Millionen Deutsche betätigen sich jeden Winter im alpinen Skisport. Bevor man sich jedoch auf die Piste wagen kann, stehen immer erst Übungsstunden bei einem Skilehrer bzw. einer Skilehrerin auf dem Programm. Diese sind nicht nur versiert in der Vermittlung aller theoretischen und praktischen Grundlagen des Skifahrens, sondern können auch Fortgeschrittenen dabei helfen, ihre Fähigkeiten zu verfeinern.
Beim Beruf handelt es sich somit um eine Spezialform des Sporttrainers, der Fitnesstrainerin bzw. des Sport- und Gesundheitstrainers.
Ein Skilehrer kann Schülergruppen verschiedener Altersstufen und Kompetenzniveaus betreuen. Gerade bei Anfängern liegt ein großer Fokus auf der Vermittlung von zu beachtenden Schutzvorkehrungen und Sicherheitsregeln. Außerdem unterstützt der Skilehrer Anfänger bei der Auswahl der passenden Ausrüstung. Bei fortgeschrittenen Schülern gehen Skilehrer hingegen eingehender auf technische Feinheiten ein. Gerade bei Spitzensportlern gehört dann auch theoretischer Unterricht abseits der Piste zum Programm, etwa beim Vorführen von Lehrfilmen oder dem Studium von Videoaufzeichnungen.
Bevor eine praktische Unterrichtseinheit beginnt, bereitet ein Skilehrer stets die entsprechende Sportausrüstung vor; hierzu gehört auch die Pflege und Instandhaltung von Skiern und Skistöcken. Ebenso plant er schon im Vornherein Routen für etwaige Skiwanderungen oder Skitouren. Wichtig ist hier die Auswahl des passenden Geländes, damit sich die Schüler weder unterfordert noch überfordert fühlen.
Totale Neulinge versuchen sich üblicherweise erst auf einer Anfängerpiste, die mehr einem kleinen Hügel gleicht. Sobald diese die Grundlagen des Skifahrens beherrschen, können sie sich dann an sogenannte blaue Pisten wagen: Mit dieser Farbe werden in Deutschland, Österreich und in der Schweiz normalerweise Pisten mit einem maximalen Gefälle von 25 Prozent markiert. Bei einem Gefälle von über 25 bis maximal 40 Prozent wird von einer roten Piste gesprochen, während schwarze Pisten auf ein Gefälle von über 40 Prozent hinweisen und daher nur erfahrenen Skifahrern vorenthalten sind.
Zu den Techniken, die ein Skilehrer seinen Schülern vermittelt, gehören etwa Carving, Kurzschwung und Tiefschneefahren. Gleichzeitig darf aber nicht vergessen werden, dass er auch als Betreuer und Motivator fungiert und manchmal gar eine Rolle als Reiseleiter einnimmt.
Eine Skilehrerin unterrichtet in der Regel an einer spezialisierten Skischule. In manchen Fällen ist sie hier auch als Inhaberin tätig, dann kommen zusätzliche kaufmännische und organisatorische Pflichten auf sie zu. Obendrein stellen Sportlehranstalten einen verbreiteten Arbeitgeber dar. Weitere mögliche Beschäftigungsorte sind zudem Sporthotels und Ferienzentren für Wintersport sowie Reiseveranstalter für Wintersportreisen.
Um sich als zertifizierte Skilehrerin bezeichnen zu können, müssen entsprechende Ausbildungslehrgänge erfolgreich abgeschlossen werden. Der genaue zeitliche und inhaltliche Ablauf wird durch landesrechtliche Bestimmungen bzw. interne Vorschriften der Lehrgangsträger geregelt, weswegen keine pauschalen Angaben getroffen werden können.
Zwei der etabliertesten Lehranbieter sind der Deutsche Skilehrerverband (DSLV) und der Deutsche Skiverband (DSV). Die DSLV-Ausbildung ist in vier Stufen unterteilt; schon nach der ersten Stufe darf man sich Skilehrerin nennen, allerdings gilt die Lehrbefugnis nur für grüne und blaue Pisten. Um staatlich geprüfte Skilehrerin zu werden, müssen alle vier Lehrgänge absolviert werden. Beim DSV ist die Ausbildung hingegen in drei Abschnitte untergliedert: Angehende Skilehrerinnen erhalten erst die C-Lizenz, dann die B-Lizenz und abschließend die A-Lizenz.
Da die Ausbildungsinhalte ähnlich sind, werden abgeschlossene Kurse meistens auch von anderen Lehrgangsträgern anerkannt. In allen Fällen muss ein hoher finanzieller und zeitlicher Aufwand eingeplant werden, üblicherweise werden alle Lehrgänge über einen Zeitraum von mehreren Jahren schrittweise absolviert. Zentrale Lehrinhalte sind beispielsweise:
Wer das eigene Kompetenzspektrum noch weiter vertiefen will, kann sich auch nach Erhalt aller Lizenzen fortbilden, z. B. in Snowboarding oder Langlauf.
Entgegen gängiger Annahmen können auch Menschen fortgeschrittenen Alters als Skilehrer tätig sein: Grundvoraussetzung ist jedoch in allen Fällen körperliche Fitness. Neben großem Wissen über technische und methodische Einzelheiten sollte ein Skilehrer zudem pädagogisches Geschick und soziales Fingerspitzengefühl mitbringen. Auch Kommunikationsstärke ist ein absolutes Muss – hierzu zählen heutzutage ebenso gute Englischkenntnisse, damit auch internationale Touristen unterrichtet werden können. Zuletzt sollten Skilehrer zudem weitreichende Erste-Hilfe-Kenntnisse mitbringen.