Ein Förderschullehrer bzw. eine Förderschullehrerin unterrichtet Kinder und Jugendliche mit besonderem sonderpädagogischem Förderbedarf. Er oder sie arbeitet üblicherweise in einer Förderschule, doch mittlerweile werden an vielen Schulen auch integrative und inklusive Schulklassen eingerichtet.
Weit verbreitet ist zudem die Bezeichnung als Sonderschullehrer bzw. Sonderschullehrerin, wenngleich der Begriff der Sonderschule zumindest auf formaler Ebene mit abnehmender Häufigkeit gebraucht wird, denn Ziel einer solchen Einrichtung ist nicht die Aussonderung, sondern die Förderung von Kindern und Jugendlichen. Weiterhin ist Lehrer bzw. Lehrerin für Sonderpädagogik ein gängiger Berufstitel.
Der Lehrberuf an einer Förderschule ist von ähnlichen Berufen abzugrenzen: Ein Sonderpädagoge bzw. eine Sonderpädagogin betreut zusätzlich auch Erwachsene und übernimmt zudem eher betreuende und pflegerische Aufgaben. Daher arbeitet er oder sie häufig auch in Heimen oder Tagesstätten, weiterhin ist kein Lehramtsstudium nötig. Genauso verhält es sich beim Fachlehrer bzw. bei der Fachlehrerin für Sonderpädagogik – diese führen zwar durchaus sonderpädagogische Unterrichtseinheiten durch, allerdings handelt es sich hierbei um einen Weiterbildungsberuf.
Ebenso dürfen Förderschullehrer und Förderschullehrerinnen nicht mit Förderlehrern bzw. Förderlehrerinnen verwechselt werden: Diese werden in allen Schulformen in Bayern eingesetzt und arbeiten mit besonders leistungsschwachen und leistungsstarken Schülern und Schülerinnen.
Eine Förderschule richtet sich an Kinder und Jugendliche, welche entweder eine körperliche, sensorische oder geistige Behinderung aufweisen, schwerwiegende Lernbeeinträchtigungen besitzen oder durch gravierende Verhaltensauffälligkeiten herausstechen. Lehrer an einer Förderschule kümmern sich um deren Persönlichkeitsentwicklung und Lernfortschritt und bereiten sie so auf einen Schulabschluss und das künftige Berufsleben vor.
Wie ein Lehrer an einem Gymnasium oder einer Grundschule halten auch Sonderschullehrer täglich Unterricht, doch im Unterschied hierzu besteht bei ihren Schülern ein deutlich größerer individueller Förderbedarf. Somit ist es auch Aufgabe eines Sonderschullehrers, diesen Förderbedarf festzustellen und hiervon ausgehend Förderpläne zu erarbeiten, die auf den Einzelnen abgestimmt sind. Damit sie auf die unterschiedlichen Bedürfnisse ihrer Schützlinge eingehen können, arbeiten Förderschullehrer eng mit Erziehern, Heilpädagogen und anderen Berufen zusammen und greifen auf spezielle didaktische Verfahren zurück. Beispielsweise benötigt ein Kind mit starker Sehbehinderung gesonderte Seherziehung, um die verbliebene Sehkraft optimal nutzen zu können.
Trotz allem fallen durchaus viele reguläre Aufgaben an, z. B. die Erstellung und Korrektur von Tests oder die Kontrolle von Hausaufgaben. Darüber hinaus verbringen Förderschullehrer viel Zeit mit der Vorbereitung der einzelnen Unterrichtseinheiten und der Beratung von Eltern und Angehörigen, etwa in Sprechstunden und bei Elternabenden.
Eine Sonderschullehrerin arbeitet meist in Förderschulen und Förderzentren. Darüber hinaus gibt es auch ganzheitliche Schulen mit Förderklassen. Immer häufiger setzen Bildungseinrichtungen zudem auf Integration und Inklusion, d. h. auf die soziale Einbindung von Menschen mit Behinderungen. Somit ist das Tätigkeitsfeld von Förderschullehrerinnen mittlerweile nicht mehr nur auf Sonderschulen beschränkt. Darüber hinaus können sie in Schulkindergärten oder in Pflegeheimen für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen angestellt sein.
Um Sonderschullehrer zu werden, muss ein entsprechendes Lehramtsstudium erfolgreich beendet werden. Ein Studium in Lehramt für Sonderpädagogik dauert üblicherweise acht Semester und wird mit dem Ersten Staatsexamen beendet. Lehrinhalte sind allgemeine Erziehungswissenschaften wie auch spezielle sonderpädagogische Methoden, zudem spezialisieren sich kommende Förderschullehrer schon während des Studiums und fokussieren sich auf ein oder zwei Förderschwerpunkte wie etwa:
Anschließend muss ein Referendariat an einer Förderschule oder einer integrativen Schule absolviert werden, um praktische Erfahrung zu sammeln. Dieses nimmt bis zu zwei weitere Semester in Anspruch und wird mit dem Zweiten Staatsexamen abgeschlossen.
Es wird empfohlen, sich auch während der Berufslaufbahn stetig fortzubilden. Möglichen Themenfelder hierfür sind zum Beispiel:
Als weiterführende Studienfächer bieten sich zudem beispielsweise Bildungsmanagement oder Rehabilitations- und Sonderpädagogik an.
Eine Förderschullehrerin sollte gerne mit Menschen arbeiten, insbesondere mit Kindern und Jugendlichen. Hierbei sollte sie sich durch Empathie, Geduld und Offenheit auszeichnen. Wichtig ist zudem eine hohe Belastbarkeit, denn der Beruf kann bisweilen durchaus große Anstrengungen erfordern. Auch Überstunden sind in einigen Fällen unausweichlich.