Ein Sportjournalist bzw. eine Sportjournalistin verbreitet Informationen über Spitzensport und Breitensport via mediale Kanäle. Hierfür stehen ihm oder ihr eine Vielzahl an Formen zur Verfügung, zum Beispiel Text, Bild, Bewegtbild oder Cross-Media.
Bei dem Beruf handelt es sich um eine Sonderform des Journalisten bzw. der Journalistin. Er untergliedert sich in zahlreiche Unterformen, deren Bezeichnungen zum Teil auch synonym gebraucht werden – hierzu gehören Sportredakteur, Sportreporterin, Sportkommentator oder Sportmoderatorin. In manchen Fällen werden auch Sportfotografen und Sportfotografinnen zur Berufsgruppe gezählt.
Die exakten Aufgaben einer Sportjournalistin sind abhängig vom Medium, in welchem sie ihr Material publiziert. Zu Beginn eines Beitrags steht in der Regel jedoch zuerst eine eingehende Recherchephase: Mittels Internet und über Kontaktpersonen werden alle nötigen Informationen zusammengetragen. Häufig muss erst ein Thema gefunden werden – auch hier stellen dann intensive Nachforschungen über die Relevanz und Ergiebigkeit eines Sachverhalts die Basis dar. Ein weiteres gängiges Mittel, um Auskünfte zu erhalten, ist zudem das Gespräch mit Beteiligten; in manchen Fällen ist jenes Interview dann Teil des journalistischen Erzeugnisses.
Anschließend wird aus dem gewonnenen Material ein informierender, manchmal auch meinungsbildender Beitrag erstellt. Bei Textjournalistinnen bedeutet das vor allem Schreiben und Redigieren, während Videojournalistinnen entsprechende Bewegtbildaufzeichnungen produzieren und editieren. Analog hierzu sprechen Audiojournalistinnen ihren Beitrag für Hörfunk oder Podcasts ein. Eine ähnliche Aufgabe haben Sportmoderatorinnen und Sportkommentatorinnen, wobei deren Arbeit live übertragen wird.
Mancherorts sind Sportjournalistinnen auch an der technischen Vorbereitung und Umsetzung beteiligt. Wenn sie Teil einer größeren Redaktion sind, gehören Absprachen mit Kolleginnen und Vorgesetzten zum Tagesalltag dazu, etwa in periodisch stattfindenden Redaktionskonferenzen. Anders verhält es sich bei Freelancern, die auf Auftragsbasis aktiv sind und ihr Material somit für wechselnde Medienanbieter produzieren, hier gehören Verhandlungsarbeit sowie kaufmännische Formalia zu den zusätzlichen Pflichten. Zur Selbstvermarktung jeder Sportjournalistin gehört heutzutage zudem eine ständige Präsenz in den sozialen Medien.
Sportjournalistinnen können weiterhin den klassischen Weg verfolgen und eine Anstellung in einer Redaktion anstreben. Gängige Arbeitgeber sind hier Zeitungsverlage, Zeitschriftenverlage, Online-Portale, Fernsehsender sowie Radiosender. Mittlerweile arbeiten jedoch mehr und mehr Journalistinnen als Freelancer und bieten ihre Dienste selbstständig an.
Des Weiteren besteht auch bei Sportverbänden und Sportvereinen Bedarf nach sportjournalistischer Arbeit, und zwar sowohl im Bereich Content als auch im Feld der Öffentlichkeitsarbeit. Obendrein kann eine Sportjournalistin für Nachrichtenagenturen und PR-Agenturen tätig sein.
Der Journalistenberuf ist nicht gesetzlich geschützt, daher kann sich theoretisch jeder als Sportjournalist bezeichnen. In der Realität wird die Tätigkeit meistens klassisch erlernt: Das geht etwa auf eine der zahlreichen Journalistenschulen. Gleichzeitig lässt sich Journalismus als Studiengang an der Universität studieren, mancherorts existieren auch Spezialisierungen auf Sportjournalismus. Passende Studienfächer sind weiterhin Medienwissenschaften oder Kommunikationswissenschaften.
Das bedeutet jedoch nicht, dass theoretisches Studium ausreicht: Viel wichtiger ist das Sammeln praktischer Erfahrungen. Das geht am besten über Volontariate oder Praktika – viele Sportjournalisten haben so ohne entsprechendes Studium in den Beruf gefunden. Mitunter ist auch eine eigene Karriere im Leistungssport hilfreich, da so bereits erste Kontakte und Fähigkeiten aufgebaut werden können.
Ein Sportjournalist muss zwangsläufig einen sicheren und fehlerfreien Umgang mit Sprache bzw. Bildsprache mitbringen. Sowohl bei der Recherche als auch bei der Ausarbeitung seiner Beiträge sind dann Genauigkeit, Sorgfalt und Detailversessenheit gefragt. Da von der Grundidee bis zum Endprodukt viel Zeit vergehen kann, stellen Ausdauer und Durchhaltevermögen weitere wichtige Fähigkeiten dar.
Insbesondere als Freelancer, aber auch allgemein zur Beschaffung von Informationen ist ein weitverzweigtes Netzwerk unabdingbar. Daher zeichnet sich ein Sportjournalist bestenfalls ebenso durch hohe Sozialkompetenz und Kontaktfreude aus. Eine natürliche Affinität zu Sportthemen sowie eine neugierige Persönlichkeit runden das Idealprofil ab.