Sie sorgen für Sicherheit auf den Gleisen: Wagenmeister und Wagenmeisterinnen stellen sicher, dass Züge und Wagen verkehrstauglich sind und im Schienenverkehr eingesetzt werden können. Unter anderem suchen sie nach Schäden an Zügen, führen kleinere Reparaturen durch und kontrollieren die Arbeit der Mitarbeiter.
Verwechslungsgefahr besteht mit dem gleichnamigen Hotelberuf Wagenmeister, der in exklusiven Häusern einen Empfangsmitarbeiter in gehobener Stellung meint.
Zu den Aufgaben eines Wagenmeisters gehört es vor allem, die Verkehrstauglichkeit von Schienenfahrzeugen wie Zügen zu gewährleisten. Bevor ein Zug für eine Fahrt eingesetzt werden kann, führt der Wagenmeister technische Untersuchungen am Zug durch. Er überprüft jeden Waggon auf Schäden, prüft die Funktionsfähigkeit der Bremsen und Kupplungen und kontrolliert die Heizungen und Klimaanlagen.
Im Fall von Mängeln oder Schäden beurteilt der Wagenmeister, ob der Zug noch für weitere Fahrten eingesetzt werden kann oder ob eine sofortige Reparatur erfolgen muss. Kleinere Reparaturen übernimmt der Wagenmeister selbst, beispielsweise ersetzt er Schrauben und Beleuchtung. Auch Rangier- und Kuppelarbeiten werden vom Wagenmeister durchgeführt. Zusätzlich erstellt er Bremszettel, Wagenlisten und andere Dokumente für die Zugfahrten.
Eine weitere Aufgabe des Wagenmeisters besteht darin, die Arbeit der Mitarbeiter zu überprüfen. Er kontrolliert Wartungsarbeiten und Ladevorgänge und gewährleistet, dass Waren fachgerecht gesichert werden.
Darüber hinaus sorgt der Wagenmeister dafür, dass die geltenden Sicherheitsrichtlinien sowie die Bestimmungen zum Arbeits- und Umweltschutz eingehalten werden.
Wagenmeister sind vor allem bei Eisenbahnunternehmen wie der Deutschen Bahn und in Speditionen beschäftigt. Auch in Frachtumschlagsbetrieben in Häfen finden sie eine Anstellung.
Die Voraussetzung für die Arbeit als Wagenmeisterin ist in den meisten Fällen eine gleichnamige Weiterbildung. Um die Weiterbildung absolvieren zu können, ist eine abgeschlossene technische oder gewerbliche Berufsausbildung notwendig, beispielsweise zur Elektrikerin oder zur Kfz-Mechatronikerin.
Wer beruflich aufsteigen möchte, kann sich mit einem Studium neue Perspektiven schaffen. Dafür eignen sich vor allem die Studiengänge Verkehrsingenieurwesen und Fahrzeugtechnik.
Mithilfe von Anpassungsweiterbildungen können Wagenmeisterinnen ihr erworbenes Wissen in einzelnen Bereichen vertiefen. Hierfür bieten sich unter anderem die folgenden Themenbereiche an:
Wagenmeisterinnen, die im Güterverkehr tätig sind, benötigen für die verschiedenen Frachtarten häufig einzelne Zusatzqualifikationen.
Wichtige Fähigkeiten für den Beruf der Wagenmeisterin sind neben Technikaffinität auch Organisationstalent und Durchsetzungsvermögen. In vielen Fällen ist eine Bereitschaft für Schichtarbeit und Arbeit in der Nacht essenziell.