Bei der Herstellung und Montage von Kesseln, Tanks und Rohrleitungssystemen planen und koordinieren Behälter- und Apparatebauermeister und -meisterinnen die Arbeitsprozesse. Sie leiten die Fachkräfte an und übernehmen kaufmännische Aufgaben. Eine andere Berufsbezeichnung ist Meister oder Meisterin im Behälter- und Apparatebauerhandwerk. Bis 1998 wurde der Beruf Kupferschmiedemeister oder Kupferschmiedemeisterin genannt.
Behälter- und Apparatebauermeisterinnen kontrollieren und überwachen die Arbeitsabläufe. Nachdem sie die Auftragsbeschreibungen des Kunden in detaillierte Ausführungspläne umgesetzt haben, ermitteln sie das erforderliche Material. Sie wählen die Materialien, Hilfsmittel, Geräte und Maschinen aus. Bei Bedarf arbeiten sie mit dem Einkauf oder der Betriebsleitung zusammen, um die nötigen Mittel termingerecht zu bestellen. Sie beraten die Kunden, erstellen Angebote und Kostenvoranschläge. Sie arbeiten konstruktive Details aus, berechnen Konstruktionen und erstellen Arbeitspläne und Zeichnungen. Anhand der Konstruktionspläne stellen sie die elektronische Steuerung der Maschinen ein. Nachdem sie die einzelnen Arbeitsschritte geplant haben, teilen sie ihr Team ein, verteilen die einzelnen Arbeitsaufträge und leiten es an. Während des Projektes versuchen sie die Kosten möglichst gering zu halten und die Termine zu überwachen. Bei komplexen Aufgaben arbeiten sie selbst praktisch mit. Nach Fertigstellung des Produktes prüfen Behälter- und Apparatebauermeisterinnen die Schweiß-, Löt-, Schraub- und Nietverbindungen. Im Anschluss daran übergeben sie die Behälter, Apparate und Anlage an den Kunden. Bei der Abnahme des Kunden stehen sie für Fragen und gegebenenfalls Reklamationen zur Verfügung. Ebenso sind sie für die betriebliche Aus- und Weiterbildung zuständig.
Behälter- und Apparatebauermeister arbeiten in Betrieben, die Kessel, Metallbehälter, Tanks oder ganze Anlagen herstellen. Sie sind in den Branchen der Metallbearbeitung, des Metallbaus, des Maschinenbaus und des Werkzeugbaus tätig. Zusätzlich finden sie Beschäftigung in Ingenieurbüros für technische Fachplanung oder bei technischen Überwachungsvereinen.
Um Behälter- und Apparatebauermeisterin zu werden, müssen Anwärterinnen eine dreieinhalbjährige Ausbildung zur Behälter- und Apparatebauerin abgeschlossen haben oder eine Abschlussprüfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf vorweisen können. Im Anschluss an die Ausbildung können zukünftige Behälter- und Apparatebauermeisterinnen eine Weiterbildung anstreben. Die Dauer der Weiterbildung variiert je nach Anbieter. Behälter- und Apparatebauermeisterinnen können sich selbstständig machen. Wichtig ist dabei, dass sie für einige Anlagen oder bestimmte Schweißverfahren spezielle Prüfungen absolvieren müssen. Weitere Aufstiegschancen neben der Selbstständigkeit bieten die kaufmännische Weiterbildung zur Betriebswirtin, Fachkraft für Arbeitssicherheit oder die Studiengänge Maschinenbau und Verfahrenstechnik.
Erfolgreiche Behälter- und Apparatebauermeister zeigen Leistungs- und Einsatzbereitschaft bei besonders anspruchsvollen Montagearbeiten. Sorgfältiges Arbeiten wird erwartet, da keine Fehler bei der Erstellung von Fertigungs- und Montageunterlagen entstehen dürfen. Behälter- und Apparatebauermeister zeigen Verantwortungsbewusstsein, wenn sie die Einhaltung der Vorschriften und Bestimmungen zur Arbeitssicherheit überwachen. Da sie die Finanzen des Betriebs im Auge behalten müssen, brauchen sie Entscheidungsfähigkeit, um schnell und richtig zu handeln. Auch Führungsqualitäten sind nicht wegzudenken, da sie ihr Team anleiten, motivieren und ebenso die betriebliche Ausbildung übernehmen.