Nicht allen jungen Menschen fallen der behandelte Stoff in der Schule und die berufliche Orientierung zum Ende der Schulzeit leicht. Berufseinstiegsbegleiterinnen und Berufseinstiegsbegleiter unterstützen genau diese förderungsbedürftigen Jugendlichen während den letzten Jahren ihrer Schulzeit und in der Anfangszeit ihrer Berufsausbildung.
Ähnliche Berufsbilder sind beispielsweise Berufsberater, Ausbildungsleiterin, Sachbearbeiterin im Jobcenter und Lehrer.
Ein Berufseinstiegsbegleiter betreut speziell Jugendliche, die Schwierigkeiten haben, eine Förderschulabschluss oder Hauptschulabschluss zu erreichen. Außerdem unterstützt er diese beim Übergang in eine Berufsausbildung. Bevor er sich einem Jugendlichen annimmt, erfasst und dokumentiert ein Berufseinstiegsbegleiter zunächst dessen Kompetenzen, Potenziale und Neigungen. Außerdem holt er Informationen über die schulische und soziale Situation des jeweiligen Schülers ein. Basierend auf diesen Grundlagen entwickelt ein Berufseinstiegsbegleiter Förderpläne, um gezielt unterstützen und fördern zu können. Er leitet Maßnahmen zur Berufsorientierung ein, gibt Bewerbungstrainings und Verhaltenstrainings und fördert Schlüsselqualifikationen der Jugendlichen. Auch die Betreuung bei persönlichen Problemen, beispielsweise bei Konflikten mit den Eltern oder Lehrern, gehört zu seinen Aufgaben. Gegebenenfalls stellt ein Berufseinstiegsbegleiter auch Kontakte zu Dritten her, beispielsweise wenn er eine Therapie für notwendig hält. Außerdem koordiniert er die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern wie Schulen, Ausbildungsbetrieben oder der Agentur für Arbeit.
So begleitet er die Jugendlichen also vom erfolgreichen Schulabschluss bis hin zum Einstieg in eine Ausbildung. Nach der Hälfte des ersten Lehrjahrs ist das Ausbildungsverhältnis meist so gefestigt, dass der Berufseinstiegsbegleiter die Jugendlichen sich selbst überlassen kann.
Ein Berufseinstiegsbegleiter findet meist eine Anstellung in allgemeinbildenden Schulen oder bei privaten Bildungsträgern. Aber auch sozialpädagogische Fördereinrichtungen oder Handwerkskammern sind potenzielle Arbeitgeber für einen Berufseinstiegsbegleiter.
Um die Tätigkeit einer Berufseinstiegsbegleiterin ergreifen zu können, ist kein spezieller Bildungsweg vorausgesetzt. Es ist jedoch sinnvoll, ein Studium in den Bereichen Berufspädagogik, Soziale Arbeit oder einem ähnlichen Studiengang zu absolvieren. Auch eine passende Ausbildung kann ausreichen, um als Berufseinstiegsbegleiterin tätig zu werden. Ein Quereinstieg ist bei ausreichend Erfahrung in der Arbeit mit Jugendlichen ebenfalls eine Möglichkeit.
Je nach Bildungsgrad kann ein grundständiges bzw. weiterführendes Studium in den erwähnten Studiengängen weitere Karrierechancen eröffnen. Die Zulassung zu einer Hochschule kann unter bestimmten Voraussetzungen auch ohne Hochschulreife erlangt werden.
Da eine Berufseinstiegsbegleiterin täglich mit Jugendlichen, teils aus schwierigen Lebensumständen, zu tun hat, sollte sie sehr geduldig sein, großes Einfühlungsvermögen besitzen und kommunikationsfähig sein. Freude an der Arbeit mit Jugendlichen ist somit genau wie Motivation und eine positive Einstellung Grundvoraussetzung für dieses Berufsbild. Außerdem sollte eine Berufseinstiegsbegleiterin organisiert und strukturiert arbeiten und flexibel in Bezug auf ihre Arbeitszeiten sein.