Biometriker bzw. Biometrikerinnen besitzen umfassende Kenntnisse im Bereich der biologisch-medizinischen Datenerhebung und Datenanalyse. Diese setzen sie in unterschiedlichen Bereichen ein, z. B. bei klinischen Studien oder in der pharmazeutischen Forschung.
Der Beruf ist auch unter der Bezeichnung Biostatistiker bzw. Biostatistikerin bekannt.
Ähnliche Berufe sind die des Biomathematikers, der Statistikerin, des Bioinformatikers und der Biologin.
Biometriker sind vielfältig einsetzbar, denn die Grundlage ihrer Expertise ist kein medizinisches Wissen über Diagnostik oder Pharmazeutik, sondern statistisches Know-how und eine tiefgehende Kenntnis aller Methoden der empirischen Sozialforschung. In dieser Hinsicht ähnelt ihr Aufgabengebiet vielmehr dem eines Data Scientists – es besteht also ein großer IT-Bezug.
In klinischen Studien analysieren Biometriker etwa Patientendaten, um die Effektivität von Behandlungsmethoden zu ermitteln. In vielen Fällen sind sie auch an der Konzeption und Durchführung einer Studie beteiligt, indem sie Prüfpläne entwickeln und die notwendige Teilnehmerzahl bzw. Stichprobengröße bestimmen. Anschließend erheben sie Daten, beispielsweise durch Fragebögen, und erstellen anhand dieser Informationen einen Studienbericht.
Viele Biometriker sind ebenso in der wissenschaftlichen Forschung involviert: Hier vergleichen sie etwa verschiedene Behandlungsmethoden oder Operationstechniken, doch sind gleichzeitig auch mit Lehraufgaben beschäftigt. Ein weiteres gängiges Arbeitsfeld stellt zudem die Entwicklung von biometrischen Verfahren dar, welche eine automatische Personenidentifikation ermöglichen soll, z. B. anhand von Stimme, Iris oder Fingerabdruck.
Biometrikerinnen können in einer Vielzahl an Branchen eingesetzt werden. Insbesondere pharmazeutische Unternehmen, mitunter auch agrarwissenschaftliche Firmen, sowie Krankenhäuser und Kliniken (häufig auch Hochschulkliniken) sind typische Arbeitgeber. Obendrein arbeiten viele Biometrikerinnen an Universitäten, Fachhochschulen, Forschungsinstituten und Fachakademien. Ein weiteres mögliches Einsatzfeld ist zudem die Entwicklung von biometrischen Verfahren für Überwachungssysteme oder Zugangskontrollen.
In der Regel muss für eine Tätigkeit als Biometrikerin ein erfolgreich abgeschlossenes Studium der Biometrie bzw. Biostatistik nachgewiesen werden. Dieses wird üblicherweise nur als Masterstudiengang angeboten – daher sollte vorher ein Bachelorstudium in einem fachnahen Bereich absolviert werden, z. B. in Statistik, Mathematik oder Biomathematik. In einigen Fällen ist es auch ausreichend, einen Masterabschluss in einem dieser Fächer zu besitzen, ohne Biometrie studiert zu haben.
Biometriker sind wahre Zahlenjongleure und sollten auch bei riesigen Datenmengen (sogenannter Big Data) den Überblick behalten. Entscheidend ist dann auch gründliches, sorgfältiges und genaues Arbeiten. Um die richtigen Schlussfolgerungen aus den vorhandenen Informationen ziehen zu können, bedarf es zudem eines scharfen analytischen Verstandes.