Ein Chief Legal Officer (CLO), häufig auch als General Counsel (GC) oder als Chief Law Officer (CLO) bezeichnet, ist Kopf der Rechtsabteilung eines Unternehmens oder einer Organisation und somit gesamtverantwortlich für sämtliche juristischen Belange.
Er oder sie wird im Deutschen auch Chefjustiziar bzw. Chefjustiziarin oder Chefsyndikus bzw. Chefsyndika genannt, manchmal auch schlichtweg Rechtsvorstand oder Leiter bzw. Leiterin Recht.
Die Abkürzung CLO kann sich gleichermaßen auf einen Chief Learning Officer beziehen.
Beim General Counsel laufen alle Rechtswege eines Unternehmens zusammen: Einerseits fungiert er als Repräsentant und oberste rechtliche Kontaktstelle, wobei er anfallende Verhandlungen und Aufgaben nicht zwangsläufig selbst übernimmt, sondern häufig auch interne oder externe juristische Teams zusammenstellt, welche sich dessen annehmen. Andererseits ist er vor allem in beratender Funktion tätig, d. h. er identifiziert rechtliche Problemstellungen, leitet Lösungsaktionen in die Wege und informiert die Managementebene. Auch steht er den leitenden Organen als Consultant in sämtlichen Rechtsfragen zur Verfügung und ist hauptsächlicher Ansprechpartner für alle Fachabteilungen.
Die genauen Inhalte seines Arbeitsbereiches variieren von Unternehmen zu Unternehmen, können aber folgende Aspekte miteinschließen:
Ein Chief Legal Officer hat häufig einen Vorstandssitz inne und berichtet in der Regel direkt an den Chief Executive Officer (CEO). Seine Zuständigkeiten sind eng mit denen eines Chief Compliance Officer (CCO) sowie denen eines Chief Risk Officer (CRO) verwandt bzw. in vielen Fällen übereinstimmend: So ist in vielen Unternehmen der General Counsel gleichzeitig auch CCO.
Ein Chief Legal Officer wird in allen größeren Unternehmen sowie in Verbänden und Organisationen benötigt, daher ist eine Anstellung in allen Wirtschaftszweigen möglich, so etwa in Industrie, Handel, Elektronik oder Bauwesen. Seine Position ist vor allem dann relevant, wenn rechtliche Belange einen direkten Geschäftsinhalt darstellen, z. B. in Menschenrechtsorganisationen oder in IT-Konzernen, die buchhalterische Software herstellen.
Von einem General Counsel wird ein abgeschlossenes juristisches Studium erwartet. Zudem sollte er einschlägige Berufserfahrung mitbringen. Branchenwissen ist wichtig, kann aber auch im Zuge der Arbeit erworben werden. Tatsächlich ist ein Chief Legal Officer im Laufe seiner Karriere zumeist in mehreren Wirtschaftszweigen tätig, weswegen stetige Lernbereitschaft vonnöten ist.
Neben umfassendem juristischem Know-how ist auch grundlegendes wirtschaftliches Verständnis erforderlich. Ein Chief Legal Officer sollte präzise, sorgfältig und gewissenhaft arbeiten können, aber gleichzeitig auch ein offener Kommunikator mit Führungsqualitäten sein. Unabdingbar ist zudem verhandlungs- und vertragssicheres Englisch.