Egal ob Skalpell, Klemme oder Schere – während einer Operation sind Chirurginnen und Chirurgen auf die einwandfreie Qualität der medizinischen Instrumente angewiesen. Genau das ist die Aufgabe eines Chirurgiemechanikers bzw. einer Chirurgiemechanikerin. Er bzw. sie stellt chirurgisch-medizinische Instrumente, Implantate und Geräte her, wartet sie und setzt sie wieder instand.
Ähnliche Berufe sind beispielsweise Medizintechniker, Ingenieurin in der Pharmatechnik, Ingenieur in der Medizintechnik und Feinwerkmechanikerin.
Ein Chirurgiemechaniker stellt die Instrumente und Geräte her, die Ärzte für ihre Operationen und Untersuchungen benötigen. Die ärztlichen Werkzeuge gestaltet er aus verschiedenen Materialien wie Edelmetall, Stahl, Kautschuk oder Kunststoff oder bearbeitet vorgefertigte Rohlinge manuell sowie maschinell. Oftmals stellt ein Chirurgiemechaniker auch Einzelstücke, die für spezielle chirurgische Eingriffe benötigt werden, nach den Wünschen der Fachärzte her. Hierfür fertigt er zunächst entsprechende Werkstückzeichnungen und Skizzen an, legt Bearbeitungsvorgänge fest und ermittelt den Materialbedarf.
Ebenso Bestandteil der täglichen Aufgaben eines Chirurgiemechanikers ist die Montage und Reparatur von elektronischen Bauteilen und Geräten. Danach führt er stets eine Endkontrolle durch, um etwaige Fehler auszuschließen. Zusätzlich wartet er medizinisch-chirurgische Instrumente und sorgt gegebenenfalls für eine sofortige Instandsetzung.
Ein Chirurgiemechaniker arbeitet in der Regel in Industriebetrieben, die medizinische Instrumente herstellen oder in Handwerksbetrieben im Bereich der Medizintechnik.
Bei der Chirurgiemechanikerin handelt es sich um eine duale Berufsausbildung im Handwerk, die in der Regel dreieinhalb Jahre dauert und mit einer Gesellenprüfung abgeschlossen wird.
Um ihre Karrierechancen weiter zu verbessern, hat eine Chirurgiemechanikerin die Möglichkeit, eine Meisterweiterbildung zur Chirurgiemechanikermeisterin oder eine Weiterbildung im technischen Bereich zu absolvieren. Weiterhin kann auch ein Studium, beispielsweise im Bereich Maschinenbau oder Konstruktionstechnik, sinnvoll sein. Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Zulassung zu einer Hochschule auch ohne Abitur möglich.
Besonders wichtig für den Beruf der Chirurgiemechanikerin ist eine präzise und verantwortungsbewusste Arbeitsweise, da die Qualität der medizinischen Instrumente ausschlaggebend für den Erfolg einer ärztlichen Behandlung ist. Außerdem sollte sie handwerklich begabt sein und Spaß an Feinarbeiten haben. Auch räumliches Vorstellungsvermögen und ein grundlegendes medizinisches Verständnis sind wichtige Eigenschaften einer Chirurgiemechanikerin. Da es sich hier um einen sehr anspruchsvollen Beruf handelt, sollte sie außerdem bereit sein, regelmäßig an Fortbildungen teilzunehmen.