Da zu arbeiten, wo andere Urlaub machen: Das können Destination-Manager und Destination-Managerinnen von sich behaupten. Sie koordinieren und vermarkten Urlaubsdestinationen. Anders als bei anderen Berufen in der Tourismusbranche ist ihre Arbeit zwar auch an der Zielgruppe, also Touristen und Touristinnen, orientiert – besonders eng arbeiten Destination-Manager und Destination-Managerinnen aber mit Tourismusanbietern zusammen, um die Attraktivität eines Ferienorts insgesamt zu erhöhen.
Verwandte Berufe sind Veranstaltungsmanagerin, Travel-Manager bzw. Touristikmanager, Tourismusdirektorin, Reiseberater, Reiseleiterin, Hotelmanager, Hotelbetriebswirtin, Hotelkaufmann und Touristikassistentin.
Manager sind leitend für das operative Geschäft und die strategische Ausrichtung ihres Betriebs verantwortlich. Im Fall des Destination-Managers handelt es sich dabei nicht nur um Unternehmen, sondern um eine ganze Destination, an der er mehrere Leistungsträger der Tourismusbranche koordiniert. Es kann sich dabei um eine Stadt, eine Region oder ein ganzes Land handeln, das Touristen anzieht oder für Touristen attraktiv werden möchte. Der Tourismus ist in zahlreichen Regionen ein lukratives und prestigeträchtiges Geschäft, das privatwirtschaftlich und öffentlich gefördert wird. Um in diesem internationalen Wettbewerb zu bestehen, werden Destination-Manager engagiert.
Im operativen Geschäft gewährleistet der Destination-Manager reibungslose Abläufe im Tourismusbetrieb seiner Urlaubsdestination. Wenn etwa in einer alpinen Skiregion ein Ferienressort aufgebaut werden soll, stellt er sicher, dass grundlegende Ressourcen wie Strom und Wasser vorhanden sind, eine schnelle Internetverbindung gewährleistet ist und Besucher ihr Ziel über eine gute Verkehrsanbindung unkompliziert erreichen. Touristen erwarten vor Ort nicht nur sämtliche Bequemlichkeiten, sondern müssen in der näheren Umgebung weitere attraktive Angebote zur Freizeitgestaltung vorfinden, um eine Region als reisewerte Destination in Erinnerung zu behalten, dorthin wiederzukehren und sie weiterzuempfehlen. Um so die Nachfrage zu erhöhen, steht der Destination-Manager mit umliegenden Restaurants, Freizeitzentren und Transportunternehmen in Kontakt. Er vereinbart Kooperationen, stimmt saisonale Programme ab und bemüht sich um einen engen Interessensaustausch, von dem die ganze Region profitiert, indem sie als gewinnbringendes Reiseziel alle Bedürfnisse ihrer Besucher erfüllt.
Um zu garantieren, dass die touristischen Angebote einer Destination den Wünschen ihrer jeweiligen Zielgruppe entsprechen, betreibt der Destination-Manager intensive Marktforschung. Palma de Mallorca wirbt anders um Touristen als Paris: Hier sollen verschiedene Zielgruppen adressiert werden, von denen ein Destination-Manager weiß, dass ihre Reisevorstellungen in seiner Destination erfüllt werden. Zielgruppengerechtes Marketing ist also ein zentraler Teil seiner strategischen Tätigkeit, in der er ökonomische, ökologische und soziale Aspekte kombinieren muss, und zwar im Sinn der Touristen, Leistungsträger und der Region. Dieser Bereich ist im Berufsprofil eines Destination-Managers umso stärker ausgeprägt, je größer sein Zuständigkeitsbereich ist – was bedeutet, dass er nur mittelbar Teil des operativen Geschäfts sein kann. In der strategischen Planung entwickelt der Destination-Manager innovative Konzepte, um die Kerngeschäfte einer Urlaubsdestination – ob Sport, Nachleben oder Kultur – zu optimieren.
Da sowohl private Unternehmen als auch ganze Städte, Regionen und Länder vom Tourismus profitieren und teilweise leben, finden Destination-Managerinnen sowohl in der Privatwirtschaft als auch in staatlichen Behörden Anstellung. Dabei kommen für sie nationale und internationale Organisationen in Frage, etwa:
Zum Destination-Manager qualifiziert sowohl eine Berufsausbildung als auch verschiedene Studiengänge – sofern sie mit der entsprechenden Berufserfahrung kombiniert werden. Denn: Neben ökonomischem Know-How aus der Betriebswirtschaftslehre (BWL) und branchenspezifischem Wissen aus dem Tourismussektor sind Destination-Manager auf ein effektives Netzwerk angewiesen, das sie über Jahre in der Tourismusbranche aufbauen. Besonders qualifiziert sie auch der persönliche Bezug zu einer Destination.
Geeignete Studiengänge, die mit Diplom, Bachelor oder Master abschließen, können an öffentlichen und privaten Hochschulen studiert werden. Voraussetzung für ein Bachelorstudium, das in Regelstudienzeit drei bis vier Jahre in Anspruch nimmt, ist die Fachhochschulreife oder das Abitur. Viele Hochschulen verlangen von den Studierenden außerdem, ein Praktikum im Bereich Tourismus absolviert zu haben. Neben dem Studium in Vollzeit sind duale Studiengänge möglich, in denen die Studierenden bereits in einen Tourismusbetrieb eingebunden sind und so ihre Studiengebühren finanzieren. Wegen der internationalen Ausrichtung der Branche werden zahlreiche Studiengänge auf Englisch gehalten. Mögliche Studiengänge sind:
Private Anbieter bilden im Fernstudium Destination-Manager aus. Eine solche Weiterbildung bietet sich für Berufstätige im Bereich Tourismus an, die sich weiter professionalisieren wollen. In die Tourismusbranche führen verschiedene Ausbildungsberufe, etwa zum:
In der Tourismusbranche haben Kommunikationstalent und Kontaktfreude oberste Priorität: Ein serviceorientierter, offener, aber professioneller Umgang mit anderen Menschen und Kulturen gehört auch für Destination-Managerinnen zum Tagesalltag . Zu diesem Zweck sprechen sie in der Regel mehr als eine Fremdsprache fließend. Sie müssen aber nicht nur viele verschiedene Kulturen und deren Touristinnen als ihre Zielgruppe genau verstehen, sondern auch die Leistungsträger verschiedener Branchen vor Ort. Sie bringen Gastronomiebetreiberinnen, Museumsdirektorinnen und Eventmanagerinnen an einen Tisch, müssen moderieren und alle Seiten überzeugen, an einem Strang zu ziehen. Hier sind rhetorisches und politisches Geschick gefragt, schließlich stehen Destination-Managerinnen in engem Kontakt mit städtischen, staatlichen oder sogar supranationalen Behörden. Ökonomisches Denken, Leistungsbereitschaft und Innovationsgeist runden ihr Profil ab.