Das Auto genießt in Deutschland einen besonderen Status. Für dessen optischen Glanz sorgen Fahrzeuglackierermeister bzw. Fahrzeuglackierermeisterinnen, die Gefährte aller Art beschichten und gestalten oder manchmal auch einfach nur einen Kratzer ausbessern.
Ein Fahrzeuglackierermeister ist eine Führungskraft, die sämtliche Arbeitsprozesse plant und leitet. Unter seiner Anleitung führen Mitarbeiter einen Großteil der Aufgaben durch – ihre kontinuierliche Betreuung, Führung und Weiterbildung stellt einen zentralen Teil seines Verantwortungsbereiches dar.
Wichtige Verwaltungs- und Organisationsaufgaben sind etwa:
Manche Tätigkeiten übernimmt ein Fahrzeuglackierermeister auch selbst, z. B. den Entwurf von Farbkonzepten oder die Gestaltung und Ausführung von individuellen Lackierungsmotiven.
Des Weiteren ist ein Fahrzeuglackierermeister für die Ausbildung von Lehrlingen zuständig.
Eine Fahrzeuglackierermeisterin kann in zahlreichen Industrieunternehmen eine Anstellung finden. Hierzu gehören etwa:
Viele entschließen sich außerdem für die Weiterbildung zur Fahrzeuglackierermeisterin, um einen eigenen Betrieb eröffnen zu können, da im Maler- und Lackierergewerbe ein sogenannter Meisterzwang besteht, also ein Großer Befähigungsnachweis benötigt wird.
Wer Fahrzeuglackierermeisterin werden will, muss eine Weiterbildung zur Maler- und Lackierermeisterin mit Schwerpunkt Fahrzeuglackierung erfolgreich abschließen. Zur Zulassung wird eine abgeschlossene Ausbildung als Malerin und Lackiererin benötigt. Eine Handwerksausbildung in artverwandten Berufen führt ebenso zum Ziel, solange mehrjährige Berufserfahrung in der Maler- und Lackiererbranche vorhanden ist.
Die Weiterbildung nimmt in Vollzeit sechs Monate in Anspruch, kann aber auch in Teilzeit absolviert werden; hierfür sollte dann ein Zeitraum von bis zu 24 Monaten eingeplant werden. Zudem besteht die Möglichkeit von Fernlehrgängen. Die Prüfung gliedert sich in vier Teile: Fachpraxis (Teil I), Fachtheorie (Teil II), Betriebswirtschaftliche, kaufmännische und rechtliche Grundlagen (Teil III) sowie Berufs- und arbeitspädagogische Grundlagen (Teil IV).
Mit dem Erhalt des Meisterbriefs ist es möglich, einen eigenen Betrieb zu gründen und Lehrlinge auszubilden. Darüber hinaus kann dieser in manchen Bundesländern die Tür zu einem weiterführenden Studium öffnen, z. B. in Chemieingenieurwesen, Konservierung und Restaurierung oder Verfahrenstechnik.
Körperliche Stärke und Ausdauer sowie handwerkliches Geschick stellen wichtige Eigenschaften dar, schließlich führt ein Fahrzeuglackierermeister noch immer viele praktische Tätigkeiten selbst aus. Darüber hinaus arbeitet er mit zahlreichen Gerätschaften und Maschinen, weswegen technisches Verständnis notwendig ist. In einer Werkstatt herrscht intensiver Farbsprühnebel sowie ein starker Geruch nach Lacken und Lösungsmitteln – ein Fahrzeuglackierermeister muss mit solchen Arbeitsumständen umgehen können und bereit sein, große Teile seiner Arbeit in Schutzuniform und mit Maske zu verrichten.
Zur Leitung eines Betriebs sind grundlegendes betriebswirtschaftliches Wissen sowie Organisationstalent vonnöten. Obendrein ist Führungsstärke gefragt, auch bei der Ausbildung von Gesellen, wo zusätzlich ein ausgeprägtes Maß an Geduld und Sorgfalt erforderlich ist.