In Gesprächen stehen Familienberater und Familienberaterinnen Familien, Paaren und Einzelpersonen beratend zur Seite, um familiäre und partnerschaftliche Probleme zu lösen. Sie werden auch als Familientherapeuten bzw. Familientherapeutinnen bezeichnet, obwohl sich die Berufe unterscheiden.
Ähnliche Tätigkeiten wie der Familienberater übernehmen Paarberaterinnen, Jugendberater, Kinderberaterinnen und Erziehungsberater. Teils werden diese Bezeichnungen jedoch auch als Synonym für den Familienberater verwendet.
Auf der Suche nach Lösungsmöglichkeiten für ein Problem geht der Familienberater mit seinen Klienten ins Gespräch. Innerhalb des Gesprächs regt der Familienberater zur Selbsthilfe an und versucht den Ratsuchenden dabei zu helfen, das eigentliche Problem und dessen Lösung selbst zu erkennen.
Bei Gruppengesprächen oder Paargesprächen leitet der Familienberater das Gespräch und achtet darauf, dass der Austausch zwischen den Parteien respektvoll und zielführend verläuft. Außerdem unterstützt er die Beteiligten beim Ausdrücken ihrer Wünsche und Bedürfnisse. Während des Gesprächs achtet der Familienberater immer auf die soziale, psychische und wirtschaftliche Situation seiner Klienten. Bei Problemen von alleinstehenden Eltern geht er anders vor als bei einer Scheidungskrise. Auch Thematiken wie Suchterkrankungen und Angststörungen können ein Thema in der Familienberatung sein. Hier geht es weniger um eine Therapie als darum, eine Möglichkeit zu finden, gemeinsam mit den Problemen umzugehen. Dennoch nutzen Familienberater auch therapeutische Ansätze wie Interventionstechniken oder Rollenspiele.
Des Weiteren gehört es zu seinen Aufgaben, Vorträge in Bildungseinrichtungen zu halten und somit auf Beratungsangebote aufmerksam zu machen. Auch Organisationsaufgaben innerhalb der Beratungsstelle wie das Erstellen von Statistiken können zu den Aufgaben eines Familienberaters gehören.
Familienberaterinnen können bei öffentlichen Intuitionen wie Familienberatungsstellen und Jugendheimen und Erziehungsheimen tätig sein, doch auch Altenheime, Religionsgemeinschaften sowie Sozialämter und Gesundheitsämter beschäftigen Familienberaterinnen.
Vor der Weiterbildung zum Familienberater steht meist ein Studium im Bereich Psychologie, Soziologie oder Psychotherapie. Auch ein Studium im pädagogischen Bereich kann die Grundlage zur Karriere als Familienberater legen. Außerdem werden Berufserfahrungen erwartet. Insbesondere bietet sich die Weiterbildung für Sozialpädagogen, Sozialarbeiter und Psychotherapeuten an, aber auch Fachärzte können sich zu einem Familienberater weiterbilden lassen.
Die eigentliche Weiterbildung kann in Berufsbildungsinstituten, Fachhochschulen sowie sonstigen Schulungs- und Erwachsenenbildungseinrichtungen absolviert werden. Einige Anbieter erwarten ein Mindestalter von 24 Jahren. Themen der Weiterbildung sind unter anderem Entwicklungspsychologie, Klinische Psychologie, Psychologische Beratungspraxis und Versorgungskunde. In der Regel gibt es sowohl theoretische als auch praktische Inhalte. am Ende wird die Weiterbildung mit einer Prüfung abgeschlossen.
Familienberaterinnen benötigen für ihre Arbeit nicht nur ein offenes Ohr, sondern müssen sich auch gewählt und geschickt ausdrücken. Außerdem müssen sie in der Lage sein, Personen mit Kommunikationsschwierigkeiten zu helfen, ohne dabei das Gespräch an sich zu reißen. Auch Empathie und Geduld sind wichtige Eigenschaften einer Familienberaterin. Des Weiteren sollte sie gut mit allen Altersgruppen umgehen können.