Ein Fensterbauer bzw. eine Fensterbauerin übernimmt die Fertigung und Montage von Fensterkonstruktionen. Zusätzlich kann er oder sie auch für größere Fassadenkonstruktionen aus Glas zuständig sein. Der Beruf wird dementsprechend in der Regel von Glasern und Glaserinnen der Fachrichtung Fenster- und Glasfassadenbau ausgeübt.
Eine eng verwandte Tätigkeit ist die der Fenstermonteurin. Zudem handelt es sich hier nicht nur um eine Spezialform des Glaserberufs, sondern es bestehen auch Ähnlichkeiten zur Zimmerin bzw. zum Schreiner, da Fensterbauerinnen sich auch um den Einbau des Fensters kümmern.
Sie sind eines der grundlegendsten Elemente eines Hauses: Fenster bieten Helligkeit, Belüftung und Ausblick. Es handelt sich hier allerdings nicht nur um eine bloße Lichtöffnung in einer Wand, sondern auch um ein technisch raffiniertes Bauteil sowie ein architektonisches Stilmittel. Daher kann deren Herstellung und Montage nur von absoluten Fachleuten durchgeführt werden.
Im Mittelpunkt der Arbeit eines Fensterbauers steht natürlich vor allem Glas: Dieses wird von Glasunternehmen vorgefertigt und dann von ihm in die passende Form und Größe geschnitten. Hierzu kann er auf spezielle Schablonen zurückgreifen, heutzutage sorgen Laser dann dafür, dass das Rohmaterial passgenau weiterverarbeitet wird. Anschließend wird das Glas unter Umständen noch geschliffen und veredelt, etwa durch eine Verspiegelung oder Mattierung.
Damit aus einer Glasscheibe ein Fenster wird, muss diese in einen Fensterrahmen eingesetzt werden. Auch diesen stellt ein Fensterbauer zumeist selbst her: Klassischerweise war hier einst Holz das vorwiegend eingesetzte Material, während im 21. Jahrhundert der Großteil aller Rahmen aus Kunststoff gefertigt wird. Hinzu kommen noch Beschläge aus Metall.
Beim Einsetzen der Scheibe kommt es auf Vorsicht und Präzision an. Das gilt gleichermaßen für den Einbau der gesamten Fensterkonstruktion. Hierzu begibt sich ein Fensterbauer direkt vor Ort und sorgt am Auftragsort für die Montage des Fensters. Manchmal wünschen Kunden außerdem etwaige Zusatzeinrichtungen wie beispielsweise eine integrierte Alarmanlage.
Fenster ist nicht gleich Fenster, deswegen sind die Aufgaben eines Fensterbauers durchaus vielfältig: Schaufenster, Milchglasfenster oder gar ganze Glasfassaden haben nur wenig mit einem einfachen Wohnungsfenster gemein. Viele Fensterbauer sind zudem nicht nur auf Fenster beschränkt, sondern können sich ebenso um den Bau und Einbau von Türen oder Toren kümmern.
Ein Fensterbauer arbeitet oftmals für spezialisierte Firmen des Glasergewerbes oder bei Herstellern von Glas und Flachglas. Häufig finden sie zudem direkt in der Baubranche eine Anstellung, zum Beispiel bei Fassadenbauunternehmen.
Eine Fensterbauerin absolviert üblicherweise eine duale Ausbildung zur Glaserin und spezialisiert sich hierbei auf den Fenster- und Glasfassadenbau. Die Lehre dauert ungefähr drei Jahre und schließt mit der Gesellenprüfung ab. Spezielle Zugangsvoraussetzungen gibt es nicht, Betriebe stellen in der Regel Bewerberinnen mit einem Hauptschulabschluss oder einer Mittleren Reife ein.
Viele Fensterbauerinnen entscheiden sich im Laufe ihrer Karriere irgendwann für die Meisterweiterbildung und können sich dann also Glasermeisterin nennen. Das geht mit der Möglichkeit der beruflichen Selbstständigkeit einher.
Eine Fensterbauerin muss handwerkliches Geschick mit körperlicher Robustheit vereinen. Bei der Fertigung und Montage ist absoluter Scharfblick gefragt, deswegen zeichnet sie sich idealerweise sowohl durch Genauigkeit als auch durch eine gewissenhafte Arbeitseinstellung aus. Wichtig im Umgang mit Kunden ist obendrein eine ausgeprägte Serviceorientierung. Wenn sie Fenster oder Fassadenelemente in großer Höhe anbringt, sollte sie zudem absolut schwindelfrei sein.