Im Winter in einem warm geheizten Zimmer sitzen – damit dies möglich ist, dafür braucht es Heizungsbauer bzw. Heizungsbauerinnen. Durch die Herstellung, Errichtung und Wartung von Heizungs- und Lüftungsanlagen sorgen sie für angenehme Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen in Gebäuden.
Gängig ist auch die Berufsbezeichnung als Luftheizungsbauer bzw. Luftheizungsbauerin.
Warmluftheizungen, Flächenheizungen, Elektrospeicherheizungen, Schornsteine, offene Kamine, Kachelherde und -öfen sowie sämtliche Belüftungs- und Entlüftungsanlagen – das sind nur einige der Apparaturen, für deren Konstruktion oder Montage ein Heizungsbauer verantwortlich ist. Vor dem Bau einer Heizungsanlage führt er Planungsvorarbeiten am Computer durch – bei der eigentlichen Konstruktion verarbeitet er dann verschiedene Metalle und Kunststoffe sowie verlegt Rohre und Leitungen.
Darüber hinaus errichtet ein Heizungsbauer bei Bedarf auch Mauerwerk oder verlegt Wand- und Bodenplatten. Manchmal ist sogar die Herstellung von Fundamenten und Ummantelungen nötig – das handwerkliche Aufgabengebiet ist also nicht nur auf die bloße Heizungsanlage beschränkt. Sobald die gesamte Apparatur fertiggestellt ist, kümmert sich ein Heizungsbauer ebenso um eine fachgerechte Installation und Inbetriebnahme. Gegebenenfalls kommen später zusätzliche Pflichten wie Wartung, Kontrolle und Instandhaltung hinzu.
Während des gesamten Arbeitsprozesses besteht meist direkter Kundenkontakt. Ein Heizungsbauer berät Klienten und bezieht sie in die Ausgestaltung des Auftrags mit ein. Schließlich führt er eine umfassende Einweisung in die korrekte Bedienung der Anlagen durch.
Eine Heizungsbauerin ist in der Regel in Installations- und Heizungsbaubetrieben beschäftigt. Weitere mögliche Arbeitgeber sind Kachelofen- und Kaminbaubetriebe sowie versorgungstechnische Installationsunternehmen. Wer einen Meisterbrief ablegt, lässt sich zudem die Option der Selbstständigkeit offen und kann einen eigenen Betrieb gründen.
Beim Heizungsbauer handelt es sich nicht um einen offiziellen Ausbildungsberuf – in der Regel wird stattdessen eine dreieinhalbjährige Lehre zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik absolviert. Dabei kann sich ein Auszubildender auf verschiedene Schwerpunkte spezialisieren: Hierzu zählen auch Heizungstechnik sowie Lüftungs- und Klimatechnik. Formale Zugangsvoraussetzungen gibt es nicht, in der Regel bringen angehende Lehrlinge einen mittleren Schulabschluss mit. Anschließend steht eine Weiterbildung zum Techniker als Option offen.
Alternativ kann eine Ausbildung zum Ofen- und Luftheizungsbauer abgeschlossen werden – diese nimmt drei Jahre in Anspruch. Wird diese erfolgreich abgeschlossen, besteht die Möglichkeit einer Weiterbildung zum Meister. Auch hier bestehen keine schulischen Zugangsvoraussetzungen. Eine ähnliche Bezeichnung ist die des Zentralheizungs- und Lüftungsbauers, hierbei handelt es sich um den Vorgänger der 2003 eingeführten Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik.
Ein Heizungsbauer kann sich auch während seiner Berufstätigkeit weiterbilden. Mögliche Fachgebiete sind etwa:
Bei der Installation von Heizungsanlagen ist vor allem handwerkliches Geschick gefragt. Da viele Arbeiten im Stehen oder Knien durchgeführt werden und bisweilen schwere Bauteile zum Montageort getragen werden müssen, benötigt eine Heizungsbauerin zusätzlich körperliche Stärke und Robustheit. Wichtig ist obendrein die Einhaltung rechtlicher und sicherheitstechnischer Richtlinien, z. B. Verordnungen des Brandschutzes – Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein sind daher weitere nennenswerte Eigenschaften.
Bei der Planung der Heizungsanlagen ist zusätzlich ein starkes räumliches Vorstellungsvermögen erforderlich. Aufgrund des direkten Kundenkontaktes sollte eine Heizungsbauerin schließlich auch gute Kommunikationsfähigkeiten mitbringen und serviceorientiert handeln.