Nicht nur Privatpersonen, sondern auch Unternehmen benötigen kompetenten rechtlichen Beistand. Hierzu verlassen sie sich auf die juristische Expertise von Legal Counsels. Ob die Gestaltung von Verträgen oder die Vertretung vor Gericht: Er oder sie kann zahlreiche beratende und ausführende Aufgaben für eine Firma übernehmen.
Es handelt sich somit im Grunde um einen Syndikus bzw. eine Unternehmensjuristin. Weitere synonym gebrauchte Berufsbezeichnungen sind Firmenanwalt, Justiziarin, Syndikusanwalt oder Syndikusrechtsanwältin. Zudem gibt es starke Überschneidungen mit den Tätigkeiten eines Wirtschaftsjuristen.
Legal Counsels sind üblicherweise fest bei einem Unternehmen angestellt und werden bei sämtlichen juristischen Fragen zurate gezogen. Welche Aufgaben das genau beinhaltet, ist stark vom Unternehmen selbst sowie dessen Branche abhängig. Auch müssen einer Legal Counsel nicht sämtliche rechtlichen Zuständigkeiten obliegen, größere Firmen beschäftigen nämlich viele Juristen. Eine Justiziarin kann sich dann auf einen einzigen Unterbereich konzentrieren.
Ganz gleich um welches Unternehmen es sich handelt, die Verhandlung und Gestaltung von Verträgen nimmt in jedem Fall großen Raum ein. Das können etwa Arbeitsverträge mit Mitarbeitern, Lieferverträge mit Zulieferern oder Kunden sowie Kooperationsverträge mit anderen Firmen sein. Ebenso achtet eine Legal Counsel darauf, dass ein Unternehmen bestehende Verträge einhält sowie gültige Gesetze und Richtlinien beachtet. Sie kann also auch im Feld der Compliance aktiv sein.
Weiterhin lässt sich ein Unternehmen vor Gericht von einer Firmenanwältin vertreten. Eine Legal Counsel versucht dort dann, dessen Interessen durchzusetzen, zum Beispiel bei Schadensersatzansprüchen oder bei Klagen gegen Konkurrenten wegen unlauterem Wettbewerb. Darüber hinaus werden manche Legal Counsels nicht nur im operativen Gebiet eingesetzt, sondern übernehmen auch strategische Aufgaben wie etwa die Umstrukturierung von Unternehmensbereichen. Diese leitende Verantwortung zeigt sich mitunter auch an Berufstiteln wie Director Legal Counsel.
Weitere Aufgaben, die eine Legal Counsel im Konkreten ausführen kann, sind obendrein etwa:
Kein Unternehmen kommt ohne juristische Experten aus, daher kann ein Legal Counsel in jeder Branche arbeiten. In kleineren Firmen ist er eher ein für alles zuständiger Generalist, der vielleicht gar größtenteils alleine arbeitet. Großkonzerne haben hingegen eigene Rechtsabteilungen, wo ein Legal Counsel dann Teil eines vielköpfigen Teams ist und sich auf ein Rechtsgebiet spezialisiert. Manche Legal Counsels arbeiten hingegen für eine auf rechtliche Fragen spezialisierte Unternehmensberatung.
Ein Legal Counsel hat in der Regel ein Jurastudium erfolgreich absolviert, was zwangsläufig bedeutet, dass er das zweite Staatsexamen bestanden hat. Ein bloßer Studienabschluss reicht aber nicht, und Unternehmensrecht unterscheidet sich stark vom Privatrecht oder Strafrecht. Daher sollte sich ein Legal Counsel etwa in folgenden Gebieten besonders gut auskennen:
Kenntnisse in diesen Feldern kann ein Legal Counsel etwa durch Weiterbildungen erlangen. Unverzichtbar ist aber vor allem Berufserfahrung – diese muss er schon vor Beginn seiner eigentlichen Karriere durch Praktika gewinnen.
Eine Legal Counsel führt ihre Pflichten gewissenhaft und mit äußerster Sorgfalt aus. Im zwischenmenschlichen Umgang sind Kommunikationsfähigkeit und Ausdrucksvermögen sowohl auf mündlicher als auch auf schriftlicher Ebene unverzichtbare Eigenschaften. Idealerweise erkennt eine Legal Counsel Zusammenhänge schnell und ist zudem lösungs- und serviceorientiert. Weiterhin sollte sie belastungsfähig und flexibel sein, denn Überstunden und Geschäftsreisen gehören in diesem Metier häufig zum Alltag.