Medieninformatiker und Medieninformatikerinnen besitzen umfangreiches Know-how im Bereich der Informationstechnologie und deren Medienanwendungen. Daher können sie vielerorts eingesetzt werden, beispielsweise bei der Konzeption und Umsetzung von IT-Lösungen für elektronische und digitale Kommunikationsformen. Sie können aber ebenso Aufgaben im Bereich der klassischen Web- oder Applikationsentwicklung übernehmen.
Je nach Einsatzgebiet ähnelt ihre Tätigkeitsbeschreibung daher etwa der eines Multimediadesigners, einer Softwareentwicklerin, eines IT-Leiters oder einer App-Designerin.
Medieninformatiker bringen breit gefächertes Wissen in den Bereichen IT und Medien mit. Daher sind sie an so vielen Orten einsetzbar, dass es keine standardmäßige Aufgabenbeschreibung gibt. Sie können etwa in Medienunternehmen angestellt sein und an Video- und Audioproduktionen mitwirken. Ebenso ist es möglich, dass Medieninformatiker Tätigkeiten im Bereich Design oder Computeranimation übernehmen. Ihr Know-how ist auch dann gefragt, wenn spezialisierte Programme für die Medienproduktion benötigt werden, zum Beispiel zur Komposition von Musikstücken oder zur automatischen Spracherkennung. Obendrein sind sie bei der Entwicklung von Computerspielen beteiligt.
Viele Medieninformatiker nehmen hingegen Aufgaben wahr, die denen eines regulären Informatikers ähneln. Sie entwickeln Softwares und Apps, designen Datenbanken oder sind an der Gestaltung von GUIs (Graphical User Interface) beteiligt. Des Weiteren können sie im Feld der Webentwicklung arbeiten und etwa eine interaktive Homepage für ein Unternehmen konzipieren und layouten. Hier gibt es bereits erste Überschneidungen mit den Unternehmensbereichen Werbung und Marketing – zwei weitere Felder, in denen sie ihre Expertise einbringen können. Aufgrund ihres ganzheitlichen Wissens finden sich zudem viele Medieninformatiker in der Führungsebene von IT-Teams, hier sind dann auch Aspekte des Projektmanagements und der Mitarbeiterführung gefragt.
Hier sind weitere Tätigkeiten, die ein Medieninformatiker zum Beispiel übernehmen kann:
Medieninformatikerinnen können in klassischen Medienunternehmen arbeiten, zum Beispiel in Verlagen, Hörfunkanstalten oder Produktionsfirmen für Film und Fernsehen bzw. Computerspielen und Konsolenspielen. Sie sind aber nicht auf diese Branche beschränkt, sondern sind ebenfalls bei EDV-Dienstleistern und Softwareanbietern beschäftigt. Auch Marketingagenturen bzw. PR-Agenturen suchen häufig eine Medieninformatikerin. Das sind allerdings nur einige Beispiele, denn Medien und Informatik sind in nahezu jedem Feld relevant.
Medieninformatik ist ein weitverbreiteter Studiengang, der an vielen Universitäten und Fachhochschulen angeboten wird, mancherorts auch als duales Studium oder Fernstudium. Für den Bachelor sollten mindestens drei Jahre eingeplant werden, viele Absolventen machen anschließend noch einen Master. Zum Beruf qualifizieren auch ähnliche Studiengänge wie etwa Angewandte Informatik oder Digitale Medien. Ebenso gibt es Quereinsteigerinnen, die allerdings bereits einen Hintergrund aus der Informatik mitbringen sollten. Während des Studiums werden dann nicht nur Inhalte mit direktem Medien- und Informatikbezug behandelt, je nach Schwerpunkt können auch Aspekte der Statistik, Betriebswirtschaftslehre oder Kommunikationswissenschaft auf dem Lehrplan stehen.
Ein Medieninformatiker muss natürlich große Programmierkenntnisse besitzen, deswegen sollte er relevante Programmiersprachen wie etwa HTML, JavaScript oder PHP beherrschen. Wichtige Eigenschaften sind hier dann Sorgfalt und Detailgenauigkeit, denn schon ein nicht gesetztes Semikolon kann einen gesamten Code unwirksam machen. Ebenso ist bei vielen Aufgaben eine große Portion Ausdauer gefragt.
Das Klischee des still vor sich hinarbeitenden Computer-Nerds ist mittlerweile längst überholt, IT-Aufgaben werden immer im Team bewältigt: Daher sind Kommunikationsfähigkeiten und Bereitschaft zu Teamwork unabdingbar. Da ein Medieninformatiker projektbasiert eingesetzt wird, sollte er zudem flexibel und anpassungsfähig sein.