Eine Notruf- und Serviceleitstelle (NSL) ist 24 Stunden am Tag von NSL-Fachkräften besetzt. Diese bearbeiten sämtliche eingehenden Ereignismeldungen: Das können harmlose technische Störmeldungen sein, manchmal aber auch ‚echte‘ Notfälle, wo dann schnelles und plangemäßes Handeln gefragt ist.
Die Tätigkeit wird oft auch von Fachkräften für Schutz und Sicherheit ausgeführt. Zudem besteht eine enge Verwandtschaft zum Beruf eines Leitstellendisponenten bzw. einer Leitstellendisponentin.
Eine Notruf- und Serviceleitstelle (NSL) muss rund um die Uhr von mindestens zwei NSL-Fachkräften besetzt sein. Hiermit ist die unverzügliche Organisation von Reaktionsmaßnahmen zur Behebung von technischen Störungen oder von Hilfeleistungen der Schadens- und Gefahrenabwehr gewährleistet. Je nach Größe können jeden Tag hunderte oder gar tausende solcher Meldungen eintreffen: Diese reichen von elektronischen Störmeldungen über Brand-, Überfall- und Einbruchalarme bis hin zum persönlichen Notruf.
Derartige Ereignismeldungen können sowohl telefonischer als auch elektronischer Natur sein: Eine NSL-Fachkraft muss diese sofort entgegennehmen und angemessene Interventionen in die Wege leiten. Hierzu gibt es standardisierte Alarm- und Maßnahmenpläne, nach denen sich die anwesenden Fachkräfte richten. Hierzu muss die Situation unter Zeitdruck korrekt eingeschätzt werden, anschließend informieren NSL-Fachkräfte die zuständigen Kundenansprechpartner bzw. wenn nötig Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdienste. Zu diesem Zwecke haben sie vollständigen Zugriff auf Meldelisten und Authentifizierungskennwörter. Weiterhin sind sie für die Protokollierung aller Meldungen zuständig.
Eine NSL-Fachkraft arbeitet in aller Regel für Firmen der Sicherheitsbranche. Somit stellen Security-Unternehmen und Sicherheitsdienste die primären Arbeitgeber dar. Weitere mögliche Einsatzorte sind:
Um in einer Notruf- und Serviceleitstelle arbeiten zu können, müssen NSL-Fachkräfte eine entsprechende Zertifizierung des VdS mitbringen – dies war einst die Abkürzung für den Verband der Sachversicherer, welcher mittlerweile im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) aufgegangen ist. VdS-Richtlinie 2153 legt dementsprechend fest, dass Mitarbeiter einer Notruf- und Serviceleitstelle den Qualifikationsnachweis als NSL-Fachkraft bzw. Leitende NSL-Fachkraft erbringen müssen.
Die entsprechende Fortbildung nimmt nur wenige Tage in Anspruch, als Zugangsvoraussetzung wird üblicherweise nachgewiesene Berufspraxis in einem Wach- oder Sicherheitsunternehmen verlangt. Wer bereits eine Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit (oder eine ähnliche Ausbildung) erfolgreich abgeschlossen hat, erfüllt ebenso die Qualifikationsanforderungen einer NSL-Fachkraft.
In einer Notruf- und Serviceleitstelle können oft hektische Stresssituationen entstehen: Damit NSL-Fachkräfte auf alle eintreffenden Alarmmeldungen optimal reagieren können, benötigen sie daher einen kühlen Kopf und ein hohes Maß an Nervenstärke. Gleichzeitig sollten sie analytische Fähigkeiten und Geistesgegenwart mitbringen, um eine mögliche Notsituation zügig und korrekt beurteilen zu können.
Obendrein sollte eine NSL-Fachkraft große Verantwortungsbereitschaft sowie Diskretion besitzen. Um bei persönliche Notrufen alle nötigen Informationen schnellstmöglich zu extrahieren, sind des Weiteren ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten gefragt. Diese helfen auch bei der Koordination mit Klienten und Einsatzkräften.