Die meisten Schüler bringen im Laufe ihrer Schulzeit ab und zu eine schlechte Note mit nach Hause. Ist das Kind jedoch dauerhaft mit dem Schulstoff überfordert, wenden sich die Eltern oft an einen Nachhilfelehrer bzw. eine Nachhilfelehrerin. Er oder sie hat die Aufgabe, das Kind in den Problemfächern zu unterstützen, anzuleiten und zum selbstständigen Lernen zu befähigen, um langfristige Verbesserungen zu erzielen.
Egal ob der Schüler Anfänger ist, um seine Versetzung bangt oder das Abitur schaffen will: Die Aufgabe des Nachhilfelehrers ist es, ihn dabei zu unterstützen und Hilfestellung zu geben. Er wiederholt und vertieft den Lernstoff, schließt Wissenslücken und ergänzt Inhalte aus dem Unterricht. Er motiviert den Schüler dazu, eigenständig zu arbeiten und Probleme zu lösen, anstatt zu verzweifeln oder aufzugeben. Da schlechte Noten bei vielen Schülern häufig große Unsicherheit oder Widerwillen verursachen, gibt der Nachhilfelehrer auch Ratschläge, wie man Leistungen im Allgemeinen verbessern kann und ermutigt sie, an ihre eigenen Fähigkeiten zu glauben. Er agiert somit auch als Verhaltenscoach, da er versucht, dem Schüler das Verhalten abzugewöhnen, das ihn beim Lernen blockiert. Dadurch erzielt er meist langfristigere und weitreichendere Verbesserungen.
Zusätzlich übernimmt der Nachhilfelehrer die Hausaufgabenbetreuung, erstellt eigene Aufgaben und bereitet seinen Schüler auf Prüfungen vor. Durch diese Privatbetreuung entlastet er sowohl Eltern als auch Lehrer, da diesen in ihrem hektischen Alltag oft die Zeit für eine derart intensive Betreuung fehlt. Ein Nachhilfelehrer hat meist ein oder zwei Spezialgebiete, in denen er seine Hilfe anbietet.
Die meisten Nachhilfelehrerinnen arbeiten selbstständig bzw. freiberuflich. Sie sind häufig selbst noch Studentinnen. Nachhilfelehrerinnen, die diesen Job hauptberuflich ausüben, sind jedoch meist bei einem entsprechenden Dienstleister angestellt, also Nachhilfeinstituten, Lernhilfe-Vereinen oder Studienkreisen. Auch eine Beschäftigung an einer Ganztagsschule oder in der Mittagsbetreuung ist denkbar.
Um den Beruf des Nachhilfelehrers ausüben zu dürfen, wird weder ein abgeschlossenes Studium noch eine bestimmte Ausbildung vorausgesetzt. Theoretisch ist es also jedem möglich, in diesem Bereich zu arbeiten. In den meisten Fällen besitzt der Nachhilfelehrer jedoch einen akademischen Abschluss, ist Student oder hat sich auf bestimmten Gebieten fundierte Kenntnisse angeeignet. Zusätzliche nachgewiesene Qualifikationen helfen dem Nachhilfelehrer dabei, Kunden zu gewinnen und rechtfertigen eine höhere Bezahlung. Es ist also nicht ratsam, den Beruf als Nachhilfelehrer ohne vorherige Ausbildung oder vertiefte Kenntnisse auszuüben.
Da jeder Schüler anders lernt und mit unterschiedlichen Methoden vertraut ist, muss die Nachhilfelehrerin sehr flexibel sein und sich an die jeweilige Situation anpassen können. Kommunikationsfähigkeit, Einfühlungsvermögen und Geduld sind mit die wichtigsten Eigenschaften, die eine Nachhilfelehrerin erfolgreich machen. Aber auch Durchsetzungsfähigkeit und eine gewisse Strenge sind für diesen Beruf sehr wichtig.