Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Ordnungsamtes sind in der Regel ausgebildete Verwaltungsfachangestellte in der Kommunalverwaltung. Sie beschäftigen sich zum Großteil mit Ordnungswidrigkeiten wie beispielsweise falsch parkenden Autos, Ruhestörungen oder verbotenerweise freilaufenden Hunden in Parkanlagen. Sie beraten und informieren in Bezug auf Gesetze sowie offizielle Regelungen und ahnden Fehlverhalten.
Die offizielle Berufsbezeichnung für viele Mitarbeiter im Ordnungsamt lautet Außendienstmitarbeiter bzw. Außendienstmitarbeiterin im Ordnungsdienst. Da sich für viele Mitarbeiter des Ordnungsamtes der berufliche Alltag in der Öffentlichkeit abspielt, liegt der Fokus dieses Berufsbildes auf den Tätigkeiten im Außendienst.
Mitarbeiter des Ordnungsamtes sorgen mit ihrem Team für die Einhaltung der öffentlichen Ordnung und vermitteln den Bürgern ein sicheres Gefühl. Sie haben viel direkten Kontakt zu Bürgern.
Zu ihren Haupttätigkeiten gehört die Ermittlung, Feststellung und Beseitigung von Ordnungswidrigkeiten. Auch präventive Maßnahmen müssen sie ergreifen, um Ordnungswidrigkeiten zu verhindern. Hierzu gehören zum Beispiel Präsenzstreifen oder die Überwachung von Grünanlagen. In Grünanlagen geht es beispielsweise um freilaufende Hunde, Hundekot auf Spielplätzen oder Verunreinigungen durch Müll. Auch Ruhestörungen können von Außendienstmitarbeitern im Ordnungsdienst geahndet oder sogar beseitigt werden.
Des Weiteren gehört die Kontrolle von Gaststätten und Gewerbetrieben zum Tätigkeitsbereich von Ordnungsamt-Mitarbeitern. Auch hier geht es beispielsweise um Lärmschutz und die Einhaltung von Jugendschutzgesetzen.
Bei Großveranstaltungen kooperieren Mitarbeiter des Ordnungsamtes mit anderen städtischen Dienststellen und Behörden, um für Sicherheit und Ordnung zu sorgen. Dabei kontrollieren sie zum Beispiel Händler oder Jugendliche, die augenscheinlich gegen den Jugendschutz in Bezug auf den Konsum von alkoholischen Getränken verstoßen. In Notfällen können sie auch Evakuierungen durchführen.
Wie die Berufsbezeichnung schon vermuten lässt, arbeiten Ordnungsamt-Mitarbeiterinnen beim Ordnungsamt. Das Ordnungsamt ist in der Regel Teil der Kommunalverwaltung bzw. der Stadtverwaltung. Somit ist die Bezahlung auch an die jeweiligen Tarife gebunden. Sie können entweder in einem Angestelltenverhältnis arbeiten oder verbeamtet sein.
Der Arbeitsalltag von Außendienstmitarbeiterinnen im Ordnungsdienst spielt sich zum Großteil draußen auf der Straße ab. Einen Teil ihrer Arbeitszeit verbringen sie im Büro, um Einsätze vor- und nachzubereiten.
Beamtinnen benötigen die Befähigung für die Laufbahngruppe des mittleren Dienstes (2. Einstiegsamt der 1. Laufbahngruppe). Bei Tarifbeschäftigten wird in der Regel eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten vorausgesetzt. Diese dauert in der Regel drei Jahre. Alternativ kann man auch mit einem abgeschlossenen Verwaltungslehrgang eins als Mitarbeiterin in einem Ordnungsamt angestellt werden. Vorausgesetzt wird außerdem ein Führerschein der Klasse B.
Auch Umschulungen für eine Tätigkeit beim Ordnungsamt gibt es. Diese werden direkt von den Ordnungsämtern einer Stadt angeboten. Förderungen durch die Agentur für Arbeit sind möglich. Dies ist allerdings vom Einzelfall abhängig.
Quereinsteiger könnten ebenso qualifiziert für eine Arbeit beim Ordnungsamt sein. Die Regelungen sind allerdings nicht einheitlich und unterscheiden sich je nach Gemeinde und Bundesland.
Innerhalb des Ordnungsamtes werden Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten, die für höher gestellte Aufgaben innerhalb des Ordnungsamtes qualifizieren. Auch ein Studium wäre nach der Ausbildung mit vorhandener Hochschulzugangsberechtigung denkbar. Anbieten würden sich Studiengänge im Bereich Public Management oder Sozialmanagement.
Eine offene und aufgeschlossene Persönlichkeit gegenüber den Bürgern und Bürgerinnen ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, da man täglich Kontakt zu unterschiedlichsten Menschen und Personengruppen hat. Freundlichkeit und Kooperation im Umgang mit Menschen ist unverzichtbar.
Mitarbeiter des Ordnungsamtes werden nicht immer gern gesehen, daher müssen sie psychisch sehr belastbar sein. Provokationen und Beleidigungen sind keine Seltenheit, auch körperliche Angriffe können vorkommen. Eine gute physische Konstitution ist daher ebenso wichtig. In solchen Stresssituationen müssen sie vor allem Ruhe bewahren, deeskalierend wirken und nach sinnvollen Lösungen für alle Beteiligten suchen. Klappt dies nicht, müssen sie ihre Entscheidungen und Anweisungen mit ihrer Durchsetzungsfähigkeit und sicherem Auftreten umsetzen.
Für eine optimale Ausführung ihrer Arbeit müssen Mitarbeiter des Ordnungsamtes im Team arbeiten und sich mündlich wie schriftlich gut ausdrücken können. Im Optimalfall sprechen sie neben Deutsch noch weitere Sprachen, um Sprachbarrieren zu verringern und vertrauenswürdiger auf Menschen zu wirken, die sich mit der Gesetzeslage in Deutschland weniger gut auskennen. Interkulturelle Kompetenzen können die Arbeit deutlich verbessern.
Die Arbeit findet häufig nachts, an Wochenenden oder auch an Feiertagen statt. Zeitliche Flexibilität ist daher Voraussetzung, um im Außendienst des Ordnungsamtes arbeiten zu können.
Bei einer reinen Verwaltungstätigkeit sind vor allem Organisation, Disziplin und offene Kommunikation gefragt.