Sachbearbeiter und Sachbearbeiterinnen in Bürgerbüros sind oft die erste Anlaufstelle für Bürger und Bürgerinnen auf der Suche nach Hilfe und Rat bei Verwaltungsangelegenheiten.
Verwandte Berufe sind Mitarbeiter und Beschäftigte in verschiedenen Verwaltungsbüros und öffentlichen Dienststellen, vornehmlich solche, die regelmäßig mit Bürgen in Kontakt stehen. Dazu gehören unter anderem Verwaltungsfachangestellte in der Kommunalverwaltung, Standesbeamte, Mitarbeiterinnen im Jugendamt sowie weitere Beamte in öffentlichen Dienststellen und Behörden.
Je nach Region wird das Bürgerbüro auch Bürgeramt, Kundenzentrum, Bürgerdienst oder Bürgerservice genannt.
Sachbearbeiter im Bürgerbüro haben die Aufgabe, den Bürgern bei Problemen und Fragen beratend zur Seite zu stehen und ihren Kunden das Netz der öffentlichen Verwaltung so übersichtlich wie möglich darzustellen. Sie sind für die allgemeine Auskunftserteilung zuständig und helfen den Bürgern dabei, sich zwischen den verschiedenen Behörden zu orientieren und verweisen notfalls auf andere Ämter, die den Angelegenheiten der Bürger besser entsprechen. Die Beratung von Sachbearbeiterinnen reicht allerdings nicht über bürgerliche Angelegenheiten hinaus, eine Rechtsberatung bieten sie nicht an.
Weiter gehört die Beschäftigung mit verschiedenen Angelegenheiten der Bürger und deren Anträgen zum Alltag eines Sachbearbeiters im Bürgerbüro. Beispielsweise bearbeiten sie Anträge zu Personalausweisen, Reisepässen und anderen Bescheinigungen und Urkunden. Darüber hinaus kümmern sie sich um An- und Abmeldungen sowie Ummeldungen von Wohnsitzen und Gewerben. Außerdem bearbeiten Sachbearbeiter des Bürgerbüros auch finanzielle Anliegen wie beispielsweise Anträge auf Wohngeld.
Im Gegensatz zu einigen anderen Beschäftigungen in Ämtern und Behörden besteht das Aufgabenfeld von Sachbearbeitern im Bürgerbüro fast ausschließlich aus dem Kundenkontakt, wobei sie sich streng nach den Bedürfnissen der Bürger richten.
Sachbearbeiterinnen im Bürgerbüro können in allen möglichen Verwaltungsdienststellen arbeiten. Dazu zählen beispielsweise Ämter der Stadtverwaltung oder Kommunalverwaltung wie Bezirksämter und Ortsämter, aber auch spezifischere Dienststellen wie beispielsweise Einwohnermeldeämter oder Jugendämter.
Grundvoraussetzung für Sachbearbeiter im Bürgerbüro ist eine abgeschlossene Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten in einer Kommunalverwaltung, zum Verwaltungswirt oder einem vergleichbaren Beruf. Bei manchen Arbeitgebern kann alternativ eine Ausbildung in einem kaufmännischen Bereich einen Einstieg bieten. In diesem Fall besteht in den ersten zwei Jahren allerdings ein befristetes Arbeitsverhältnis, während dem die Beschäftigten den Beschäftigtenlehrgang I nachholen müssen, um als Verwaltungsfachkraft gelten zu können.
Die Ausbildung zur Verwaltungsfachkraft dauert in der Regel drei Jahre und setzt sich aus Berufsschule und Betrieb zusammen. Die Inhalte der Ausbildung sind unter anderem:
Eine Charaktereigenschaft, die für Sachbearbeiterinnen im Bürgerbüro äußerst wichtig ist, ist eine kundenorientierte Arbeitsweise. Dementsprechend fordern die Ämter von den Bewerberinnen auch eine ausgeprägte Motivation für Dienstleistungstätigkeiten. Weitere wichtige Eigenschaften sind Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke und eine sorgfältige und zuverlässige Arbeitsweise. Darüber hinaus sind gute Kenntnisse mit der gängigen Microsoft Office Software ebenfalls hilfreich.