Die Arbeit eines Radiomoderators bzw. einer Radiomoderatorin besteht nicht allein aus dem Vorlesen von Texten im Radio. Der fertige Beitrag ist meist das Endprodukt einer langen Vorbereitung auf Interviews und Diskussionen. Die Radiomoderatoren präsentieren ihre Themen dann mit einer sympathischen Stimme dem Zielpublikum, wobei je nach Schwerpunkt des Senders oder der Sendung mal der Unterhaltungsaspekt und mal die Vermittlung von Informationen im Fokus steht.
Zahlreiche Überschneidungen gibt es auch mit dem Beruf Hörfunk-Journalist bzw. Hörfunk-Journalistin, wobei die Bezeichnungen teilweise auch synonym verwendet werden.
Radiomoderatoren arbeiten mit Redaktionsteams zusammen. Auf Redaktionskonferenzen entscheiden sie mit ihren Kollegen und Kolleginnen über neue Themen und tauschen sich mit den Technikern über die Umsetzung aus. Je nachdem, ob es sich beim Sendeformat um eine Informations- oder Unterhaltungssendung handelt, müssen bei der Vorbereitung verschiedene Merkmale berücksichtigt werden. Die Recherche der Themen und die zeitliche Organisation der Sendung sind wichtige Arbeitsschritte des Radiomoderators, wobei er häufig auch von Redakteuren, dem Chef vom Dienst oder der Redaktionsleitung unterstützt wird. Er schreibt die Moderationstexte häufig selbst, liest gelegentlich aber auch von Redakteuren vorgeschriebene Texte ab, die er an seine eigene Sprechweise anpasst. Falls für die Sendung Gesprächspartner ins Studio eingeladen werden sollen, organisieren die Moderatoren mitunter auch die Betreuung der Gäste.
Nach der Vorbereitung beginnt die eigentliche Moderation. Der Radiomoderator führt Interviews durch und moderiert Diskussionen. Gleichzeitig achtet er auf eine sympathische und zielgruppenorientierte Sprechweise und bedient die digitale Technik im Selbstfahrerstudio. Um einen Wiedererkennungswert zu erzielen, kann der Radiomoderator seine eigene Persönlichkeit mit in seine Moderation einfließen lassen. Häufig bestehen die Redebeiträge aus Informationen zum Programmablauf oder aktuellen Nachrichten.
Die Arbeitszeiten eines Radiomoderators sind unregelmäßig. Es kommt vor, dass sie früh morgens oder spät abends arbeiten müssen, denn besonders bei Live-Übertragungen werden zwangsläufig die Arbeitszeiten den Sendeterminen angepasst.
Radiomoderatorinnen finden eine Anstellung bei Rundfunkanstalten oder Radiostudios. Aber auch eine selbstständige Tätigkeit ist möglich. Freiberuflich können Radiomoderatoren bei Radiosendern eine Beschäftigung finden. Bei der Gründung einer Produktionsfirma können sich die Moderatoren auf verschiedene Moderationsformate spezialisieren.
Für den Beruf der Radiomoderatorin gibt es keinen einheitlichen Bildungsweg, wichtiger als ein bestimmter Abschluss sind daher eine gute Radiostimme sowie eine lockere und dennoch seriöse Art der Präsentation. Außerdem sind sehr gute Deutschkenntnisse notwendig.
Um die Chancen auf eine Anstellung als Radiomoderatorin zu verbessern, können ein Journalistik-Studium und ein anschließendes Volontariat bei einem Radiosender hilfreich sein. Alternativ bieten auch eine Aus- oder Weiterbildung zur Redakteurin oder die Ausbildung an einer Journalistenschule gute Einstiegsmöglichkeiten. Während der Zeit des Studiums oder der Ausbildung sollten Praktika absolviert werden, um bereits praktische Berufserfahrung zu sammeln. Wichtige Kenntnisse, die den Berufseinstieg erleichtern, sind zum Beispiel:
Als Weiterbildungsmöglichkeit kann ein grundständiges oder weiterführendes Studium abgeschlossen werden, zum Beispiel in den Bereichen:
Der Beruf des Radiomoderators erfordert viel Kreativität in der Art und Weise der Präsentation der Inhalte. Wer eine sympathische Stimme und ein gutes Ausdrucksvermögen mitbringt, kann die Zuhörenden für die Sendung begeistern. Radiomoderatoren sollten sowohl einen guten sprachlichen Ausdruck als auch Einfühlungsvermögen in ihre Gesprächspartner aufweisen, damit sie auch schwierige Gesprächssituationen meistern können. Außerdem ist aufgrund der häufig freiberuflichen Tätigkeit eine selbstständige und flexible Arbeitsweise erforderlich.