Als Teil des öffentlichen Gesundheitsdienstes haben Gesundheitsämter das allgemeine Wohlbefinden der Bevölkerung zum Ziel. Mitarbeitende des Gesundheitsamts engagieren sich auf verschiedenen Ebenen für den Schutz und die Beratung der Bevölkerung und agieren im Rahmen der vom Staat bzw. Bundesland beschlossenen Handlungsmaßnahmen.
Gesundheitsamt-Mitarbeitende können sowohl Berufstätigkeiten mit medizinischem Hintergrund wie Ärzte, Pflegefachkräfte oder Hygienekontrolleure als auch eine Stelle in der Verwaltung und Organisation innehaben. Letztere sind zum Beispiel Sachbearbeiterinnen oder IT-Koordinatoren.
So unterschiedlich die einzelnen Berufstätigkeiten auch ausfallen, werden sie alle vor dem Hintergrund der Prävention und Gesundheitserhaltung der Allgemeinheit vereint. Ein Großteil der Mitarbeitenden im gesundheitlichen Fachdienst arbeitet tagtäglich mit Menschen zusammen, sei es in Form von medizinischen Untersuchungen, Beratungsgesprächen oder im Zuge der Kommunikation mit weiteren Behörden und Kliniken.
Prophylaktische Untersuchungen und Gutachten gehören zum Beispiel zu den Aufgaben des amtsärztlichen sowie des kinder- und jugendärztlichen Dienstes. Hier sind vor allem Allgemeinmediziner, Fachärzte und Pflegefachkräfte beschäftigt. Während Zahnärzte mitunter in Kindertagesstätten und Schulen über Zahngesundheit aufklären, leisten Psychologen, Suchtberater sowie Sozialpädagogen Hilfe und Unterstützung für Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Dabei erhalten Betroffene eine Anlaufstelle in Notsituationen sowie fachliche Betreuung. Beispielsweise bieten Mitarbeiter des Gesundheitsamts auf dem Feld Sozialarbeit Schwangerschaftskonfliktberatung an und vermitteln Hilfsbedürftige an weiterführende Stellen.
Ein weiteres Aufgabengebiet der Gesundheitsämter ist der Bereich Umwelt- und Lebensmittelhygiene. Hygienekontrolleure, Gesundheitsaufseher und weiteres Fachpersonal achten darauf, dass alle Richtlinien und Standards beispielsweise zum Infektionsschutzgesetz eingehalten werden. Kontrollen führen sie häufig vor Ort etwa in Versorgungsanlagen, Bädern, Restaurants, Kliniken und öffentlichen Einrichtungen durch. Dabei sorgen sie für eine ausreichende Prävention und sind ebenfalls für die Bekämpfung von Krankheiten verantwortlich.
Im medizinischen Umfeld sind unter anderem folgende Berufe anzutreffen:
Jegliche Untersuchungen, Projekte, Fälle und Maßnahmen müssen ordnungsgemäß dokumentiert und aufbewahrt werden. Daher finden sich auch im organisatorischen und administrativen Umfeld zahlreiche Berufstätigkeiten. Sachbearbeiter sind beispielsweise in der Verwaltung von Gesundheitsämtern angestellt, wo ebenfalls Personal mit IT-Kenntnissen für eine adaptive Softwareunterstützung sorgt. Geleitet wird die Behörde häufig von einem entsprechend qualifizierten Facharzt, welcher das Gesundheitsamt in der Öffentlichkeit repräsentiert und auf administrativer Ebene meist von einer Verwaltungsleitung unterstützt wird.
Weitere berufliche Tätigkeiten im Gesundheitsamt:
Gesundheitsämter zählen zum Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖDG) und unterliegen allesamt der Bundesbehörde für Gesundheit. Behörden des Fachdienstes Gesundheit haben für gewöhnlich einen bestimmten Zuständigkeitsbereich, meist ein Landkreis oder ein Stadtbezirk. Alle Einwohnerinnen in diesem Bereich wenden sich mit ihren Anliegen an das ortsansässige Gesundheitsamt. Mitarbeiterinnen der Verwaltung und Beratung sind in der Regel in der Behörde anzutreffen. Medizinisches Personal wie Ärzte oder Hygienekontrolleure sind außerdem oft im Außendienst unterwegs und zum Beispiel in öffentlichen Einrichtungen tätig.
Wer im Gesundheitsamt arbeiten möchte, kann zum Beispiel eine Ausbildung im öffentlichen Dienst absolvieren und anschließend als Beamter im Gesundheitswesen tätig werden. Eine berufliche Ausbildung geht in der Regel vom jeweiligen Bezirks- bzw. Landratsamt aus und kann unter anderem im Bereich Verwaltung oder auch Umwelt und Hygiene stattfinden. Ein Hygiene- und Lebensmittelkontrolleur beispielsweise besucht während seiner Ausbildung eine Berufsschule des öffentlichen Dienstes und erwirbt die praktischen Kenntnisse im jeweiligen Gesundheitsamt. Quereinstiege aus anderen Fachbereichen sind allerdings ebenso gut möglich, solange die entsprechenden beruflichen Voraussetzungen erfüllt sind. So ist ein Krankenpfleger mit einer Weiterbildung zur Hygienefachkraft ebenfalls für die Tätigkeit als Hygienekontrolleur qualifiziert.
Sachbearbeiter auf dem Gebiet Verwaltung und Finanzen verfügen in der Regel über eine abgeschlossene Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten, zum Bürokaufmann oder etwa zum Kaufmann im Gesundheitswesen. Je nach Anforderungsbereich können verschiedene Kompetenzen und Erfahrungen gefordert werden. Ein Sachbearbeiter im Bereich Impfpflicht sollte zum Beispiel mindestens eine Ausbildung zum Verwaltungsfachwirt abgeschlossen haben oder sogar ein Studium im Bereich Rechts- oder Verwaltungswissenschaft absolviert haben. Berufliche Erfahrung im jeweiligen Fachgebiet ist außerdem vorteilhaft.
Das Gesundheitsamt selbst bietet ebenfalls Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung an. So kann ein Krankenpfleger oder ein medizinischer Fachangestellte (MFA) etwa eine Weiterbildung zum sozialmedizinischen Assistenten (SMA) absolvieren. Ärzte können das Weiterbildungsangebot zum Facharzt im Gesundheitswesen wahrnehmen. Im Besitz dieser Qualifikation sind sie zudem befähigt, die Amtsleitung zu übernehmen.
Konkrete persönliche Kompetenzen zu nennen ist aufgrund der vielfältigen Berufsmöglichkeiten als Gesundheitsamt-Mitarbeiterin schwer möglich. Angestellte im Gesundheitswesen sollten in jedem Fall einen guten Umgang mit Menschen aufweisen. Sprachliches Ausdrucksvermögen, Empathie sowie Kommunikationsfähigkeit sind daher wichtige Qualitäten. Die Mitarbeiterin im Gesundheitsamt sollte verantwortungsbewusst und zuverlässig sein und sich für das Wohl ihrer Mitmenschen einsetzen. Sie ist pflichtbewusst und achtet auf die Einhaltung aller vorgeschriebenen Richtlinien. Außerdem interessiert sie sich für medizinische und Gesundheitsangelegenheiten, ist belastbar und in der Lage, Personen in schwierigen Situationen und Lebenslagen umstandslos und respektvoll zu betreuen.