Eine Karriere im Rampenlicht als Sänger bzw. Sängerin – das ist ein Traum vieler Menschen, die gerne singen. Doch um das Hobby zum Beruf zu machen, gehört mehr nur als eine besondere Stimme. Das Singen auf der Bühne, egal ob im Pop-, Rock-, Jazz-, Musical- oder Klassik-Bereich, stellt nämlich nur einen Teil des Berufs dar.
Zwar verbringt eine Sängerin tatsächlich die meiste Zeit mit Singen, doch nur ein kleiner Teil hiervon findet vor einem Publikum statt. Bevor ein Stück bühnenreif ist, muss ausgiebig geprobt werden. Das ist vor allem erst einmal Alleinarbeit: Melodie und Text müssen auswendig gelernt werden, was manchmal durchaus eine Herausforderung ist, besonders wenn das Lied in einer Fremdsprache verfasst wurde. Beim Einstudieren eines Stückes kann auch die Hilfe einer Korrepetitorin in Anspruch genommen werden – diese begleitet die Sängerin in solchen Einzelproben, beispielsweise am Klavier, und gibt individuelles Feedback.
Häufig verbreitet ist der Irrtum, eine Sängerin sei nach Abschluss der formalen Ausbildung in ihrer Entwicklung abgeschlossen. Tatsächlich ist die eigene Singstimme aber das Ergebnis lebenslanger Arbeit: Damit diese auch wirklich ausdrucksvoll und unverwechselbar klingt, muss im Idealfall täglich geübt werden. Deswegen nehmen viele Gesangskünstlerinnen auch im fortgeschrittenen Stadium der Karriere noch Unterricht. Eines bleibt aber oft unveränderlich: die Einteilung in eine der drei Stimmlagen, die jeweils noch in verschiedenen Ausprägungen und Spezialisierungen auftreten.
Die Hauptstimmlagen bei Frauen:
Die Hauptstimmlagen bei Männern:
Der genaue Ablauf von Proben und Auftritten hängt von vielen Faktoren ab. Obwohl viele zuerst an eine Rolle als Solistin oder Frontfrau einer Band denken, sind die meisten Sängerinnen Teil eines großen Ensembles und arbeiten dann etwa in einem Chor oder fungieren als Backgroundsängerin. Auch was das Genre des Stückes angeht, gibt es eine große Bandbreite: Ob Pop, Rock, Jazz oder Klassik – viele spezialisieren sich nicht auf eine bestimmte Richtung, sondern beweisen hier große Vielseitigkeit. Als Opernsängerin oder Musicalsängerin kommt eine Besonderheit hinzu: Dann ist auch Schauspiel und ggf. Tanz ein Teil der Performance.
Zahlreiche Einrichtungen veranstalten musikalische Shows und benötigen dafür Sängerinnen. Hierzu gehören etwa:
Ein weiteres Feld ist die Musikaufnahme im Tonstudio: Auftraggeber sind dann etwa Plattenfirmen, aber auch Film und Videofilmhersteller.
Eines sollten angehende Sängerinnen aber stets im Auge behalten: Der Beruf ist begehrt, doch langfristige Festanstellungen sind selten. Selbst Opern- und Schauspielhäuser bieten meist nur befristete Verträge an. Deswegen muss sich eine Sängerin immer wieder um neue Engagements bemühen – Vorsingen gehört also meistens zum Künstlerleben dazu.
Wer selbstständig tätig sein möchte, geht ein großes Risiko ein – nur wenige werden zur nächsten großen Popsängerin. Deshalb geben viele zusätzlich Gesangsunterricht, zum Beispiel im Auftrag von Musikhochschulen und Konservatorien.
Der Berufstitel ist nicht gesetzlich geschützt, somit kann sich theoretisch jeder als Sänger bezeichnen. In der Praxis benötigt man für eine Karriere zumindest im klassischen Bereich eine mehrjährige Ausbildung zum Sänger, beispielsweise an Musikakademien. Diese ist jedoch im Gegensatz zu einer staatlichen Lehre nicht mit einer Ausbildungsvergütung verbunden. Noch bessere Berufschancen haben angehende Sänger, wenn sie sich für ein Gesangsstudium an einer Musikhochschule oder einem Konservatorium entscheiden.
Wichtig ist nicht nur eine schöne Stimme, auch ein gutes Gehör und feines Rhythmusgefühl machen einen guten Sänger aus. Neben musikalischer Begabung ist zudem oft schauspielerisches Talent gefragt. Bühnenpräsenz sowie Ausstrahlung können eine Gesangsperformance zusätzlich abrunden.
Damit der Traumberuf Sänger verwirklicht werden kann, benötigt es ein hohes Maß an Willen, Disziplin und Ehrgeiz. Auch Fitness und Gesundheit spielen eine Rolle, denn Singen ist immer mit körperlicher Anstrengung verbunden.