Die neuesten Entwicklungen schneller identifizieren als alle anderen: Wenn das gelingt, dann hat ein Trendscout seine Aufgabe erfüllt. Der Beruf wird häufig mit Mode in Verbindung gebracht, doch wenngleich Fashion tatsächlich ein bedeutendes mögliches Arbeitsfeld für einen Trendscout darstellt, gibt es ihn oder sie auch in zahlreichen anderen Branchen, beispielsweise in den Bereichen Sport, Gesundheit und Technologie.
Trendscouts sind in gewisser Weise nichts anderes als Marktforscher – auch sie analysieren die aktuelle Lage und versuchen hieraus Entwicklungen vorherzusagen. Hierbei legen Trendscouts allerdings einen besonderen Schwerpunkt auf die Zukunft, schließlich wollen sie einen Trend im besten Fall bereits dann entdecken, wenn dieser noch in den Kinderschuhen steckt.
Wie findet ein Trendscout also den neuesten Schrei? Das hängt davon ab, in welcher Branche er aktiv ist, doch wichtig sind in jedem Fall Beobachtungsgabe und weitreichende Vernetzung. Die Arbeit als Trendscout beinhaltet deswegen vor allem eines: viele Reisen. Scouts sind auf der ganzen Welt bei Events anwesend und halten nach Veränderungen und Entwicklungen Ausschau. Wer einen neuartigen Kleidungsstyle entdecken will, darf dann etwa auf keinen Fall Fashion Weeks und Modeshows verpassen. Für Trendscouts aus allen Gebieten gilt zudem: Besonders der Besuch von Messen ist ein absolutes Muss.
Bei solchen Veranstaltungen hält ein Trendscout aber nicht nur aufmerksam die Augen offen, sondern unterhält sich auch mit zahlreichen Experten. Meist sind sie selbst auch aktives Mitglied der jeweiligen Community. Immer wichtiger wird zudem Social Media: In einigen Branchen ist es unverzichtbar, die Aktivitäten der relevanten Influencer im Auge zu behalten. Da kaum eine Branche isoliert vom Rest der Welt existiert, müssen Trendscouts außerdem ein Verständnis für den gesellschaftlichen und politischen Zeitgeist sowie dessen Auswirkungen mitbringen.
Informationen nützen allerdings nichts, wenn sie nicht mit anderen Personen geteilt werden. Ein Trendscout fasst seine Erkenntnisse daher in Berichten und Präsentationen zusammen und berät Entscheidungsträger. Mitunter gibt er auch Vorschläge zur Produktentwicklung und Vermarktung.
Trendscouts können freiberuflich arbeiten oder werden von Beratungsagenturen oder Werbeagenturen angestellt. Ebenso ist es möglich, lediglich für ein einzelnes produzierendes Unternehmen tätig zu sein. Trends gibt es überall, deswegen besteht theoretisch auch überall ein Bedarf nach Trendscouts. Somit können diese in nahezu jedem Wirtschaftsbereich arbeiten. Mögliche Branchen sind etwa:
Eine direkte Ausbildung oder einen vorgefertigten Weg zum Trendscout gibt es nicht. Wichtig ist weitreichendes Branchenwissen, daher kann ein Fachstudium im angestrebten Themenfeld eine gute Basis darstellen. Auch ein Studium mit wirtschaftlichem Fokus wie Betriebswirtschaftslehre oder Business Administration kann zum Ziel führen, denn Kenntnisse in den Bereichen Marktforschung und Marketing sind in der Regel hilfreich.
Ebenso wichtig wie ein passender Abschluss sind allerdings auch ein großes Netzwerk sowie Präsenz innerhalb der Branche. Trendscouts müssen sich zudem häufig proaktiv um eine Stelle bemühen, denn eine explizit ausgeschriebene Stelle findet sich nur selten – daher muss in einigen Fällen auf eine Initiativbewerbung zurückgegriffen werden.
Weiterbildungsmöglichkeiten für Trendscouts bieten sich unter anderem in folgenden Bereichen an:
Trendscouts sollten eine exzellente Beobachtungsgabe sowie ein gutes Gedächtnis mitbringen. Um aus den gesammelten Informationen die richtigen Schlüsse ziehen zu können, bedarf es zudem einer ausgeprägten analytischen Veranlagung. Wichtig sind obendrein Kreativität sowie die Fähigkeit zu unkonventionellem Denken.
Um sich ein Netzwerk aufbauen zu können, sollte ein Trendscout Offenheit und Sozialkompetenz besitzen. Bei der Präsentation gesammelter Erkenntnisse muss er dann klar, anschaulich und präzise kommunizieren können sowie mit sicherem Auftreten überzeugen. Da seine Arbeit meist in zahlreichen Ländern stattfindet, werden neben Flexibilität und Bereitschaft zur Mobilität vor allem auch interkulturelle Sensibilität sowie Fremdsprachenkenntnisse in idealerweise mehreren Sprachen benötigt.