Sei es Straßen-, Bahn- oder Schiffsverkehr: Verkehrsplanerinnen und Verkehrsplaner, auch unter der Bezeichnung Straßenplanerin bzw. Straßenplaner bekannt, gestalten jegliche Verkehrssysteme und entwickeln Verbesserungsstrategien für ein optimales Verkehrswesen.
Falsch wäre jedoch die Gleichsetzung mit dem Verkehrsingenieur bzw. der Verkehrsingenieurin, da für diese Stellung und den gesetzlich geschützten Titel Ingenieur ein Ingenieurstudium zwingend erforderlich ist. Es ist allerdings möglich, als (Verkehrs-)Ingenieur bzw. Ingenieurin in der Verkehrsplanung zu arbeiten. Ebenfalls nicht zu verwechseln sind Verkehrsplanerinnen und Verkehrsplaner mit Stadt- und Regionalplanern bzw. -planerinnen.
Der Arbeitsalltag einer Verkehrsplanerin ist überaus abwechslungsreich und umfasst neben Büroarbeiten ebenfalls Tätigkeiten im Außendienst.
Voraussetzung für die Optimierung aktueller Verkehrsprozesse oder gar Umsetzung neuer Maßnahmen ist das Erstellen von Konzepten und Planungen anhand spezieller Verkehrssimulationssoftware. Zuvor führt die Verkehrsplanerin Verkehrs- und Marktanalysen durch, wertet diese aus und erstellt Verkehrsgutachten. Dabei ist die exakte Berücksichtigung vorgegebener Planungsrichtlinien wichtig. Folgend werden Verbesserungsstrategien abgeleitet und Verkehrsplanungen vorgenommen.
Dabei ist die Absprache mit beteiligten Personengruppen unerlässlich, weshalb auch die Öffentlichkeitsarbeit nicht zu kurz kommt: Planungsergebnisse müssen aufgearbeitet und Arbeitskreisen, politischen Gremien oder Bürgerversammlungen präsentiert werden. Die Beratung und Betreuung von Kunden gehört ebenso zum Aufgabenfeld einer Verkehrsplanerin wie die spätere Begleitung und Steuerung beschlossener Verkehrsprojekte inklusive Kostenkalkulation und Qualitätsprüfungen.
Verkehrsplaner arbeiten üblicherweise in Verkehrsplanungsämtern, kommunalen Verkehrsgemeinschaften oder Ingenieurbüros. Verkehrsbetriebe und Bauunternehmen, aber auch Forschungsinstitute können Arbeitgeber eines Verkehrsplaners sein.
Selbstständigkeit ist ebenfalls möglich: So kann der Verkehrsplaner mit einem privaten Planungsbüro eine eigene Existenz gründen.
Ohne akademische Ausbildung geht es in der Regel nicht: Eine Beschäftigung als Verkehrsplanerin setzt ein abgeschlossenes Studium der Fachrichtung Bauingenieurwesen, Raum- oder Stadtplanung, Geografie oder Verkehrswesen voraus. Praktische Vorkenntnisse und Erfahrungen in der Projekt- und Straßenplanung sind von Nutzen.
Um den Titel Ingenieurin führen zu dürfen, ist entweder ein ingenieurswissenschaftliches Studium oder mehrjährige Fachpraxis und die Mitgliedschaft in einer Länderingenieurkammer inklusive Eintragung in die dortige Liste notwendig.
Eigenverantwortlichkeit und Teamfähigkeit sollte ein Verkehrsplaner zu seinen persönlichen Eigenschaften zählen. Genauso wichtig sind Verhandlungsgeschick und kommunikative Kompetenzen. Da ein Verkehrsplaner langfristig denken und planen muss, sind eine sorgfältige Arbeitsweise und ein schnelles Erfassen komplexer Sachverhalte förderlich.