Werkzeugmechaniker bzw. Werkzeugmechanikerinnen stellen Spezialwerkzeuge aus Einzelteilen für die industrielle Produktion her und warten sie. Dafür arbeiten sie sowohl mit handgeführten Werkzeugen als auch mit computergesteuerten Maschinen.
Den Ausbildungsberuf Werkzeugmechaniker gibt es seit dem Jahr 1987, davor konnte man sich nur zum Werkzeugmacher bzw. zur Werkzeugmacherin ausbilden lassen. Diese Ausbildung wurde dann vom Nachfolgeberuf Werkzeugmechaniker ersetzt. Beide Berufsbezeichnungen und Berufsbilder sind in der Arbeitswelt aber weiterhin vertreten und umfassen dieselben Tätigkeiten und Aufgabenbereiche.
Werkzeugmechaniker stellen Spezialwerkzeuge für die Massenanfertigung her. Dazu gehören beispielsweise Stanzwerkzeuge oder Biegevorrichtungen sowie Gieß- und Spritzgussformen für die industrielle Serienproduktion. Ferner fertigen sie auch Schablonen, Metall- oder Kunststoffteile und chirurgische Instrumente. Als Werkzeugmechanikerin befasst man sich also nicht mit der Produktion von einfachen Werkzeugen wie Schraubenziehern oder Zangen.
Mithilfe von technischen Zeichnungen, die den Werkzeugmachern exakte Maße vorgeben, bearbeiten sie die verschiedenen Metalle etwa durch Bohren, Fräsen und Hämmern. Um dabei die Maßhaltigkeit der Werkstücke bis auf wenige tausendstel Millimeter genau abmessen zu können, verwenden sie spezielle Mess- und Prüfgeräte.
Die Produktion der Werkzeuge erfolgt neben den traditionellen manuellen Bearbeitungsmethoden über CNC-gesteuerte Werkzeugmaschinen wie Fräs-, Dreh-, Schleif- und Erodiermaschinen, welche Werkzeugmechaniker ggf. auch selbst programmieren. Die in der Herstellung entstandenen Einzelteile montieren sie zu fertigen Werkzeugen, die sie anschließend auf ihre jeweilige Funktion testen. Darüber hinaus warten und reparierenWerkzeugmacherinnen auch defekte Werkzeugteile und leiten Kunden in der Handhabung der Geräte an.
Je nachdem, ob sich die Tätigkeit des Werkzeugmechanikers im Bereich des Formenbaus, der Herstellung von Schneidwerkzeugen oder von Messwerkzeugen bewegt, können die Anforderungen oft ganz verschieden sein – auch die zum Einsatz kommenden Geräte variieren je nach Fertigungsauftrag. Für den Werkzeugmacher ist es daher wichtig, alle üblichen metallverarbeitenden Prozesse einwandfrei zu beherrschen.
Wer Werkzeugmechaniker werden will, muss eine dreieinhalbjährige duale Ausbildung in der Industrie absolvieren. Hat man die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, besteht die Möglichkeit, sich nach einige Jahren Berufserfahrung z. B. zum Industriemeister oder Techniker fortzubilden.
Viele Ausbildungsbetriebe haben sich auf ein Einsatzgebiet wie z. B. Formentechnik spezialisiert, in welchem dann die Ausbildungsinhalte auch vertieft vermittelt werden. Im Bereich der Formentechnik werden etwa Presswerkzeuge und Druckgussformen hergestellt, in denen später verschiedene Metallteile wie Gehäuse für Smartphones produziert werden können.