Sie sind Fachleute für Wein: Winzer und Winzerinnen arbeiten auf Weingütern und nehmen dort alle Schritte der Herstellung von Wein wahr – von der Anpflanzung der Weinstöcke über die Ernte der Trauben bis hin zur Verarbeitung der Trauben und Vermarktung des Weins. Außerdem nehmen sie einige organisatorische und verwaltende Aufgaben wahr.
Ein verwandter Beruf ist der des Sommeliers bzw. der Sommelière. Diese sind in der Gastronomie für die Zusammenstellung des Weinangebots zuständig.
Der Winzer beginnt seine Arbeit mit der Bearbeitung des Bodens auf dem Weinberg. Er lockert den Boden und legt Wege und Entwässerungsgräben an. Anschließend pflanzt er die Weinstöcke und pflegt sie, beispielsweise mithilfe von Mitteln zur Frostbekämpfung. Ein Großteil der Arbeit des Winzers findet von Hand statt, zum Beispiel schneidet er die Rebstöcke zu und entfernt Blätter. Für einige Aufgaben wie die Düngung verwendet er landwirtschaftliche Maschinen wie Traktoren.
Im Herbst findet die Ernte der Weintrauben statt, die sogenannte Weinlese. Hierbei entfernt der Winzer die Trauben von Hand von den Reben; teilweise verwendet er dafür auch Maschinen wie Traubenvollernter. Nach der Ernte ist der nächste Schritt die Verarbeitung der Trauben. Das genaue Verfahren variiert je nach Art des herzustellenden Weins. Für die Herstellung von Rotwein werden die Trauben beispielsweise zerquetscht und die entstandene Flüssigkeit, die sogenannte Maische, wird in Fässer abgefüllt, wo sie ihren Gärungsprozess durchlaufen kann. Durch Entsäuerung oder die Zusetzung von Hefe kann der Winzer dann noch die Qualität des Weins verändern. Wenn der Wein gereift ist und der Winzer mit dessen Qualität zufrieden ist, füllt er ihn in Flaschen ab, bringt Etiketten an und verpackt und lagert ihn.
Auch die Vermarktung des Weins gehört zu den Aufgaben des Winzers. Unter anderem organisiert er Führungen und Weinverkostungen auf dem Weingut, berät Kunden und reicht ihnen Geschmacksproben dar. Außerdem präsentiert er seine Ware häufig auch in Onlineshops sowie auf Messen und bietet sie dort zum Verkauf an.
Darüber hinaus nimmt der Winzer organisatorische und verwaltende Aufgaben auf dem Weingut wahr und führt mitunter auch Wartungen und Reparaturen an den Geräten und Maschinen durch.
Winzer finden vor allem in den Bereichen der Landwirtschaft und der Getränkeindustrie eine Anstellung. Unter anderem arbeiten sie auf Weingütern im Anbau von Weintrauben sowie in der Herstellung von Wein.
Um den Beruf der Winzerin ausüben zu können, ist eine gleichnamige, dreijährige Berufsausbildung erforderlich. Diese Ausbildung wird dual absolviert, also teils in der Berufsschule und teils im Ausbildungsbetrieb.
Wer anschließend beruflich aufsteigen und sich gegebenenfalls für eine Führungsposition qualifizieren möchte, kann dies mithilfe einer Weiterbildung zur Winzermeisterin erreichen. Unter anderem sind auch die folgenden Weiterbildungen denkbar:
Auch ein Studium kann Winzerinnen neue berufliche Perspektiven schaffen. Naheliegend sind beispielsweise die folgenden Studiengänge:
Anpassungsweiterbildungen helfen Winzerinnen dabei, ihr erworbenes Wissen auf den neuesten Stand zu bringen oder in einzelnen Bereichen zu vertiefen. Hierfür stehen unter anderem die folgenden Themenbereiche zur Wahl:
Fähigkeiten, die eine Winzerin mitbringen sollte, sind unter anderem körperliche Fitness, Sorgfalt und eine Bereitschaft für Wochenendarbeit. Bei ihrer Arbeit kommen Winzerinnen mit starken Gerüchen sowie mit Pflanzenschutzmitteln und Düngemitteln in Kontakt. Hier muss gewährleistet sein, dass diese Mittel vertragen werden.