Ob Fahrrad, Motorroller oder Motorrad – viele Menschen bewegen sich im Alltag auf einem Fahrzeug mit zwei Rädern. Ist dieses defekt oder muss es gewartet werden, veranlassen Zweiradmechanikermeister und Zweiradmechanikermeisterinnen (früher auch als Nähmaschinenmechanikermeister bzw. -meisterinnen bekannt) alle notwendigen Arbeitsschritte, damit die Funktionalität wiederhergestellt wird.
Wenn Zweiräder wie Mofas, Fahrräder oder Motorräder gewartet, um- oder nachgerüstet oder repariert werden müssen, organisieren Zweiradmechanikermeister alle wichtigen Arbeitsprozesse. Auch bei der Herstellung oder dem Verkauf von Zweirädern sind sie für die inhaltliche und terminliche Planung verantwortlich. Zweiradmechanikermeister arbeiten selbst praktkisch mit und stellen beispielsweise Fahrzeugdiagnosen, entwickeln Konstruktions- und Montageunterlagen oder fertigen technische Zeichnungen und Schaltpläne an. Ein mindestens ebenso großer Aufgabenbestandteil besteht jedoch darin, Fachkräfte anzuleiten und bei der Aus- und Weiterbildung des Personals mitzuwirken. Sie delegieren die Aufgaben und bieten – falls notwendig – ihre fachliche Unterstützung an.
Darüber hinaus übernimmt ein Zweiradmechanikermeister kaufmännische und verwaltende Aufgaben. Er verhandelt mit Lieferanten, berät Kunden, kalkuliert Angebote und erstellt Kostenvoranschläge. Führt er selbstständig einen Betrieb, so entwickelt er ebenfalls die betrieblichen Grundsätze, sorgt für deren Umsetzung und kontrolliert den wirtschaftlichen Erfolg des Betriebes.
Zweiradmechanikerinnen arbeiten in Betrieben, die Zweiräder entweder herstellen oder reparieren. Auch Betriebe des Einzelhandels wie Motorrad- oder Ersatzteilehändler kommen als möglicher Einsatzort infrage. Zweiradmechanikerinnen können entweder angestellt oder selbstständig tätig sein.
Um als Zweiradmechanikermeisterin tätig werden zu können, muss die entsprechende Meisterweiterbildung abgeschlossen werden. Diese ist bundesweit einheitlich geregelt. Um an der Prüfung teilnehmen zu dürfen, muss eine angehende Zweiradmechanikermeisterin eine Gesellenprüfung als Zweiradmechatronikerin oder eine abgeschlossene Ausbildung in einem verwandten Handwerk vorweisen können. Alternativ kann auch der Abschluss eines anderen Ausbildungsberufes in Verbindung mit einer mehrjährigen Berufstätigkeit im Zweiradmechaniker-Handwerk für die Teilnahme an der Weiterbildung qualifizieren.
Auch Kraftfahrzeugmeisterinnen können den Beruf der Zweiradmechanikermeisterin ausüben. Für die Selbstständigkeit in diesem Beruf ist eine bestandene Meisterprüfung als Großer Befähigungsnachweis zwingende Voraussetzung (sogenannter Meisterzwang).
Ein erfolgreicher Zweiradmechanikermeister führt einen Betrieb mit Organisationstalent, Durchsetzungsvermögen und Sozialkompetenz. Für die Ausbildung der Lehrlinge ist darüber hinaus auch pädagogisches Geschick gefragt. Gerade, wenn es um die Einhaltung der vorherrschenden Sicherheitsvorschriften geht, tragen Zweiradmechanikermeister wesentliche Verantwortung. Technisches Verständnis und handwerkliches Geschick sind ebenso wichtig wie körperliche Kraft und Ausdauer. Gegebenenfalls müssen Meister im Zweiradmechanikerhandwerk entsprechende Software beherrschen, um technische Zeichnungen oder Schaltpläne anzufertigen. Bei der industriellen Produktion kann es sein, dass sie in Schichtarbeit arbeiten müssen. In diesem Fall ist Flexibilität eine unverzichtbare Eigenschaft.