Die Elektrotechnik zählt zu den ingenieurtechnischen Studienfächern. Sie beschäftigt sich mit der Erzeugung, Verteilung und Umwandlung von elektrischem Strom. Ohne Elektrotechnik und die dazugehörige Elektronikindustrie ist das Leben von heute unvorstellbar. Elektrische Geräte gehören mittlerweile zu jedem Haushalt und Gewerbebetrieb. Die Skala reicht von der LED-Lampe über TV und Computer bis zu Elektrogroßgeräten. Ihre Aufgabe besteht darin, elektrischen Strom zu erzeugen oder in eine andere Energieart wie Licht, Kraft und Wärme umzuwandeln. Entsprechend breit ist das Berufsspektrum gefächert, das vom Elektriker über den Mechatroniker bis zum Elektroingenieur reicht.
Die Tätigkeit des Elektroinstallateurs oder Elektrikers zählt zu den klassischen Berufen in der Elektrotechnik. Seine Aufgabe besteht in der Installation von Elektroanlagen in Haushalten und Gewerbeobjekten. Dazu gehören das Legen von Kabel, Anschließen von Steckdosen, Lampen, Maschinen und Sicherungskästen sowie die Reparatur von Elektrogeräten. In der Regel arbeiten Elektriker in kleinen Handwerksbetrieben oder mittelständischen Unternehmen.
Im industriellen Sektor nehmen die Berufe Mechatroniker, Elektroanlagenmonteur und Industrieelektriker eine bedeutende Position ein. Zu ihren Aufgaben gehören das Errichten, Bedienen und Warten elektrischer Anlagen und das Durchführen obligatorischer Sicherheitsprüfungen. Das Aufgabengebiet umfasst mechanische, elektronische, pneumatische und hydraulische Steuerungen an Anlagen und Maschinen einschließlich dem Programmieren. Die Tätigkeit erfordert technisches Verständnis, Kenntnisse in Mathematik und Physik sowie den sicheren Umgang mit dem Computer. Handwerkliche Fähigkeiten sind für einen Beruf in der Elektrotechnik ebenso unerlässlich wie ein guter Gesundheitszustand. Der Umgang mit Kunden und Auftraggebern erfordert professionelles und freundliches Auftreten sowie Redegewandtheit und eine schnelle Auffassungsgabe. Insbesondere auf Baustellen erfordert der Termindruck Flexibilität und die Bereitschaft, an Sonn- und Feiertagen Überstunden zu leisten.
Einen weiteren wichtigen Beruf der Elektrotechnik stellt der Informationselektroniker – zuvor als Radio- und Fernsehmechaniker bekannt – dar. Seine Hauptaufgabe besteht in der Reparatur von Geräten der Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik. Darüber hinaus errichtet der Informationselektroniker Antennenanlagen sowie Kabelanschlüsse für den Radio- und TV-Empfang. Auf dem Gebiet der Bürosystemtechnik bezieht sich die Tätigkeit auf das Instandhalten der IT-Infrastruktur.
Die berufliche Ausbildung zum Elektroinstallateur dauert dreieinhalb Jahre. Seit August 2004 gilt in Deutschland die Berufsbezeichnung Elektroniker – Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik. Sie umfasst den Unterricht an der Berufsschule mit Schwerpunkt in Sozialkunde, Deutsch, Englisch, Mathematik und Sport. Die berufspraktische Ausbildung im Betrieb vermittelt das nötige Fachwissen. Dazu gehören das Bearbeiten von Metall, die Montage von Baugruppen und das Verdrahten komplexer Schaltungen. Ein sicherer Umgang mit der Mess- und Prüftechnik zählt ebenso zu den Voraussetzungen wie das Beherrschen der IT-Infrastruktur.
Je nach Fachrichtung kommen weitere Qualifikationen wie das Schalten von Anlagen mit Spannungen bis zu 1.000 Volt hinzu. Die Installation von Leitungen im Freien und in Gebäuden erfordert eine hohe körperliche Fitness und einen einwandfreien Gesundheitszustand. Vor allem die Montage von Freileitungen setzt Schwindelfreiheit und ein gutes Sehvermögen voraus. Gesicherte Kenntnisse im Arbeits-, Brand- und Gesundheitsschutz gelten als obligatorisch. Grundlage für einen Beruf in der Elektrotechnik ist die mittlere Reife oder eine gleichwertige schulische Ausbildung.
Nach Abschluss der Lehrausbildung bieten sich vielfältige Möglichkeiten für einen beruflichen Aufstieg. Das Angebot reicht vom Handwerks- und Industriemeister bis zum Ingenieur für Elektrotechnik und Elektronik. In zahlreichen Handwerksbetrieben und Unternehmen besteht ein hoher Bedarf an ausgebildeten Fachkräften. Das Aufgabengebiet reicht von dem Instandhalten elektrotechnischer Anlagen bis zum Entwickeln und Erproben komplexer Systeme für Steuerungen. Ausgebildete Elektrotechniker finden in der Produktion bei der Montage und Qualitätskontrolle von Baugruppen ein breites Betätigungsfeld. Außerdem steht nach erfolgreich abgeschlossener Meisterprüfung der Weg in die Selbstständigkeit offen. Deren Abschluss berechtigt zur Gründung eines eigenen Handwerksbetriebes und zum Ausbilden von Lehrlingen.
Das Gehalt eines Elektroinstallateurs liegt nach Größe des Unternehmens zwischen 1.300 und 2.800 Euro brutto im Monat. Zum eigentlichen Gehalt kommen Erschwernis- und Gefahrenzuschläge, bei Arbeit in Wechselschichten Schichtzuschläge hinzu. Ein Mechatroniker verdient im Schnitt zwischen 1.400 und 4.000 Euro, wobei das Gehalt von der Qualifikation und dem Alter abhängt. Das Gehalt eines Informationselektronikers schwankt zwischen 1.500 und 2.000 Euro. Als Elektromeister liegt das monatliche Bruttogehalt zwischen 1.600 und 4.000 Euro bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von bis zu 50 Stunden.
Durch den Aufstieg in die Leitungsebene bestehen gute Aussichten auf einen krisenfesten Arbeitsplatz mit einem attraktiven Gehalt. Ein Elektroingenieur verdient nach Aufgabengebiet zwischen 4.000 und 6.300 Euro im Monat bei einer Arbeitszeit von 40 Stunden pro Woche. Hohes persönliches Engagement, lebenslanges Lernen sowie Offenheit gegenüber Neuem sind der Schlüssel zum Erfolg in der Elektrobranche. Beispielsweise bietet das Betreuen hochrangiger Projekte zusätzliche Verdienstmöglichkeiten und attraktive Prämien.