Die Hotel- und Gaststättenbranche nennen Branchenmitarbeiter und Verbände Gastgewerbe oder auch Gastronomie. Der Name Gastgewerbe verdeutlicht, dass der Gast gegen Entgelt, gewerblich, von den Gastwirten Verpflegung oder Unterkunft erhält. Das Gaststätten-Gewerbe bezieht sich auf verschiedene Arten des Beherbergens sowie des Verpflegens. Heute existieren zahlreiche Mischformen, die weitergehende Dinge, wie Unternehmungen und Veranstaltungen vor Ort bieten. Neben den klassischen Gaststätten, wie Restaurants oder Gasthöfen, zählen Selbstbedienungs-Restaurants oder Raststätten dazu.
Das Verpflegen bezieht sich nicht ausschließlich auf essbare Nahrung. Bars oder Tee-Schänken zählen im weiteren Sinne zur Gastronomie. Aufgrund der verschiedenen Bereiche unterteilt sich die Branche in vier Zweige unterschiedlicher Natur:
➤ Hotellerie und reine Unterbringungs-Möglichkeiten,
➤ rein gastronomische Angebote für Getränke und Kost,
➤ Unterhaltungsbranche der Gastronomie mit Diskotheken,
➤ Erholungssektor mit Kur-Einrichtungen und Wellnessangeboten.
Staatliche Hilfseinrichtungen, wie Asylbewerber-Heime, zählen nicht zur Hotel- und Gaststättenbranche. Überwiegend erkennt die Branche Tauschangebote und Schlafbörsen über das Internet nicht an. Eine weitere Ausnahme stellen Unterbringungen, die Vereine unterhalten, dar. Bundeswehr-Schlafstätten bilden keinen Bestandteil der Branche.
Im Gastgewerbe unterscheiden sich die Betriebe nicht nur in ihrem konkreten Angebot. Die Differenzen zeigen sich in der Unternehmensform. Betriebe der Branche liegen in allen denkbaren Unternehmensformen vor. Große Anlagen entwickeln sich zur GmbH. Als Glied einer Kette platzieren sich Gastronomie-Unternehmen an der Börse. Bei kleinen Pensionen handelt es sich regelmäßig um Privatbetriebe. Eigentümer oder Geschäftsführer von gastronomischen Ketten vergeben Franchiseverträge an die selbstständigen Leiter der Filialen. Manager einzelner Hotels führen diese im Rahmen von Managementverträgen.
Die Berufe der Branche sind vielfältig. Viele der Tätigkeiten erlernen Bewerber, nachdem sie bereits Erfahrungen in dem Betrieb sammelten. Mindestvoraussetzung ist regelmäßig eine brancheninterne Ausbildung. Die Folgenden beziehen sich zunächst auf die Hotellerie. Bei Berufseinsteigern stehen die Ausbildungsberufe der Hotelkaufleute hoch im Kurs. Die Auszubildenden lernen das Gewerbe kennen und erwerben zugleich die Befähigung zu wirtschaftlichem Denken. Hotelfachkräfte erlernen mehrheitlich die hotelinternen Abläufe. Die verschiedenen Phasen beinhalten das Besuchen der Verwaltung, des Housekeepings, der Küche und der anderen Hotelbereiche.
In allen Hotelbetrieben verfügen die Bewerber auf eine Ausbildung über Fremdsprachenkenntnisse, mathematisches Verständnis sowie Serviceorientierung. Hotelkaufleute erlernen verstärkt die Rentabilität eines Betriebes und weitere betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Das Anforderungsniveau der einzelnen Bereiche unterscheidet sich von kleinen, familiär geführten Hotels bis zu großen, internationalen Hotels. Nach diesen grundlegenden Ausbildungsgängen bilden sich die Mitarbeiter innerbetrieblich oder in anderen Hotels fort. Lohnenswerte Ziele sind der Betriebswirt für Hotel- und Gastronomiemanagement sowie der Assistent für Hotelmanagement. Erstere Ausbildung erfolgt an einer Berufsakademie. Hotelmanagement-Studiengänge bieten ausschließlich private Hochschulen an.
Einige Berufe im Gastgewerbe beziehen sich auf spezielle Tätigkeiten. Dazu zählt beispielsweise die Fachkraft im Gastgewerbe. Es handelt sich um einen anerkannten Ausbildungsberuf. Die Fachkraft arbeitet direkt am Gast. Sie serviert im Restaurantbereich eines Hotels. Weiterhin schenken Fachkräfte im Gastgewerbe Getränke aus oder befinden sich hinter der Rezeption. Daneben sind anspruchsvolle Tätigkeiten, wie das Organisieren von Events, denkbar. Die Weiterbildung der Fachkräfte erfolgt in Form der Hotelkaufleute. Speziell und anspruchsvoll ist die Tätigkeit eines Hotelmeisters. Diese Fortbildung mit einer Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer beinhaltet einen Aufstieg im Unternehmen.
Ein Hotelmeister verfügt über umfassende betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Darüber hinaus leitet er regelmäßig das Controlling eines Hotels. Er assistiert der Geschäftsführung oder gehört dazu. Mit der Prüfung weist er Kenntnisse im Bereich der Arbeitspädagogik nach. Er arbeitet Personal ein und führt die Beschäftigten des Betriebes. Zunehmend beherrscht er die Wirkungsweisen der Volkswirtschaftslehre.
Die bekannteste Ausbildung im Bereich der Gastronomie ist der Koch. Die dreijährige Ausbildung bereitet den angehenden Koch auf die Arbeit in der Küche vor. Dabei stehen sowohl kreative Aufgaben der Speisen-Zusammenstellung als auch Warenmanagement und Ökonomie auf dem Ausbildungsplan. Fortbildungen stellen die Meisterprüfung in verwandten Berufen und die Ausbildung zum Hotelbetriebswirt dar. Mit der Ausbildung zum Fachmeister erlangt der Koch den Titel Küchenmeister. Mit diesem bildet er selbstständig Köche aus. Ein Küchenchef leitet die Köche einer Großküche an. Der Sous-Chef vertritt diesen.
Fachleute für Systemgastronomie stellen sich den Herausforderungen moderner Kettenbetriebe. Insbesondere Fast-Food-Restaurants beschäftigen die Arbeitnehmer. Ein weiterer klassischer Beruf in der Gastronomie ist Restaurantfachkraft. Neben den Tätigkeiten als Kellner betreuen diese Arbeitnehmer den Gast an einer Bar oder bei Großveranstaltungen. Zu den Besonderheiten der Ausbildung zählen umfassende Kenntnisse in der Ernährungslehre. Die Ausbildung bietet zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten an. Sommeliers beschäftigen sich beispielsweise mit Wein.
Die Gehälter hängen von der Berufserfahrung und dem Tätigkeitskreis ab. Als Servicekraft liegt der Verdienst bei maximal 20.000 Euro pro Jahr bis zu maximal 30.000 nach mehr als zehn Jahren Berufserfahrung. Direktoren und Geschäftsführer verdienen zum Teil das Doppelte.