Als Bäcker bzw. Bäckerin stellt man vor allem unterschiedliche Backwaren her. Diese reichen von Brot und Brötchen über Feinbackwaren aus Hefe-, Blätter- und Mürbeteig bis hin zu Torten und Kuchen. Auch Backwarensnacks und Desserts werden von Bäckern hergestellt. Dazu werden Rezepte nach Anleitung zubereitet, also alle Zutaten abgemessen, gemischt und fachgerecht gebacken oder kühlgestellt.
Da schon früh morgens Brötchen für die Kunden zur Verfügung stehen müssen, beginnt der Arbeitstag eines Bäckers häufig mitten in der Nacht. In kleineren Backstuben bereiten die Bäcker alle Waren meist selbst zu. Dazu verwenden sie Rohstoffe wie Mehl, Hefe, Wasser, Salz, Zucker etc. Bäckerei-Ketten, die meist von Großbackstuben beliefert werden, nutzen in der Regel halbfertige Teige und fügen die Komponenten nur noch zusammen, bevor sie sie fertigbacken oder backen sogenannte Rohlinge nur noch auf.
Bäcker müssen häufig auch große körperliche Anstrengungen in Kauf nehmen, denn besonders in Großbackstuben arbeiten sie mit großen Mehlsäcken, Blechen und weiteren schweren Gegenständen. Die Arbeit mit heißen Blechen und Öfen erfordert hohe Sicherheitsbestimmungen. Außerdem sind auch stets die Hygienebestimmungen zu beachten. Aus diesem Grund tragen Bäcker und Bäckerinnen stets Arbeitskleidung.
Da das Sortiment an Backwaren und deren Zutaten reichhaltig und vielseitig sind, dürfen Bäcker nicht an bestimmten Allergien im Bereich der Haut und der Atemwege leiden und auch Lebensmittelunverträglichkeiten können ein Hindernis darstellen. Im Alltag wird nicht nur mit Mehlen der unterschiedlichen Getreidearten gearbeitet, sondern auch verschiedene Milchprodukte, Zusätze und Aromen gehen durch die Hände der Bäcker und Bäckerinnen. Auch persönliche Abneigungen gegen bestimmte Lebensmittel können in diesem Zusammenhang zum Problem werden.
In der Backstube sind auch handwerkliches Geschick und ästhetisches Empfinden gefragt. Denn Torten, Kuchen und Kleingebäck müssen verziert und dekoriert werden. Zwar sind diese Fähigkeiten für die Ausbildung zum Konditor noch weit wichtiger, da es dort vor allem um Feinbackwaren, Teilchen und erlesene Desserts geht, aber auch Bäcker und Bäckerinnen haben immer wieder mit diesen Produkten zu tun. Abhängig von der Größe des Betriebs kann es auch vorkommen, dass Bäcker und Bäckerinnen im Verkauf eingesetzt werden. Hinter der Theke müssen sie dann Kunden beraten und bedienen.
Die duale Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und kann sowohl im Handwerk als auch in der Industrie absolviert werden. Innerhalb des Ausbildungsgangs wird besonders viel Wert auf die Verknüpfung von Praxis und Theorie gelegt. Während das erforderliche Basis- und Hintergrundwissen in der Berufsschule gelehrt wird, wird das praktische Handwerk vor allem im Ausbildungsbetrieb vermittelt.
Wer sich nach abgeschlossener Ausbildung weiterbilden möchte, hat dazu verschiedene Möglichkeiten. Die Ablegung der Meisterprüfung ist besonders für Führungspositionen sinnvoll. Für alle, die sich mit einem eigenen Betrieb selbstständig machen möchten, ist die Qualifikation als Bäckermeister sogar Voraussetzung. Aber auch andere Fort- und Weiterbildungen sind möglich, so zum Beispiel zum Techniker in verschiedenen Bereichen, zum Verkaufsleiter im Lebensmittelhandwerk oder zum Ausbilder. Mit der entsprechenden Hochschulzugangsberechtigung ist auch ein anschließendes Studium möglich. Studiengänge wie Ernährungswissenschaft, Lebensmitteltechnologie oder Ökotrophologie bieten sich dabei an.