In Zeiten von Instagram und Co. möchten immer mehr Menschen ihr Geld mit der Produktion von Foto- und Videoaufnahmen verdienen. Dies ist beispielsweise durch eine Ausbildung zum Fotomedienfachmann bzw. zur Fotomedienfachfrau möglich. Sie erstellen, bearbeiten und verkaufen foto- und videobezogene Produkte und Dienstleistungen. Verkaufen sie nur Produkte, werden sie auch Fachverkäufer und Fachverkäuferinnen für Foto und Video genannt. In der Schweiz werden Fotomedienfachleute als Fotofachleute bezeichnet.
Ähnliche Berufe im Bereich Fotografie sind Fotograf, Fotoassistentin, Fotodesigner oder Produktfotograf.
Die Fotomedienfachfrau erledigt überwiegend Auftragsarbeit. So kommen Kundinnen mit bestimmten Video- und Fotowünschen zu ihr. Zusammen besprechen sie ihre Vorstellungen, Gestaltungsmöglichkeiten und die Realisation des Auftrags. Unter Umständen arbeitet die Fotomedienfachfrau auch mit Fotografinnen zusammen, um die Kundenwünsche optimal zu erfüllen. Nachträglich befasst sie sich mit der Foto- bzw. Videobearbeitung hinsichtlich Größe, Kontrast, Hintergrund oder Helligkeit. Zusätzlich wählt sie die passenden Dateiformate aus, speichert sie auf Datenträgern und versendet diese an die Empfängerinnen. Während ihrer Arbeit berücksichtigt sie Urheber-, Persönlichkeits- und Nutzungsrechte.
Neben der eigenständigen Produktion von Fotos und Videos, übernimmt die Fotomedienfachfrau auch Aufgaben einer Einzelhandelskauffrau. So informiert und berät sie Kundinnen über Produkte wie Digitalkameras, Speichermedien oder Themenbereiche wie Bilderstellung bzw. -gestaltung. Dazu bietet sie auch Kundenschulungen an. Außerdem erledigt sie Auftragsabwicklungen und Abrechnungen sowie Kalkulationen. Weitere kaufmännische Tätigkeiten im Arbeitsalltag der Fotomedienfachfrau sind Marktbeobachtungen über neue technische Innovationen, Werbe- und Marketingaktivitäten, aber auch die Planung, der Einkauf und die Präsentation von Waren und Dienstleistungen. Ebenfalls gehören Lagerung und Qualitätssicherung sowie Umsatzermittlung und die Erstellung von Statistiken dazu.
Branchentechnisch findet man den Fotomedienfachmann im Einzelhandel. Dort kann er beispielsweise in Fotostudios, Fotolaboren oder im Fotofachhandel arbeiten. Andere mögliche Arbeitgeber sind Hersteller von optischen oder fotografischen Geräten und mediale Dienstleistungsbetriebe wie Bildagenturen. Seine Arbeitszeit verbringt er in Verkaufs-, Büro- und Atelierräumen sowie im Lager und beim Kunden.
Drei Jahre dauert die duale Ausbildung zur Fotomedienfachfrau. Bei entsprechenden Vorkenntnissen kann sie auch auf zwei oder zweieinhalb Jahre verkürzt oder in Teilzeit absolviert werden. Bei der Teilzeitausbildung verlängert sich die Dauer der Ausbildung um maximal das Eineinhalbfache. Betriebe wählen Auszubildene mit mittlerem Bildungsabschluss oder höher aus. Hilfreiche Schulkenntnisse sind Mathematik, Informatik und Wirtschaft. Zentrale Lerninhalte während der Ausbildung sind Kundenberatung, Bildaufnahme und -bearbeitung, Verkaufsgespräche sowie Marketing und Vertrieb. Nach Abschluss der Ausbildung bieten unter anderem die Bereiche Fotografie, Fototechnik und Marketing Möglichkeiten zur Weiterbildung. Zusätzlich eröffnet ein Studium oder die Prüfung zur Handelsfachwirtin Aufstiegswege.
Das Interesse an Fotografie und Technik sollte die treibende Kraft hinter der Motivation des Fotomedienfachmanns sein. Zeitgleich hat er Freude am Verkauf und gute Kommunikationsfähigkeiten, um mit Kunden umzugehen. Weiterhin zeichnen ihn Geduld, Kundenorientierung und Freundlichkeit aus, die besonders bei Schulungen zum Ausdruck kommen. Der Fotomedienfachmann zeigt bei der Erstellung und Bearbeitung von Fotos und Videos seine Kreativität, sein Gespür für Ästhetik und seine Sorgfalt. Er ist kontaktfreudig, arbeitet allerdings die meiste Zeit selbstständig.