Musikfachhändler und Musikfachhändlerinnen sind Experten, was den Verkauf von Musikinstrumenten, Noten und Notenbüchern, Tonträgern und Musikzubehör wie etwa Kabel, Verstärker oder Pedale angeht.
Vergleichbare Berufe sind andere Verkaufstätigkeiten wie Buchhändler oder Einzelhandelskauffrau. Eine veraltete Berufsbezeichnung für Musikfachhändler und Musikfachhändlerinnen ist Musikalienhändler bzw. Musikalienhändlerin.
Musikfachhändler verkaufen Musikinstrumente und weiteres Zubehör für Musiker und Musikerinnen. Eine ihrer wichtigsten Aufgabe liegt dabei in der Kundenberatung. Sie unterstützen die Kunden bei der Auswahl der richtigen Instrumente, indem sie beispielsweise deren verschiedene Klänge und Bauweisen vorführen. So können die Kunden sich ein Bild von den verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten und den Klängen der Instrumente machen. Das Gleiche gilt für Zubehör, das den Klang von Instrumenten verändert, sie können den Kunden beispielsweise die Unterschiede zwischen Stahl- und Nylonsaiten bei Gitarren oder die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten von Pedalen und Verstärkern erklären und vorführen.
Nach der Beratung geht es daran, die entsprechenden Artikel zu verkaufen. Musikfachhändler kümmern sich um die Kasse, wickeln die Zahlungsvorgänge ab und erstellen die Kaufbelege. Außerdem bearbeiten sie Umtauschanträge und Reklamationen.
Neben den gewöhnlichen Herausforderungen des Einzelhandels übernehmen Musikfachhändler auch Aufgaben der Betriebsführung, des Marketings und des Personalmanagements. Sie beobachten immer den aktuellen Musikmarkt und aktuelle Trends und passen ihr Sortiment an die Entwicklungen an. Ebenso entwickeln sie auf Basis aktueller Trends Werbekampagnen und Marketingkampagnen, um ihr Geschäft bekannter zu machen. Zu diesem Zweck suchen sie einerseits im Internet nach Neuheiten und Trends, können aber auch Messen und Ausstellungen besuchen. Musikfachhändler kontrollieren das Sortiment und die Lagerbestände des Ladens und kümmern sich um den Einkauf neuer Waren. Außerdem kümmern sie sich um die Einarbeitung und die Führung ihres Personals und teilen dieses in Schichten ein. Weiter können Musikfachhändler in vielen Fällen die richtigen Ansprechpartner für die Wartung und Reparatur von Instrumenten sein.
Musikfachhändlerinnen arbeiten in allen Fällen in Musikläden. Diese können sich sowohl in einem eigenen Geschäft als auch in einem Kaufhaus oder Ähnlichem befinden. Eine weitere Arbeitsmöglichkeit liegt bei Musikläden, die ausschließlich online agieren. In diesem Fall verschiebt sich ihr Aufgabenfeld leicht: Dadurch, dass die Arbeit auf der Verkaufsfläche wegfällt, können sie ihren Fokus stärker auf die Bereiche Marketing und Werbung richten.
Andere Branchen, in denen Musikfachhändlerinnen arbeiten können, sind Musikverlage für Tonträger oder Musikalien aller Art sowie der Großhandel mit Spielwaren und Musikinstrumenten sowie mit Unterhaltungsmedien.
Musikfachhändler ist ein gesetzlich geregelter dualer Ausbildungsberuf mit einer Dauer von drei Jahren. Die Ausbildung unterteilt sich somit in Unterricht in der Berufsschule und Praxiserfahrung im Betrieb. Die allgemeinen Inhalte der Ausbildung decken sich im Großen und Ganzen mit denen anderer Berufe in der Branche des Einzelhandels und sind unter anderem:
Die fachspezifischen Kenntnisse zur Musikalienbranche, wie beispielsweise die Beratung zu Musikinstrumenten, erlernen die Auszubildenden in den meisten Fällen in der Berufsschule. Idealerweise bringen sie hierfür bereits erste Erfahrungen mit.
Eine andere Möglichkeit, um als Musikfachhändler zu arbeiten, liegt im Quereinstieg nach einem abgeschlossenen musischen Studium. In diesem Fall kann es hilfreich sein, wenn die Absolventen bereits zusätzliche Vorkenntnisse aus dem Einzelhandel vorweisen.
Musikfachhändler benötigen in allen Fällen gute kommunikative Fähigkeiten. Diese erweisen sich sowohl bei der Kundenberatung als auch bei der Entwicklung von Werbekonzepten und Marketingkonzepten als hilfreich. Zudem arbeiten sie sorgfältig und genau. Besonders bei der Präsentation von Instrumenten und deren Reparatur ist dies notwendig. In diesem Zusammenhang brauchen sie außerdem Fingerfertigkeit und ein gewisses Grundwissen, was die Spiel- und Funktionsweisen der Instrumente betrifft. Für die Arbeit auf der Verkaufsfläche sollten Musikfachhändlerinnen ebenfalls rechnerische Fähigkeiten mitbringen.