Ohne funktionierende Kühlsysteme und Belüftungssysteme können Maschinen überhitzen, Lebensmittel verderben und Menschen gesundheitliche Schäden davontragen. Kältetechniker und Kältetechnikerinnen kümmern sich um die Entwicklung und Installation von Kühlsystemen sowie Belüftungsanlagen. Außerdem sorgen sie durch regelmäßige Kontrollen, Wartungsarbeiten und Reparaturen dafür, dass die Anlagen funktionstüchtig bleiben und optimal eingestellt werden. Darüber hinaus beraten sie Kunden beim Kauf von kühltechnischen und raumlufttechnischen Geräten.
Weitere Bezeichnungen für diesen Beruf sind Technikerin der Fachrichtung Kältetechnik, Kälte-Klima-Techniker und Kälteanlagentechnikerin.
Die Tätigkeiten des Kältetechnikers weisen Ähnlichkeiten zu denen des Mechatronikers für Kältetechnik, der Ingenieurin für Kältetechnik, des Kälteanlagenbaumeisters und der Anlagenmechanikerin für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik auf.
Klimaanlagen, Lüftungssysteme oder Kühlanlagen: Kältetechniker beschäftigen sich mit dem Entwurf und der Montage von kältetechnischen und raumlufttechnischen Anlagen. Sie legen Skizzen und Entwürfe an, welche sie mit ihren Kunden oder mit Ingenieuren absprechen. Anschließend installieren sie die technischen Systeme und nehmen die Anlagen in Betrieb. Darüber hinaus sind Kältetechniker für die Durchführung von Kontrollen und Kundendienstleistungen verantwortlich. Hierbei überprüfen sie die Anlagen und führen Wartungsarbeiten sowie Reparaturen durch. In größeren Gebäuden, wie beispielweise Krankenhäusern oder Bürokomplexen, überwachen Kältetechniker die Kühlsysteme und Belüftungssysteme und stellen sicher, dass diese optimal eingestellt sind.
Auch die Beratung und Betreuung von Kunden kann eine wichtige Aufgabe von Kältetechnikern sein. Sie stellen die Produktvielfalt vor, informieren über technische Neuerungen und beleuchten Möglichkeiten zur Energieeinsparung. Außerdem legen sie Kostenkalkulationen an, schlagen Modernisierungen vor und stellen sicher, dass die Anlagen funktionstüchtig bleiben. Beim Verkauf von Produkten der Kältetechnik und Raumlufttechnik kümmern sie sich sowohl im Großhandel als auch im Einzelhandeln darum, dass Kunden das passende Produkt finden.
Kältetechnikerinnen können im technischen Bereich bei unterschiedlichen Arbeitgebern eine Anstellung finden. So können sie im Bereich des Maschinenbaus und Anlagenbaus beispielsweise bei Herstellern von kältetechnischen und raumlufttechnischen Produkten arbeiten, wo sie unter anderem Gefriereinrichtungen für die Nahrungsmittelindustrie produzieren. Bei Betrieben der Gebäudeinstallation kümmern sich die Expertinnen für Kältetechnik um die fachgerechte Installation von Lüftungssystemen und Klimaanlagen.
Auch Unternehmen des Fahrzeugbaus sowie des Flugzeugbaus stellen Kältetechnikerinnen ein. Dort kümmern sie sich um den Einbau von Kühlsystemen und Lüftungssystemen. Als Bausachverständige oder in Ingenieurbüros für technische Fachplanung wirken sie an der Entwicklung von Lüftungskonzepten und Kühlungskonzepten mit. Darüber hinaus können Kältetechnikerinnen auch im Großhandel bzw. Einzelhandel beschäftigt sein, wo sie Reparaturdienstleistungen und Montagedienstleistungen übernehmen. Schließlich können Technikerinnen der Fachrichtung Kältetechnik in temperaturempfindlichen Branchen tätig sein, um beispielsweise die optimale Kühlung in Schlachthöfen zu gewährleisten.
Techniker der Fachrichtung Kältetechnik ist ein Weiterbildungsberuf. Die Weiterbildung dauert zwischen zwei und vier Jahren und erfolgt an einer Fachschule. Ein Abschluss in einem einschlägigen anerkannten Ausbildungsberuf sowie eine mindestens einjährige Berufstätigkeit sind wesentliche Zugangsvoraussetzungen. Darüber hinaus wird, je nach Bundesland, ein Hauptschulabschluss oder Realschulabschluss vorausgesetzt.
Kältetechniker können Anpassungsweiterbildungen nutzen, um ihr Fachwissen zu vertiefen und um technische Innovationen in ihre Arbeit zu integrieren. Mögliche Weiterbildungsthemen sind unter anderem:
Wer seine Berufsperspektiven verbessern will, kann eine Aufstiegsweiterbildung absolvieren. Der Abschluss eines Studiums in den Bereichen Facility-Management, Versorgungstechnik oder Maschinenbau eignet sich dabei besonders als karrierefördernde Fortbildung. Außerdem können auch eine kaufmännische Weiterbildung zum Technischen Betriebswirt oder eine Weiterbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit wichtige Karriereschritte bedeuten.
Wer als Kältetechnikerin arbeiten möchte, sollte vor allem über technisches Verständnis und handwerkliches Geschick verfügen. Außerdem ist auch zeichnerisches Können gefragt, um detaillierte Skizzen anfertigen zu können. Darüber hinaus benötigt eine Kältetechnikerin ausgeprägte Rechenfähigkeiten, da sie Maße, Materialbedarfe und technische Faktoren berechnen muss. Schlechte Kühlsysteme und Belüftungssysteme können negative Folgen für Technik, Lebensmittel und Menschen haben. Dementsprechend sollte sich eine Kältetechnikerin durch eine sorgfältige und systematische Arbeitsweise hervortun. Außerdem sollte sie über Durchhaltevermögen bzw. Zielstrebigkeit verfügen – insbesondere, wenn die Analyse eines technischen Defekts sich als besonders aufwändig herausstellt. Im Dienstleistungsbereich sowie im Kundenservice sollte sich eine Kältetechnikerin durch Geduld, Serviceorientierung und Kommunikationsfähigkeit auszeichnen.