Die Folgen des demografischen Wandels und der Überalterung unserer Gesellschaft machen sich immer stärker bemerkbar. Insbesondere Personal in der Betreuung und Pflege leidet unter ständiger Belastung und Zeitdruck, was sich zum Teil negativ auf zwischenmenschliche Erfahrungen und ein zufriedenstellendes Lebensgefühl aufseiten der Senioren auswirkt.
Lebenshelfer und Lebenshelferinnen arbeiten selbstständig in der Seniorenbetreuung und unterstützen ältere Menschen dabei, weitestgehend selbstbestimmt unterschiedlichsten Lebenssituationen entgegenzutreten. Ähnliche Berufsbilder sind Alltagsbetreuerin, Seniorenpfleger, Hauswirtschafterin, Demenzbetreuer oder Betreuungsassistentin. Allerdings übernehmen Lebenshelfer keine pflegerischen Tätigkeiten, sofern sich nicht durch eine vorherige Berufsausbildung dazu befähigt sind.
Die Tätigkeiten eines Lebenshelfers lassen sich nur schwer konkretisieren, da ihr Handlungsfeld abhängig vom Bedarf der auf Hilfe angewiesenen Person ist. Diese bestimmt eigenmächtig, bei welchen Aktivitäten sie sich Unterstützung wünscht. In der Regel übernimmt der Lebenshelfer hauswirtschaftliche sowie organisatorische Arbeiten und steht dem Senior als Ansprechpartner in einem freundschaftsbasierten Verhältnis gegenüber.
Zur vorpflegerischen Betreuung gehört in erster Linie die Unterstützung m Haushalt: Auf Wunsch des Seniors erledigt der Lebenshelfer zum Beispiel die Wäsche, hilft beim Reinigen und Aufräumen der Wohnung und bei Gartenarbeiten. Er ist in der Lage, Verbrauchsgegenstände zu wechseln oder mit der Bezugsperson einkaufen zu gehen.
Außerdem begleitet der Lebenshelfer diese zu Terminen und Unternehmungen wie etwa dem Friseur, Gottesdienst, einem Friedhof oder dem Arzt. Er geht mit dem Senior spazieren oder transportiert ihn mit dem PKW zum gewünschten Ort. Bei Bedarf kümmert sich der Lebenshelfer um verwaltungstechnische und organisatorische Aufgaben. Beispielsweise kommuniziert er mit Behörden, führt Telefonate oder den E-Mail-Verkehr und recherchiert im Internet nach relevanten Informationen.
Von besonderem Wert ist zudem die zwischenmenschliche Ebene: Viele Menschen leiden im Alter unter Einsamkeit und Antriebslosigkeit. Der Lebenshelfer sorgt für Abwechslung im Alltag und plant bei seinen Besuchen Zeit für gemeinsame Freizeitaktivitäten wie Kochen, Karten spielen oder der Besuch einer Veranstaltung oder eines Restaurants. Auch umfangreichere Aktionen wie eine Reise oder ein Umzug können in seinen Tätigkeitsbereich fallen. Der Lebenshelfer ist Gesprächspartner und verständnisvoller Zuhörer des Seniors.
Als Selbstständiger ist der Lebenshelfer eigenverantwortlich für die Strukturierung seines Arbeitsalltags. Unter seine administrativen Aufgaben fallen Buchhaltung, die Dokumentation seiner erbrachten Leistungen sowie das Erstellen von Rechnungen und Verträgen. Potenzielle Neukunden berät er bezüglich seiner Dienstleistung und Verfügbarkeit.
Die Lebenshelferin ist selbstständig und besucht ihre Kunden vor Ort bzw. ist mit diesen unterwegs. Administrative Angelegenheiten erledigt sie im Homeoffice. In der Regel ist sie Mitglied im Lebenshilfen-Team des deutschlandweit etablierten Franchiseunternehmen SeniorenLebenshilfe, welche Unterstützung in Bereichen wie dem Marketing oder der Kundenakquise anbietet. Der Beruf kann haupt- sowie nebenberuflich ausgeführt werden.
Lebenshelfer ist keine herkömmliche Ausbildung. Abgesehen von guten Deutschkenntnissen und dem Besitz eines Führerscheins erfordert der Besuch keine besonderen Qualifikationen. Die Organisation SeniorenLebenshilfe bietet allerdings ein breites Band an Schulungen zu verschiedenen Themenbereichen wie der Erwerbstätigkeit für Selbstständige an.
Berufliche Erfahrung durch eine vorangegangene oder zusätzliche Tätigkeit in der Pflege oder Seniorenbetreuung ist natürlich vorteilhaft, weshalb ein Quereinstieg aus dem sozialen oder medizinischen Bereich eine Alternative zu einem entsprechenden Beruf der Branche darstellt. Im Besitz pflegerischer Qualifikationen kann ein Lebenshelfer seine Kundschaft außerdem auf gesundheitlicher Ebene versorgen und beispielsweise auch körperhygienische Maßnahmen ausführen.
Essenziell für die Tätigkeit ist das Interesse am Umgang mit Menschen, insbesondere Seniorinnen. Eine Lebenshelferin sollte also kommunikativ, sozialkompetent und empathisch sein. Ihren Kundinnen bringt sie Vertrauen und Flexibilität entgegen. Sie ist engagiert und bereit, auf die Wünsche und Anliegen der Menschen einzugehen. Anfallende Aufgaben erledigt sie verantwortungsbewusst und geduldig. Eine ausgeprägte Hilfsbereitschaft sowie Allgemeinwissen runden das Profil einer Lebenshelferin ab.