Mediengestalter bzw. Mediengestalterinnen Bild und Ton sind an allen Schritten der audiovisuellen Medienproduktion beteiligt und tragen mit ihrer Arbeit dazu bei, dass informative und ansprechend aufbereitete Ton-, Bild- und Bewegtbildaufnahmen in Hörfunk, Fernsehen und Internet verbreitet werden.
Je nach Arbeitsgebiet ähnelt sein oder ihr Tätigkeitsgebiet etwa dem einer Kamerafrau, eines Redakteurs, einer Multimedia-Producerin, eines Cutters oder einer Bildbearbeiterin. Die möglichen Aufgaben sind somit überaus vielfältig und weit gestreckt.
Die Erstellung eines medialen Beitrags lässt sich vereinfacht in drei Phasen einteilen: Die Vorbereitung und Konzeption, die Durchführung und Produktion sowie die Nachbereitung und Postproduktion. In allen drei Stadien ist die Arbeit einer Mediengestalterin Bild und Ton gefragt. Manche spezialisieren sich hier auf einen Abschnitt oder eine mediale Ebene, also zum Beispiel auf den Sound oder das Editing. Es ist aber ebenso möglich, als Allrounderin verschiedene Aufgaben zu übernehmen.
Bevor es an die eigentliche Aufnahme geht, muss erst vorbereitende Denkarbeit geleistet werden. Zu Beginn steht immer eine Grundidee, die dann in einem passenden Medium umgesetzt werden soll. Das kann etwa ein Video, ein Hörspiel, eine Live-Talkshow oder ein Werbespot sein – die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt und nur durch den Einfallsreichtum des Produktionsteams beschränkt. Eine Mediengestalterin Bild und Ton kann hier an der Konzeption des Projekts beteiligt sein und somit einen kreativen Beitrag leisten, zusätzlich können redaktionelle Rechercheaufgaben anfallen. Oftmals stehen anschließend operative Pflichten im planerischen oder gar betriebswirtschaftlichen Bereich auf der Agenda. Eine Mediengestalterin Bild und Ton legt dann einen Terminplan fest und kalkuliert Ausgaben und Kosten. Außerdem organisiert sie die Gerätschaften und das Personal. Bisweilen befasst sie sich außerdem mit Fragen des Urheberrechts und Lizenzrechts.
Bei der eigentlichen Produktion sind die möglichen Zuständigkeiten einer Mediengestalterin Bild und Ton dann von der gewählten Medienform abhängig. Soll beispielsweise ein Video gedreht werden, kann sie die Kameraführung übernehmen oder Beiträge einsprechen. Bei Bewegtbildaufnahmen ist die Qualität stets von der passenden Beleuchtung abhängig. Viele Mediengestalterinnen Bild und Ton haben deswegen entsprechendes Know-how und nehmen dann eine ähnliche Rolle wie eine Lichttechnikerin ein. Ein weiteres Zuständigkeitsfeld kann obendrein der Ton sein. Hier gleicht sie etwa den Soundpegel an das Aufnahmemedium an.
Bevor der Beitrag an die Öffentlichkeit gelangt, muss dieser indessen noch professionell aufbereitet werden, sofern es sich nicht um ein Live-Programm handelt. Eine Mediengestalterin Bild und Ton ist hier im Videoschnitt und Audioschnitt aktiv, sortiert unpassendes Material aus und setzt Einzelabschnitte zu einem stimmigen Ganzen zusammen. Sie kann sich ebenfalls um grafische Einblendungen oder eine passende musikalische Untermalung kümmern.
Die Mediengestalterin Bild und Ton ist während des gesamten Projekts üblicherweise Teil eines vielköpfigen Teams. Während sie zumindest zum Teil durchaus einzelverantwortliche Aufgaben durchführt, steht sie indes in stetigem Kontakt mit Regisseurinnen, Produzentinnen oder Redakteurinnen und sorgt dafür, dass deren Ideen kompetent umgesetzt werden.
Die Medienproduktion nimmt einen immer größeren Stellenrang ein, dementsprechend stehen einer Mediengestalterin Bild und Ton zahlreiche Beschäftigungsfelder offen. Sie kann in sämtlichen Medienunternehmen arbeiten, welche im Bereich Video und Audio aktiv sind – hierzu gehören etwa:
Eine Mediengestalterin Bild und Ton arbeitet zumeist in einem Produktionsstudio, einem Übertragungswagen oder einem Redaktionsbüro. Bei Außenaufnahmen ist sie hingegen im Freien tätig.
Beim Mediengestalter Bild und Ton handelt es sich um einen anerkannten Ausbildungsberuf. Die duale Ausbildung dauert drei Jahre. In der Berufsschule werden dem Mediengestalter neben allgemeinbildenden Schulfächern auch Spezialkenntnisse in Medienproduktion wie etwa die Erstellung von Animationen vermittelt. Im Ausbildungsbetrieb hingegen sammelt ein Mediengestalter Bild und Ton wertvolle praktische Erfahrung, zum Beispiel bei der Bearbeitung von Tonaufnahmen, der Sicherung von Mediendaten oder der Konvertierung von Bilddateien. Während der Ausbildung spezialisiert er sich üblicherweise auf bestimmte Sachgebiete, beispielsweise auf Studioproduktion oder Tonschnitt.
Ein Mediengestalter sollte kreativ sein und gestalterisches Talent besitzen. Er hat ein scharfes Gespür für neueste Trends und ein gutes Auge für Bildkomposition, doch ist gleichzeitig auch technisch bewandert. Arbeitgeber verlangen zumeist Kenntnisse in gängigen Programmen wie Adobe Premiere, Adobe Photoshop oder After Effects. Zudem sollte er sich mit Filmequipment auskennen und diese bestenfalls auch selbst bedienen können.
Essenzielle Soft Skills sind Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke und Zuverlässigkeit. Da er viele Aufgaben eigenverantwortlich ausführt, muss er zudem zwangsläufig eine selbstständige Arbeitsweise mitbringen. Zuletzt sollte ein Mediengestalter Bild und Ton belastbar sowie flexibel sein und mit Schichtarbeit bzw. Wochenendarbeit kein Problem haben.