In Krankenhäusern, Kliniken oder Altenheimen endet der Betrieb auch nachts nicht – im Gegenteil. Die Nachtwache in der Pflege betreut, überwacht und pflegt die Patientinnen und Patienten und kümmert sich um viele weitere Aufgaben, die während einer Nachtschicht anfallen.
Die Pflegerinnen und Pfleger, die in der Nachtschicht arbeiten, haben meist eine pflegerische Ausbildung im Gesundheitswesen absolviert. Sie sind beispielsweise ausgebildete Pflegefachkräfte, Gesundheits- und Krankenpfleger bzw. Krankenpflegerinnen oder Altenpfleger bzw. Altenpflegerinnen. Sie werden auch als Dauernachtwache bezeichnet.
Pflegekräfte für die Nachtwache übernehmen alle pflegerischen und überwachenden Aufgaben, die während der Nacht anfallen können. Unter anderem wechseln sie Verbände und Bettwäsche, betten Patienten um, überprüfen Monitore und kontrollieren, ob sich der Zustand kritischer Patienten verändert hat. Die Nachtwache verabreicht außerdem ärztlich verschriebene Medikamente, welche auch in den Nachtstunden regelmäßig eingenommen werden müssen, betreut Patienten, die starke Schmerzen oder Schlafstörungen haben, und führt Rundgänge durch, um zu kontrollieren, ob alles in Ordnung ist. Im Ernstfall übernimmt die Pflegekraft Erstmaßnahmen und alarmiert den zuständigen Arzt.
Eine weitere wichtige Aufgabe der Nachtwache ist es, vorgenommene Pflegemaßnahmen, Messwerte und Beobachtungen auf Krankenblättern zu dokumentieren, um eine lückenlose Informationskette zu garantieren. Zum Ende der Schicht informiert sie die Mitarbeiter und Ärzte der Frühschicht zusätzlich mündlich über die Geschehnisse der Nacht.
Mit ihrer Arbeit stellen die Nachtwachen in der Pflege sicher, dass der Betrieb in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen auch nachts reibungslos funktioniert und die Patienten gut versorgt sind.
Eine Pflegekraft als Nachtwache findet in vielen verschiedenen Einrichtungen eine Anstellung. Eine Möglichkeit sind Krankenhäuser und Kliniken, aber auch in Altenheimen und Pflegeheimen werden sie benötigt. Nachtwachen werden außerdem in betreuten Wohneinrichtungen sowie stationären Einrichtungen, beispielsweise in Suchtkliniken, eingesetzt.
Um für die Tätigkeit einer Nachtwache in der Pflege qualifiziert zu sein, ist eine pflegerische Ausbildung im Gesundheitswesen meist Voraussetzung. Dies kann beispielsweise eine Ausbildung zum Altenpfleger oder Gesundheits- und Krankenpfleger sein, welche in der Regel drei Jahre dauert und mit einer staatlichen Prüfung abschließt. Auch ein Quereinstieg ist in bestimmten Bereichen möglich, dennoch ist auch dann private oder berufliche Erfahrung im Pflegebereich sinnvoll. Nach mehrjähriger Berufserfahrung ist es der Pflegekraft möglich, in die Position der Stationsleitung aufzusteigen. Ein Studium im Bereich Pflegemanagement ist eine denkbare Möglichkeit zur Weiterbildung.
Da die Arbeit einer Nachtwache in der Pflege mitunter sehr anstrengend sein kann, sollte die Pflegekraft Freude daran haben, anderen Menschen zu helfen und sie zu versorgen. Sie sollte außerdem eine hohe soziale Kompetenz, Einfühlungsvermögen und ein offenes und humorvolles Auftreten besitzen. Da Nachtwachen in der Pflege nachts arbeiten und der Beruf eine hohe Wachsamkeit und Verantwortung mit sich bringt, sollten die Pflegekräfte kein Problem mit aktiven und anstrengenden Nachtschichten haben.