Rund um die Immobilienwirtschaft gibt es eine große Anzahl an Berufen unterschiedlicher Bezeichnungen mit sich überschneidenden Aufgabenfeldern. Real Estate Agents sind in hohem Maße mit Immobilienmaklern und Maklerinnen zu vergleichen und vor allem auf dem Gebiet der Immobilientransaktionen tätig.
Ein Real Estate Agent ist in der Regel einem Real Estate Broker unterstellt bzw. verfügt über ein geringeres Qualifikationsniveau. Beide können als Immobilienmakler bzw. Immobilienmaklerin bezeichnet werden und arbeiten häufig mit Immobiliengutachtern, Immobilienverwalterinnen (Property Managers) und weiteren Fachleuten zusammen.
Ein Realtor ist ein Experte der Immobilienbranche und kann ebenfalls Real Estate Agent oder Broker sein. Seine Berufsbezeichnung erhält er durch die Mitgliedschaft in der Nacional Association of Realtors (NAR), ein Wirtschaftsverband in den USA.
Im Gegensatz dazu arbeitet eine Real Estate Consultant, auch Real Estate Counselor oder Real Estate Advisor, meist nicht mit Agents und Brokers zusammen, sondern mit Immobilieninvestoren. Die Beraterin wird entsprechend auch nicht nach Provision bezahlt, wie es bei den Maklern üblich ist.
Eine Real Estate Agent organisiert Immobilientransaktionen und betreut die Vertragspartnerinnen während des gesamten Verkaufsprozesses. Sie kann sich auf Gewerbeimmobilien oder den Wohnungsmarkt spezialisieren und auf der Seite der Verkäuferin oder des Käufers agieren.
Arbeitet die Maklerin als Listing Agent für die Verkäuferin der Immobilie, unterstützt sie diese bei einer gewinnführenden Vermarktung des Objekts. Sie berät sie bezüglich aller administrativen Vorgänge, der geeigneten Inszenierung, Angebotserstellung sowie Verhandlungen. Sie kümmert sich um Inspektionen und die Bewertung der Immobilie oder arrangiert Besichtigungen.
Als Buyer’s Agent hilft sie der Käuferin bei der Suche nach passenden Angeboten, welche den Vorstellungen und dem Budget der Kundin entsprechen, und vergleicht diese. Sie klärt Unklarheiten und bewertet die Umgebung nach Kriterien wie der Nachbarschaft, der Infrastruktur und Anbindung ans Verkehrsnetz sowie dem sozialen Milieu. Außerdem fungiert sie als Vertreterin während der Transaktion.
Die Real Estate Agent kann sich ebenfalls auf Mietobjekte spezialisieren und als Rental Agent tätig sein. Als solche vertritt sie Vermieterinnen oder unterstützt Personen auf der Suche nach einer geeigneten Mietwohnung.
Auch im Anschluss an eine Transaktion betreut die Real Estate Agent ihre Kundinnen bei der Abwicklung offener Angelegenheiten, beispielsweise des Umzugs oder der korrekten Bearbeitung der Dokumente und Erklärungen. Sie sorgt dafür, dass keine Missverständnisse oder vertragswidrige Aktionen stattfinden und kennt sich bestens mit den rechtlichen Bedingungen aus.
Zu Beginn seiner Karriere arbeitet der Real Estate Agent häufig mit einem Real Estate Broker zusammen oder ist bei diesem beschäftigt. Durch seine höhere Qualifikation ist der Broker in der Lage, sich selbstständig zu machen oder eine eigene Firma zu gründen.
In Deutschland sind Immobilienmakler in der Regel selbstständig oder bei einer größeren Agentur bzw. einem Maklerbüro angestellt. Ebenfalls besteht die Möglichkeit, für Banken, Genossenschaften und Gesellschaften des Wohnungsbaus tätig zu werden.
Um den Beruf der Real Estate Agent oder Immobilienmaklerin ausführen zu können, ist kein spezieller Werdegang vorgeschrieben. Eine Ausbildung als Immobilienkauffrau oder Immobilienfachwirtin oder ein Studium im Bereich Immobilienwirtschaft, Real Estate oder Wirtschaftswissenschaften ist natürlich ein sinnvoller Einstieg in die Branche.
Verpflichtend ist lediglich der Besitz einer Licence bzw. in Deutschland einer behördlichen Maklererlaubnis nach den Vorgaben der Gewerbeverordnung. Essenziell für beruflichen Erfolg ist die stetige Weiterbildung. Eine Real Estate Managerin sollte immer aktuelle Entwicklungen des Marktes beobachten, die richtigen Entschlüsse daraus ziehen und Erfahrungswerte sammeln. Wissen im Vertragsrecht, Bau- und Mietrecht oder Steuerrecht sind ebenfalls wichtig.
Nicht nur in Deutschland besteht die Möglichkeit, sich über Lehrgänge und Fortbildungen weiter zu qualifizieren. Um zur Real Estate Broker aufzusteigen, muss die Agent eine zusätzliche Aus- oder Weiterbildung absolvieren und erweitert damit auch ihr Verantwortungsgebiet. Die Tätigkeit als Real Estate Managerin erfordert in der Regel den Besitz des Masters, welcher beispielsweise mit dem Studiengang Real Estate Management erworben werden kann.
Immobilienmakler werden in der Regel durch eine Provision vergütet, die einem gewissen Prozentsatz des Immobilienkaufpreises entspricht. Insofern ist das Einkommen eines Real Estate Agents abhängig von seinen Verkaufsqualitäten und Verhandlungsgeschick. Neben Risikobereitschaft sollte er also auch ehrgeizig sein und ein hohes Engagement sowie Flexibilität mitbringen.
Soziale Kompetenz, Kommunikationsstärke, Offenheit und Empathie vermitteln den Kunden oft ein gutes Bild und sie empfehlen den Agent an ihre Kontakte weiter, was ebenfalls eine wichtige Stufe zum beruflichen Erfolg darstellt. Ein gutes Einschätzungsvermögen sowie eine organisierte Arbeitsweise runden das Profil des Immobilienmaklers ab.