Six Sigma ist eine Methodik bzw. ein Managementsystem der Prozessverbesserung, das auf einer mehrstufigen Hierarchie aufbaut. Die unterschiedlichen Stufen werden als „Belts“ in unterschiedlichen Farben dargestellt. An erster Stelle steht der Six Sigma Yellow Belt. Diese Position besitzt das Grundlagenwissen und leistet die Routinearbeit im Six Sigma Projekt. Die Hauptaufgabe der Yellow Belts besteht darin, die übergeordneten Green Belts zu unterstützen. Ein Green Belt ist umfangreicher geschult und arbeitet meist in Teilzeit. Über den Green Belts steht der Black Belt. Dieser hat das größte Expertenwissen im Bereich der Prozessverbesserung.
Die Six Sigma Black Belts sind die Projektleiter und übernehmen das Projektmanagement. Sie gelten als die Methodenspezialisten für die wichtigsten Werkzeuge und Tools. Außerdem leiten sie Teams an und unterstützen bei schwierigen Themen. Ihr Ziel ist es, möglichst große Einsparungen und verbesserte Kennzahlen zu erreichen und damit die Firmenkultur zu verändern. Zusätzlich unterstützen sie andere Teilnehmende im Six Sigma Projekt, indem sie coachen und als Mentoren fungieren. Sie bringen andere durch die Six Sigma Ausbildung und beeinflussen die Kommunikation dahingehend, dass sie den Wandel der Methodik vorantreiben. Zusätzlich stellen sie sicher, dass die Anwendung der Six Sigma Methode in der Firma konsequent und diszipliniert angewendet wird. Dazu leiten sie Teambesprechungen und sorgen für messbare Ergebnisse. Gleichzeitig führen sie Projekte zur Prozessoptimierung durch. Währenddessen müssen sie sicherstellen, dass der verbesserte Prozess stabil und erhalten bleibt. Außerdem ist es ihre Aufgabe, den Projektfortschritt sowie die Ergebnisse an die höhere Stufe – die Champions – weiterzugeben.
Six Sigma wird in der Fertigung und Produktion eingesetzt. Mit diesem Verfahren lässt sich die Anzahl der entstehenden Fehler verringern. Ebenso kann die Methode jedoch auch in der Dienstleistungsbranche und bei Softwareentwicklungsteams eingesetzt werden. Sprich – in diesen Firmen werden dann auch Six Sigma Black Belts gebraucht. Dort sind sie in Büros und in Besprechungsräumen tätig.
Ein Black Belt muss eine recht hohe Auffassungsgabe besitzen und schnell neue Dinge erlernen können. Außerdem sollte er sich in fremde Bereiche zügig eindenken können. Zusätzlich muss er gut im Team arbeiten können, dieses motivieren und selbstbewusst sein, um neue Strukturen im Unternehmen durchsetzen zu können. Zudem wird von ihnen ein analytischer Sachverstand und eine projektorientierte Denkweise erwartet.
Um ein Black Belt zu werden, müssen Interessierte ein vier-wöchiges kostenpflichtiges Schulungsprogramm absolvieren. Um aufgenommen zu werden, müssen Anwärterinnen mindestens zwei Six-Sigma-Projekte erfolgreich durchgeführt haben und dafür nachweisbare Zertifikate vorlegen. Alternativ sind ein Six-Sigma-Projekt und drei Jahre Berufserfahrung im Qualitätsmanagement oder einer vergleichbaren Funktion als Qualifikation ausreichend. Die Ausbildung zum Green Belt vorab ist nicht notwendig. Diese ist weltweit standardisiert und entspricht den Richtlinien der ASQ (American Society for Quality). Neben dem Schulungsprogramm absolvieren die Kandidatinnen ein Ausbildungsprojekt. Dies muss in puncto Effizienz und dem Umgang mit den neu erlernten Tools noch nicht perfekt sein. Zusätzlich muss gegen Ende des Trainings ein Abschlussbericht vorgelegt werden. Darauffolgend erhalten die Kandidatinnen ihr Zertifikat zum „Six Sigma Black Belt“.