Ein Wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. eine Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen verrichtet überwiegend Dienstleistungen in Forschung und Lehre an Hochschulen und Universitäten. Oft stehen Tätigkeit und Anstellung in Verbindung mit dem Erwerb einer weiteren wissenschaftlichen Qualifikation wie einer Promotion oder Habilitation.
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen sind primär in nahezu allen Fachbereichen der Hochschulen und Universitäten zu finden. Ihre Tätigkeiten verteilen sich hier auf zwei große Bereiche: Forschung und Lehre.
In der Forschung sind sie in Absprache mit dem ihnen vorgesetzten Lehrstuhlinhaber (Professor) oder Projektleiter für die Planung, Koordination und Durchführung der Grundlagen- oder Auftragsforschung verantwortlich. Diese können ggf. interdisziplinär in Kooperationen mit anderen Fachbereichen der eigenen oder einer fremden Hochschule oder Universität verwirklicht werden. Hierbei kann es sich um nationale oder internationale Kooperationen handeln.
Darüber hinaus nehmen sie an Kolloquien, (zum Teil internationalen) Fachkongressen, Tagungen, Symposien und anderen Veranstaltungen teil. In diesem Rahmen repräsentieren sie nicht nur ihre Forschungseinrichtung, sondern können sich auch über aktuelle Forschungen austauschen sowie eigene neue Forschungsergebnisse vorstellen. Ein weiterer Aspekt ihrer Tätigkeit ist die Bewertung von Fachliteratur in Form der Rezension und die Publikationwissenschaftlicher Aufsätze. Eigene Veröffentlichungen sind unverzichtbar, um die wissenschaftliche Karriere voranzutreiben und sich einen Namen in seinem Fachgebiet zu machen.
In der Lehre gehören Konzeption, Vorbereitung und Durchführung von Lehrveranstaltungen, Übungen und Praktika in Absprache mit ihrem Professor ebenso zu den Aufgaben einer Wissenschaftlichen Mitarbeiterin, wie die Beratung und Betreuung von Studierenden. Letzteres schließt die Unterweisung der Studierenden in fachwissenschaftlichen und praktischen Fertigkeiten sowie wissenschaftlichen Methoden ein.
Wissenschaftliche Mitarbeiter haben die Hauptaufgabe, den Forschungsbetrieb in ihrem Institut mitzutragen und voranzubringen. Häufig werden sie auch mit administrativen Aufgaben für ihren Fachbereich bzw. Lehrstuhl sowie mit dem Einwerben von Drittmitteln betraut. Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen in der Medizin können außerdem auch in der Krankenversorgung tätig werden. In Arbeitsstätten außerhalb von Universität und Hochschule fällt für die Wissenschaftliche Mitarbeiterin größtenteils die Lehre weg; administrative Tätigkeiten hingegen können in außeruniversitären Forschungsinstituten, Behördenund Wirtschaftsunternehmen durchaus auch anstehen. Häufig wird dementsprechend der Aufgabenfokus, je nach Einrichtung und Unternehmen, auf die Forschung und die Präsentation der Ergebnisse für interne und externe Interessensgruppen gelegt. Besonders letzteres fordert in wirtschaftlichen Unternehmen ein gutes Ausdrucksvermögen, nicht nur in Wort und Schrift, sondern auch im persönlichen Auftreten während der Präsentation.
Die wichtigsten Arbeitgeber von Wissenschaftlichen Mitarbeitern sind Universitäten, (Fach-)Hochschulen und Hochschulkliniken. Auch Behörden, Museen, Forschungsinstitute, Stiftungen und einige Wirtschaftsunternehmen bieten Stellen für Wissenschaftliche Mitarbeiter an, wobei sich besonders in der Wirtschaft die Arbeit in manchen Punkten von der an Hochschulen erheblich unterscheiden kann.
Grundvoraussetzung für den Beruf des Wissenschaftlichen Mitarbeiters ist in aller Regel ein Studienabschluss. Oft wird der Grad des gewünschten Abschlusses nicht spezifiziert. Ist mit der ausgeschriebenen Stelle jedoch die Möglichkeit zur Promotion in Aussicht gestellt, wird ein Master-, Magister- oder Diplomabschluss vorausgesetzt.