Bei der Bezeichnung des wissenschaftlichen Referenten oder der Referentin handelt es sich um keine Berufsbezeichnung im eigentlichen Sinne, es ist vielmehr eine Funktionsbeschreibung. Sie sind Angestellte, die im wissenschaftlich-akademischen Gebiet Expertenwissen besitzen. Sie beraten, geben ihr Wissen weiter und nutzen es für forschungsnahe und praktische Fragestellungen. Der Beruf des wissenschaftlichen Referenten bietet eine gute Alternative zur wissenschaftlichen Mitarbeiterin. Der Fokus von wissenschaftlichen Referenten liegt allerdings im Gegensatz zur wissenschaftlichen Mitarbeitenden eher auf den planerischen und organisatorischen Fähigkeiten und nicht auf der eigenen wissenschaftlichen Arbeit. Der Beruf der wissenschaftlichen Referenten vereint die Wissenschaft und die anwendungsorientierte Praxis.
Wissenschaftliche Referenten übernehmen meist administrative, beratende und unterstützende Aufgaben für die Führungsebene. Sie recherchieren und schreiben Berichte in ihrem Fachbereich. Zusätzlich sind sie in der Lage, Handlungsempfehlungen zu geben und damit zu Lösungsansätzen zu verhelfen. Außerdem bereiten sie Gutachten oder wissenschaftlich fundierte Beratungsleistungen vor. Um die Weiterentwicklung von Prozessen voranzutreiben, stellen sie Arbeitsgruppen zusammen. An den Universitäten sind sie die ersten Ansprechpartner, wenn es um fachliche Anfragen oder das Organisieren von Sitzungen und Tagungen geht. Sie unterstützen die Führungsebene, indem sie Präsentationen vorbereiten und vermitteln zwischen der Abteilungs- und Universitätsleitung. Zusätzlich entwickeln sie neue Evaluationsverfahren, bereiten diese inhaltlich vor und organisieren diese, um zu prüfen, wie die universitären Veranstaltungen, Forschungseinheiten oder Projekte verbessert werden können. Zu guter Letzt sind wissenschaftliche Referenten an der Gestaltung von Ausbildungsprogrammen und Weiterbildungsprogrammen beteiligt.
Wissenschaftliche Referentinnen arbeiten im universitären Bereich, in öffentlichen oder privaten Bildungs- oder Forschungseinrichtungen. Ebenso finden sie Beschäftigung in Wissenschaftsförderorganisationen wie etwa der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Außerdem können sie ihrer Tätigkeit in Behörden, politischen Parteien, Ministerien, Ausschüssen und Abgeordnetenbüros, Verbänden oder in der Privatwirtschaft als Expertinnen nachgehen.
Um wissenschaftlicher Referent zu werden, brauchen Interessierte ein abgeschlossenes Studium im wirtschaftswissenschaftlichen oder sozialwissenschaftlichen Bereich. Ebenfalls ist der Einstieg mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung mit entsprechender Berufserfahrung oder ein Quereinstieg möglich.
Wissenschaftliche Referentinnen müssen sorgfältig und organisiert arbeiten können. Außerdem sollten sie über eine eigenständige Arbeitsweise verfügen. Da sie zwischen verschiedenen Abteilungen vermitteln müssen, hilft es, wenn sie gut im Team arbeiten können und kommunikativ sind. Zudem müssen sie zuverlässig sein und sich in ihrem Fach ausnahmslos gut auskennen.