Wundexperten bzw. Wundexpertinnen, auch bekannt als Wundmanager bzw. Wundmanagerinnen, sind speziell ausgebildete Fachkräfte, die Patienten mit akuten oder chronischen Wunden professionell versorgen. Sie dokumentieren zudem den Behandlungsverlauf, beraten die Angehörigen und erstellen Wundversorgungskonzepte.
Ein Wundexperte behandelt Menschen mit akuten oder chronischen Wunden. Zu den akuten Wunden gehören zum Beispiel Verbrennungswunden und Operationswunden. Chronische Wunden entwickeln sich langsamer und haben einen längeren Heilungsprozess, der sich über mehr als vier Wochen erstreckt. Wundliegegeschwüre (Dekubitus) oder das diabetische Fußsyndrom zählen beispielsweise zu den chronischen Wunden.
Ein Wundmanager erfasst zunächst in der Wundanamnese die Situation und beurteilt die Wunde des Patienten. Daraufhin stellt er ein individuelles Wundversorgungskonzept zusammen und betreut den Patienten im gesamten Behandlungsverlauf. Dazu gehören die Reinigung der Wunden, der Wechsel der Verbände sowie Maßnahmen zur Druckentlastung.
Der Wundexperte dokumentiert den gesamten Behandlungsprozess, füllt Wunddokumentationsbögen aus und berät den Patienten sowie dessen Angehörige über den Therapieverlauf, Selbstpflegemöglichkeiten und mögliche Komplikationen.
Wundexperten finden in Kliniken, Krankenhäusern, ambulanten Einrichtungen, Arztpraxen und in Alten- und Pflegeheimen eine Beschäftigung. Viele Wundmanager arbeiten auch in einer Wundambulanz oder einem Wundkompetenzzentrum.
Wer als Wundexpertin arbeiten möchte, muss eine spezielle Weiterbildung absolvieren. Die Weiterbildung ist an Fachkräfte aus der ambulanten oder stationären Pflege gerichtet und wird von verschiedenen Instituten angeboten. Häufig nehmen Ärzte, Pflegekräfte oder Medizinische Fachangestellte an der Weiterbildung teil. Nach bestandener Prüfung müssen Wundmanagerinnen regelmäßig an Fortbildungen und Schulungen teilnehmen, um ihr Zertifikat zu erneuern, da dieses nur für jeweils fünf Jahre gültig ist. Die regelmäßige Teilnahme an Anpassungsweiterbildungen ist daher für Wundexpertinnen essenziel.
Wundexpertinnen haben zudem die Möglichkeit, sich mit einem ambulanten Pflegedienst selbstständig zu machen. Um auf die Selbstständigkeit gut vorbereitet zu sein, können Wundmanagerinnen eine kaufmännische Weiterbildung zur Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen oder zur Betriebswirtin im Bereich Management im Gesundheitswesen beginnen. Für Wundmanagerinnen mit Hochschulzugangsberechtigung besteht zudem die Möglichkeit, ein Studium zu absolvieren. Sinnvolle Studiengänge sind dabei:
Gesundheitswissenschaft, Public Health
Eine Wundmanagerin verfügt neben ausgeprägten Fachkenntnissen idealerweise über Einfühlungsvermögen und eine verantwortungsbewusste und gewissenhafte Arbeitsweise. Die Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten erfordert vor allem Teamfähigkeit, die Arbeit mit den Patienten hingegen psychische Stabilität. Eine Wundexpertin muss stets eine professionelle Distanz gegenüber ihren Patienten bewahren. Zudem sollte sie zur Schichtarbeit und zur Arbeit in der Nacht und am Wochenende bereit sein.