Kaum ein Markt wächst momentan so rasant wie der für gewerblichen Drohnenflug. Kein Wunder, denn Drohnen sind überaus vielseitig einsetzbar, zum Beispiel in den Bereichen Logistik, Sicherheit oder Medien. Gesteuert werden diese von einem Drohnenpiloten bzw. einer Drohnenpilotin.
Gewissermaßen handelt es sich um eine Sonderform des Pilotenberufs. Allerdings befindet sich hier die steuernde Person nicht im Fluggerät, sondern kontrolliert dieses aus der Ferne. Auch ist eine Drohne nicht vergleichbar mit einem Verkehrsflugzeug oder Sportflugzeug; die Handhabung ähnelt vielmehr den Fähigkeiten, die eine Hubschrauberpilotin mitbringen muss.
Als Berufstitel etabliert sich zusätzlich die englische Bezeichnung Drone Operator bzw. UAV Operator. UAV steht hierbei für unmanned aerial vehicle, also unbemanntes Flugfahrzeug.
Sie ist unter vielen Namen bekannt: Als UAV, UAS (unmanned aircraft system) oder natürlich als Drohne. Für ihre Steuerung ist ein Drohnenpilot zuständig. Er führt manuelle Flugbewegungen durch, doch kümmert sich ebenso um die Ausführung automatisierter Flugmanöver. Hier liegt dann ein großer Schwerpunkt auf der Überwachung: Im Bedarfsfall nimmt der Drohnenpilot Korrekturen vor oder bricht die Bewegung gar ganz ab.
Wer allerdings denkt, dass das Tätigkeitsfeld lediglich aus der Betätigung einer Fernbedienung besteht, unterschätzt die Anforderungen an den Beruf. Neben einer minutiösen Planung der Flugmission ist ein Drohnenpilot zudem häufig dafür zuständig, die nötigen Genehmigungen einzuholen. Gleichzeitig ist er auch als Techniker aktiv, denn die Maschine muss regelmäßig gewartet und instandgehalten werden. Hierzu muss er sich mit allen Einzelheiten seiner Drohne auskennen, etwa mit Antriebssystem und Controllereinstellungen.
Zuletzt darf nicht vergessen werden: Eine Drohne fliegt nicht zum Selbstzweck durch die Gegend, sondern ist stets nur ein Instrument für eine spezifische Aufgabe. Oftmals ist an der Drohne eine Kamera angebracht, dann ist ein Drohnenpilot also auch als Kameramann aktiv und muss für die Erstellung von scharfen Luftaufnahmen sorgen oder geschossene Bilder interpretieren und deuten. Wenn die Drohne im Sicherheitssektor eingesetzt wird, muss der Drohnenpilot hingegen ein großes Gebiet aufmerksam überwachen, ähnlich wie es ein Ladendetektiv mit einer Überwachungskamera tun würde. Je nach konkretem Einsatzgebiet ist das Fliegen der Drohne an sich also stets nur ein Teil der gesamten Aufgabe.
Weshalb Drohnen immer mehr an Bedeutung gewinnen, wird bei einem Blick auf deren potenzielle Einsatzgebiete schnell ersichtlich. Vielen Menschen sind Drohnen bereits bei der Produktion von Aufnahmen und Live-Bildern für das Fernsehen bekannt, ebenso werden sie zur Überwachung von Veranstaltungen benötigt. Ein immer wichtigeres Feld ist weiterhin die Drohnenlogistik, also etwa die Zustellung von Paketen. Ebenso sucht das Militär stetig nach qualifizierten Drohnenpilotinnen für den Kampfeinsatz.
Weitere Beispiele, wo Drohnen eingesetzt werden können, sind etwa:
Entsprechend vielseitig sind die möglichen Arbeitgeber einer Drohnenpilotin. Hierzu gehören etwa Sicherheitsunternehmen, Logistikanbieter, Rundfunkanstalten oder die Bundeswehr. Viele Drohnenpilotinnen haben sich hingegen selbstständig gemacht und bieten ihre Dienste freiberuflich an.
Bei der Drohnenpilotin handelt es sich nicht um einen Beruf mit vorgefertigtem Ausbildungsweg. Auch heute noch sind viele Pilotinnen Hobbytüftlerinnen aus dem Bereich des Modellflugs, die in ihrer Freizeit Drohnen gesteuert und sich so die benötigten Fähigkeiten angeeignet haben. Aufgrund der immer komplexer werdenden Technik sowie der Professionalisierung des Berufs kommt es allerdings zunehmend zu steigenden Tätigkeitsanforderungen.
Dementsprechend bieten manche Unternehmen bereits Schulungen und Kurse an. Diese sind mittlerweile ohnehin verpflichtend, denn für den Beruf wird nun ein „Drohnenführerschein“ benötigt. Ähnlich wie bei der Fahrerlaubnis für Kraftfahrzeuge muss hierfür eine theoretische sowie eine praktische Prüfung bestanden werden. Wer sich für den militärischen Drohneneinsatz interessiert, kann sich zudem bei der Bundeswehr ausbilden lassen und eine Laufbahn als Offizierin einschlagen. Hier müssen sich Drohnenpilotinnen allerdings für mindestens 16 Jahre als Soldatin auf Zeit verpflichten.
Ein Drohnenpilot sollte im wahrsten Sinne des Wortes Fingerspitzengefühl beweisen, denn eine Drohne ist außerordentlich sensibel für Steuerungsbewegungen und muss deshalb mit viel Umsicht und Präzision kontrolliert werden. Wichtig ist auch ein ausgeprägtes räumliches Orientierungsvermögen. Weitere unerlässliche Eigenschaften sind technisches Know-how sowie Aufmerksamkeit und Konzentration.