Bis zum August 2014 unter der Berufsbezeichnung „Fachkraft für Süßwarentechnik“ bekannt, stellen Süßwarentechnologen verschiedenste Süßwaren unter der Berücksichtigung lebensmitteltechnischer Vorschriften her. Im Kern bestehen ihre Aufgaben in der Überwachung und Bedienung industrieller Anlagen sowie in der Überprüfung der Produktqualität.
Einsatzgebiete von Süßwarentechnologen stellen überwiegend Betriebe dar, die Lebensmittel in den Bereichen Schokoladenwaren und Konfekt, Bonbons und Zuckerwaren, feine Backwaren, Knabberartikel und Speiseeis produzieren.
Die Produktionsanlagen in der Süßwarentechnologie stellen Teige und Mischungen nach vorgegebenen Rezepten her. Bei der größtenteils mechanisierten bzw. automatisierten Produktion werden von der Rohstoffaufbereitung bis zur Verpackung der Ware zahlreiche Arbeitsschritte vollzogen:
Bei der Rohstoffanlieferung wie auch später im Herstellungsprozess führt ein Süßwarentechnologe bzw. eine Süßwarentechnologin Qualitätskontrollen durch und nimmt Proben fürs Labor, um einen einwandfreien Produktionsprozess zu gewährleisten. Zudem überprüfen die Mitarbeiter Roh- und Zusatzstoffe, Halbfertig- und Fertigprodukte anhand ihres Erscheinungsbildes, ihres Geruchs und Geschmacks. Da überrascht es nicht, dass Süßwarentechnologen auch bei der Erprobung neuer Rezepturen mitwirken.
Weiterhin sind sie für das Einrichten, Steuern und von Maschinen und Anlagen zuständig. Im Produktionsprozess werden Zutaten wie Zucker, Kakaobohnen oder Nüsse von den Süßwarentechnologen maschinell gewaschen, gewogen, dosiert, geschält, gereinigt und zerkleinert. An anderer Stelle wird beispielsweise Teig gemischt und gerührt. Süßwarentechnologen richten Öfen ein und überwachen Maschinen wie Gieß- und Formautomaten. Sie decken Unregelmäßigkeiten in der Produktionskette auf und orten die Fehlerquellen. Kleinere Maschinenstörungen beheben sie selbst, während sie größere Probleme an Mechatroniker weiterleiten.
In der Lebensmittelbranche sind strenge Hygienestandards einzuhalten. Seien es der Kittel, die Haube auf dem Kopf oder die Hygienehandschuhe – Arbeitskleidung gehört in dieser Branche zum Berufsalltag. Zudem sind Sicherheitsbestimmungen zu berücksichtigen: Beispielsweise kann in den Fabrikhallen in der Nähe der Maschinen ein erheblicher Geräuschpegel entstehen, sodass ein Gehörschutz erforderlich ist.
Da in vielen Betrieben der Süßwarenindustrie die Maschinen rund um die Uhr laufen, gehören für viele Süßwarentechnologen der Schichtdienstund die Arbeit am Wochenende zum Beruf.
Die Ausbildung zum Süßwarentechnologen löst mit einer modernisierten Verordnung die Vorgängerausbildung „Fachkraft für Süßwarentechnik“ ab. Je nach Ausbildungsbetrieb ist eine Spezialisierung, zum Beispiel auf Bonbons und Zuckerwaren oder feine Backwaren, während der Ausbildung vorgesehen. Diese dauert in der Regel drei Jahre und wird mit einer praktischen und einer theoretischen Prüfung abgeschlossen.
Weiterbildungsangebote für Süßwarentechnologen reichen von der Lebensmittelhygiene bis hin zur Qualitätssicherung: Den beruflichen Aufstieg ermöglichen die Prüfung zum Industriemeister der Fachrichtung Süßwaren oder zum Techniker der Fachrichtung Lebensmitteltechnik mit dem Schwerpunkt Verarbeitungstechnik. Mit der Hochschulzugangsberechtigung ist auch das Studium im Fach Lebensmitteltechnologie eine Option.
Wer als Süßwarentechnologe tätig sein möchte, benötigt sowohl handwerkliches als auch technisches Geschick. Die Maschinen müssen schließlich am Laufen gehalten und kleinere Reparaturen direkt vorgenommen werden. Der überwiegende Teil der Azubis hat den Realschulabschluss, rund ein Drittel hat die Schule mit dem Abitur abgeschlossen.