Seit dem Ausbruch des neuartigen Coronavirus hat die Einhaltung von Hygienemaßnahmen und die Seuchenbekämpfung neue Wichtigkeit erlangt. Hygienekontrolleure und Hygienekontrolleurinnen übernehmen Kontrollaufgaben und Beratungsaufgaben in der Gesundheitsfachverwaltung mit besonderem Fokus auf die Bereiche Infektionsschutz, Seuchenabwehr, Umwelthygiene sowie Hygiene in Krankenhäusern.
Eine weitere Bezeichnung, die für dieses Berufsbild verwendet wird, ist Gesundheitsaufseher bzw. Gesundheitsaufseherin.
Ähnliche Berufsbilder sind beispielsweise Hygienebeauftragter, Gesundheitsmanagerin, Lebensmittelkontrolleur und Fachwirtin für Reinigung und Hygiene.
Hygienevorschriften sind sowohl in öffentlichen, gewerblichen als auch privaten Anlagen und Einrichtungen wichtig und haben während der Corona-Pandemie zusätzlich an Bedeutung gewonnen. Ein Hygienekontrolleur kontrolliert unter anderem Betriebe des Gesundheitswesens oder Bestattungswesen sowie Justizvollzugsanstalten, Gemeinschaftsunterkünfte und Schwimmbäder. Außerdem stellt er sicher, dass die Maßnahmen zu Seuchenverhütung bzw. Seuchenbekämpfung entsprechend den Vorgaben eingehalten werden. In Schulen, Trinkwasserversorgungsanlagen und der Abfallentsorgung entnimmt ein Hygienekontrolleur beispielsweise Proben, um die hygienischen Bedingungen zu überprüfen. Außerdem ist ein Hygienekontrolleur auch für vorbeugende Maßnahmen verantwortlich. So beurteilt er beispielsweise hygienische Maßnahmen vor der gutachtlichen Stellungnahme, wirkt bei der Erstellung neuer Vorschriften mit und entwickelt Maßnahmen des Katastrophenschutzes und Zivilschutzes weiter.
Auch der Bereich der Umwelthygiene ist ein wichtiges Aufgabengebiet des Hygienekontrolleurs. Hier überwacht er beispielsweise die fachgerechte Entsorgung von Abfällen oder ermittelt potenzielle Gefahrenquellen für Gesundheit und Umwelt. Stellt er einen Verstoß gegen die geltenden Vorschriften fest, informiert er die entsprechenden Betriebe, setzt Fristen zur Behebung und kontrolliert, ob die beanstandeten Sachverhalte innerhalb dieses Zeitraums behoben wurden. Seine Untersuchungsergebnisse dokumentiert ein Hygienekontrolleur sorgfältig.
Ein Hygienekontrolleur steht auch der Bevölkerung zur Verfügung, um über Seuchenhygiene und Umweltmedizin aufzuklären und hinsichtlich Schädlingsbekämpfung und Desinfektionsmaßnahmen zu beraten.
Ein Gesundheitsaufseher ist in der Regel bei einer Behörde der Gesundheitsverwaltung, insbesondere bei Gesundheitsämtern, beschäftigt. Er findet jedoch auch eine Anstellung bei einem Rettungsdienst, dem Sanitätsdienst der Bundeswehr oder einer Hilfsorganisation.
Die Ausübung des Berufs einer Gesundheitsaufseherin ist reglementiert. Hygienekontrolleurin bzw. Gesundheitsaufseherin ist ein Medizinalfachberuf und somit eine landesrechtlich geregelte Ausbildung im Bereich öffentliches Gesundheitswesen. Nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung benötigt eine angehende Gesundheitsaufseherin weiterhin eine Berufserlaubnis oder staatliche Anerkennung.
Um ihre Karrierechancen weiter zu verbessern, kann eine Gesundheitsaufseherin eine Weiterbildung beispielsweise im Bereich Management im Gesundheitswesen oder ein Studium der Gesundheitswissenschaften oder des Sicherheitsmanagements absolvieren.
Eine äußerst sorgfältige und hygienische Arbeitsweise ist Grundvoraussetzung, um den Beruf einer Hygienekontrolleurin ergreifen zu können. Außerdem sollte sie eine ausgeprägte Beobachtungsgabe besitzen und wichtige Entscheidungen verantwortungsbewusst treffen können. Auch Kommunikationsfähigkeit, ein vertrauensvoller Umgang mit Menschen sowie ein selbstbewusstes Auftreten sind wichtige Eigenschaften einer Hygienekontrolleurin.