Erneuerbare Energien sind bereits heutzutage ein Milliardengeschäft und im Hinblick auf die voranschreitende Klimakrise auch die Zukunft des Energiesektors. Ingenieurinnen und Ingenieure für erneuerbare Energien entwickeln, planen, betreiben und überwachen Anlagen zur Nutzung regenerativer Energiequellen.Hierzu zählen beispielsweise Windkraftwerke sowie solarthermische und geothermische Anlagen.
Ähnliche Berufe sind vor allem Ingenieure anderer Spezialgebiete wie der Elektrotechnik, Energietechnik oder Fahrzeugtechnik.
Die Einsatzmöglichkeiten eines Ingenieurs für erneuerbare Energien sind sehr vielfältig. Er übernimmt nicht nur die Planung und Konstruktion von Energieanlagen, er kann beispielsweise auch für ein Energieversorgungsunternehmen im Bereich Service tätig sein oder die Wartung und Instandhaltung entsprechender Anlagen übernehmen. Im Bereich Konzeption und Konstruktion kümmert sich ein Ingenieur für erneuerbare Energien um die Projektierung von Anlagen für Windenergie, Wasserkraft oder Biogas. Weiterhin plant und berechnet er den Anschluss an das öffentliche Stromnetz, optimiert Energiesysteme und wirkt beispielsweise bei der Entwicklung umweltfreundlicher Motoren für Kraftfahrzeuge mit.
Im Bereich Inbetriebnahme und Sicherheit überwacht der Ingenieur unter anderem die Lieferung von Anlagekomponenten sowie die Montage. Er prüft und bewertet die Emissionen, erstellt Betriebsanleitungen und dokumentiert alle relevanten Prozesse. Zusätzlich berät ein Ingenieur für erneuerbare Energien verschiedene Unternehmen in Energiefragen, betreut Kunden sowie Investoren und kalkuliert Angebote. Auch die Einweisung des Betriebspersonals gehört zu seinen Aufgaben.
Ingenieure für erneuerbare Energien wirken außerdem an Forschungsprojekten mit, halten im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit Vorträge und präsentieren ihre neuen Konzepte.
Ein Ingenieur für erneuerbare Energien ist vor allem für Unternehmen im Energiesektor tätig. So findet er eine Anstellung bei Betreibern und Herstellern von Windanlagen, Wasserkraftanlagen oder Solaranlagen. Aber auch in der öffentlichen Verwaltung und bei Umweltschutzverbänden werden Ingenieure für erneuerbare Energien gebraucht. Möchte ein Ingenieur für erneuerbare Energien im Bereich der Wissenschaft tätig werden, kann er sich für eine Anstellung bei einem Forschungsinstitut bewerben.
Um die Tätigkeit einer Ingenieurin für erneuerbare Energien ergreifen zu können, ist ein abgeschlossenes grundständiges Studium im Bereich Erneuerbare Energien Voraussetzung. Jedoch ist die Bezeichnung Ingenieurin geschützt und darf erst nach mehrjähriger Fachpraxis und der Mitgliedschaft in einer Länderingenieurskammer geführt werden.
Um ihre Karrierechancen weiter zu verbessern, kann die Ingenieurin für erneuerbare Energien ein Masterstudium in den Bereichen Erneuerbare Energien, Energietechnik oder Umwelttechnik absolvieren. Für Führungspositionen oder Tätigkeiten in der Wissenschaft und Forschung ist zusätzlich eine Promotion bzw. Habilitation notwendig.
Da der Bereich Erneuerbare Energien sehr zukunftsgerichtet ist und sich stetig verändert, sollte eine Ingenieurin für erneuerbare Energien eine innovative Denkweise besitzen und Veränderungen und Wandel als Herausforderungen betrachten. Außerdem sollte sie eigenverantwortlich handeln, teamfähig sein und kundenorientiert denken. Kommunikative und analytische Fähigkeiten sind, genau wie ein Interesse für Naturwissenschaften und Technik, wichtige Eigenschaften einer Ingenieurin für erneuerbare Energien. Da viele Projekte außerdem internationaler Natur sind und ausländische Parteien involvieren, sollte sie zusätzlich fundierte Fremdsprachenkenntnisse, vor allem gute Englischkenntnisse, vorweisen können.