Ein Leiter Recht bzw. eine Leiterin Recht arbeitet in Unternehmen und leitet dort in der Regel die Rechtsabteilung. Er oder sie hat eine Führungsposition inne und verantwortet sowohl fachliche als auch personelle Belange. Somit handelt es sich um eine Mischung aus Managerin und Rechtsanwalt.
Immer verbreiteter ist zudem die englische Bezeichnung als Head of Legal. Wie auch der deutsche Berufstitel wird damit die Führungskompetenz der Position explizit hervorgehoben, womit sich ein Rechtsleiter etwa von einer herkömmlichen Unternehmensjuristin abhebt. Dennoch ist er nicht Teil der Geschäftsleitung und besitzt in der internen Hierarchie nicht den gleichen Stellenrang wie ein Chief Legal Officer (CLO).
Ein Head of Legal leitet die interne Rechtsabteilung einer Organisation – in der Regel ist das ein Wirtschaftsunternehmen, denn Firmen müssen sich jeden Tag mit zahlreichen juristischen Fragen beschäftigen. Ob Arbeitsrecht, Patentrecht oder EU-Recht, Unternehmen ziehen für solche Belange oftmals keine Experten von außen zurate, sondern beschäftigen eigene Rechtsexperten. In größeren Konzernen können diese Aufgaben nicht von einer einzigen Person abdeckt werden, vielmehr ist dafür ein ganzes Team aus Firmenanwälten zuständig.
Eine solche Abteilung muss durch eine kompetente Führungskraft geleitet werden, die gleichzeitig jedoch auch großen juristischen Sachverstand besitzt. Hier kommt ein Leiter Recht ins Spiel: Er kann wichtige Aufgaben selbst übernehmen, etwa die Erarbeitung von Vertragsvorlagen oder die Vertretung des Unternehmens vor Gericht. Gleichzeitig hat er jedoch auch eine beratende Funktion inne und ist in rechtlichen Fragen für Geschäftsführung und andere Abteilungen der erste Ansprechpartner. Als Manager ist er obendrein für Aspekte aus dem Bereich Human Resources zuständig und plant etwa den Personaleinsatz.
Diese Tätigkeiten kann ein Head of Legal im Einzelnen beispielsweise ausführen:
Eine Leiterin Recht wird in jedem großen Unternehmen benötigt, ungeachtet des Wirtschaftszweigs. Deswegen kann sie in allen Branchen arbeiten. Großkonzerne haben bisweilen auch mehrere Leiterinnen Recht, die dann jeweils ein Spezialgebiet übernehmen, zum Beispiel im Gebiet Marketing oder Data Protection.
Darüber hinaus arbeiten Rechtsleiterinnen auch in Verbänden, Organisationen, Behörden und Interessensvertretungen.
Ein Leiter Recht beginnt üblicherweise als normaler Rechtsanwalt und hat deswegen ein Jurastudium erfolgreich abgeschlossen. Im Zuge dessen hat er somit die Hürde des ersten und zweiten Staatsexamens gemeistert. Anschließend spezialisiert er sich auf die Domäne des Unternehmensrechts, dieses unterscheidet sich nämlich stark vom Privatrecht oder Strafrecht. Wichtige Untergebiete sind hier zum Beispiel:
Diese Kenntnisse lassen sich durch Weiterbildungen erwerben, Unternehmen legen in der Regel aber vor allem Wert auf langjährige Berufspraxis. Ein Head of Legal sollte daher viel Erfahrung als Legal Counsel bzw. Syndikus besitzen, ehe er in die Führungsebene aufsteigt.
Eine Head of Legal sollte sich durch Tatendrang, Lösungsorientierung und strategisches Gespür auszeichnen. Im Rahmen ihrer Führungsposition besitzt sie ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten sowie großes Verhandlungsgeschick und beweist im zwischenmenschlichen Umgang idealerweise die richtige Mischung aus Autorität und Empathie. Gleichzeitig ist sie auch fachlich in allen Rechtsgebieten bewandert, weswegen sie gleichermaßen Verantwortungsbewusstsein und Gewissenhaftigkeit mitbringen sollte. Das Wunschprofil wird durch ein hohes Maß an Belastbarkeit abgerundet.