Vom Lieferwagen bis zum Traktor: Ein Metallbauer bzw. eine Metallbauerin der Fachrichtung Nutzfahrzeugbau stellt Karosserien, Rahmen und andere Konstruktionen für Nutz- und Sonderfahrzeuge her. Die Tätigkeiten reichen dabei von der Produktion von Bauteilen bis zur Endmontage. Abseits der Herstellung gehört auch die Instandhaltung der Automobile zu den Aufgaben der Metallbauerinnen und Metallbauer.
Metallbauer der Fachrichtung Nutzfahrzeugbau sind für die Herstellung von Fahrwerken, Karosserien und Rahmen für Nutzfahrzeuge und Maschinen verantwortlich. Vor Beginn des Herstellungsprozesses führen sie genaue Messungen durch, um Skizzen und Pläne zu erstellen. Diese nutzen sie als Vorlage bei der Verarbeitung von Metallen – von der Formung bis zu den Schweißarbeiten –, um maßgenaue Bauteile herzustellen. Anschließend bauen sie die verschiedenen Bau-, Norm- und Zubehörteile zusammen und übernehmen damit die Endmontage.
Abseits der Produktion arbeiten Metallbauer der Fachrichtung Nutzfahrzeuge auch an Fahrzeugen, die bereits im Dienst sind: Sie führen Inspektionen und Wartungen durch und übernehmen in einigen Fällen den Kundendienst. Dabei prüfen sie das Fahrzeug sowie die Funktion der Sonderausstattung und ersetzen gegebenenfalls Verschleißteile. Bei technischen Störungen oder Unfällen können sie Reparaturen vornehmen und defekte mechanische, hydraulische und pneumatische, elektrische oder elektronische Systeme wiederherstellen.
Eine Metallbauerin der Fachrichtung Nutzfahrzeugbau findet vor allem bei Unternehmen des Kraftfahrzeug- oder Maschinenbaus Anstellung. Diese können unterschiedliche Schwerpunkte setzen und reichen von Herstellern von Karosserien für Lieferwagen oder landwirtschaftlichen Maschinen über Reparaturwerkstätten bis hin Maschinenbauunternehmen ohne direkten Bezug zu Automobilen. Nach einer Weiterbildung zur Meisterin besteht mit der Gründung eines eigenen Unternehmens die Möglichkeit, den Schritt in die Selbstständigkeit zu gehen.
Beim Metallbauer der Fachrichtung Nutzfahrzeugbau handelt es sich um einen anerkannten Ausbildungsberuf im Handwerk, der seit 2002 die Fachrichtungen Anlagen- und Fördertechnik, Fahrzeugbau und Landtechnik ersetzt. Wer diesen ergreifen will, muss zunächst die dreieinhalbjährige duale Ausbildung abschließen. Diese wird parallel an der Berufsschule und in einem Ausbildungsbetrieb absolviert und steht allen schulischen Bildungsabschlüssen offen.
Die Arbeitswelt ist stets von Wandel und neuen Technologien geprägt. Um das bestehende Wissen an neue Standards und Trends anzupassen oder neue Fähigkeiten zu lernen, können Metallbauer Anpassungsweiterbildungen besuchen. Mögliche Themen sind unter anderem:
Wer Führungspositionen übernehmen und seine Karriereperspektiven verbessern möchte, kann hierzu eine Aufstiegsweiterbildung absolvieren. Hierzu gehören sowohl verschiedene Weiterbildungen sowie die Absolvierung eines Studiums. Zur Auswahl stehen beispielsweise:
Eine gute Metallbauerin für Nutzfahrzeugbau zeichnet sich durch verschiedene Soft Skills aus. Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein sind entscheidende Eigenschaften bei der Vermessung und maßgenauen Anfertigung von Fahrzeugteilen. Außerdem braucht sie handwerkliches Geschick und eine gute Hand-Augen-Koordination, um ihre Arbeit fachgerecht ausführen zu können. Bei der Suche nach der Ursache von Fehlern und Störungen kann sich eine erfolgreiche Metallbauerin auf ihr technisches Verständnis verlassen.