Politologen und Politologinnen haben die Analyse von politischen, sozialen und wirtschaftlichen Systemen zur Aufgabe. Unter anderem können sie in der Marktforschung sowie für Printmedien, das Fernsehen oder den Hörfunk arbeiten. Auch in der Öffentlichkeitsarbeit, der Erwachsenenbildung und der wissenschaftlichen Forschung können sie tätig sein.
Für diesen Beruf wird auch die Bezeichnung Politikwissenschaftler bzw. Politikwissenschaftlerin verwendet.
Angrenzende Berufe sind Politischer Berater, Medienwissenschaftlerin, Kommunikationswissenschaftler und Sozialwissenschaftlerin.
Politologen untersuchen das gesellschaftliche Zusammenleben von Menschen und dessen politische Regeln. Da sie in verschiedenen Arbeitsbereichen tätig sein können, variieren dementsprechend auch ihre Tätigkeiten. Politologen, die in den Bereichen der Marktforschung und Meinungsforschung arbeiten, ermitteln beispielsweise das Wählerverhalten sowie politische Stimmungen und Wünsche der Bevölkerung und erforschen die Wirkung von Medien. Wenn Befragungen durchgeführt werden, bereiten sie diese vor, informieren den Interviewer über die jeweilige Studie und werten die Ergebnisse aus.
In Printmedien, im Fernsehen und im Hörfunk ermitteln Politologen, wie die Zielgruppen optimal erreicht werden und welche Art von Information und Unterhaltung sie sich wünschen. Häufig sind sie auch mit der Erstellung von redaktionellen Inhalten betraut. Politologen, die im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit tätig sind, verfassen Pressemitteilungen und bereiten Pressegespräche vor.
Auch im Bereich der Erwachsenenbildung können Politologen tätig sein. Dort gestalten sie das Programm zur politischen Bildung und organisieren Veranstaltungen.
In der wissenschaftlichen Forschung haben Politologen die Analyse von politischen Systemen und Institutionen oder internationalen Beziehungen zur Aufgabe. Unter anderem erforschen sie, wie politische Entscheidungsprozesse zustande kommen oder wie Machtverhältnisse entstehen. Ihre Ergebnisse veröffentlichen sie in Büchern oder Fachartikeln. Außerdem halten sie Lehrveranstaltungen wie Vorlesungen und Seminare ab.
Politologen finden in zahlreichen Branchen eine Anstellung. Unter anderem können sie bei politischen Parteien, Ministerien und Regierungspräsidien sowie bei politischen Institutionen wie dem Deutschen Bundestag tätig sein. Auch Verlage, Hörfunkanstalten und Fernsehanstalten sowie PR-Agenturen und Hochschulen sind potenzielle Arbeitgeber von Politologen. Darüber hinaus können Politologen sich als Managementtrainer, PR-Beraterin oder Redenschreiber selbstständig machen oder freiberuflich in der Medienbranche arbeiten.
Die Voraussetzung für eine Karriere als Politologin ist üblicherweise ein abgeschlossenes Studium der Politikwissenschaften. Politologinnen, die ihre Karrierechancen verbessern oder sich für eine Führungsposition qualifizieren möchten, können dies durch ein Masterstudium erreichen. Naheliegend sind neben dem bereits erwähnten Studiengang vor allem folgende Studiengänge:
Politologinnen, die im Journalismus arbeiten möchten, müssen hierfür üblicherweise ein Volontariat ablegen oder eine andere journalistische Qualifikation vorweisen können. Eine Promotion ermöglicht Politologinnen eine wissenschaftliche Laufbahn an einer Hochschule und mit einer Habilitation können sie als Hochschulprofessorinnen arbeiten.
Mithilfe von Anpassungsweiterbildungen können Politologinnen ihre beruflichen Kenntnisse in einzelnen Bereichen erweitern, vertiefen oder auf den neuesten Stand der Entwicklung bringen. Unter anderem werden Anpassungsweiterbildungen in folgenden Themenbereichen angeboten:
Darüber hinaus haben Politologinnen die Möglichkeit, sich selbstständig zu machen – beispielsweise als Managementtrainerinnen oder PR-Beraterinnen. Wenn sie über journalistische Fähigkeiten verfügen, können sie sich auch als Redenschreiberinnen selbstständig machen oder freiberuflich in der Medienbranche arbeiten.
Für die Analyse des politischen Geschehens sollten Politologinnen vor allem analytische Fähigkeiten mitbringen. Die Durchführung von Recherchen und Umfragen erfordert Kenntnisse in den Bereichen Statistik und Datenverarbeitung und um mit anderen Wissenschaftlerinnen, beispielsweise Sozialwissenschaftlerinnen oder anderen Politologinnen, zusammenzuarbeiten, sollten sie teamfähig und kommunikationsstark sein. Letzteres ist auch im Umgang mit Mitarbeitern von Behörden oder politischen Institutionen von Vorteil. Hierfür sollten Politologinnen außerdem über gute Englischkenntnisse und gegebenenfalls Kenntnisse in anderen Fremdsprachen verfügen.