Das Controlling ist eine der wichtigsten Aufgaben im Projektmanagement. Projektcontroller bzw. Projektcontrollerinnen analysieren innerhalb eines Projekts betriebswirtschaftliche Kennzahlen und den Projektfortschritt. Damit tragen sie zu einer höheren Wirtschaftlichkeit ihres Unternehmens bei und sorgen für Transparenz in den Geschäftsprozessen. Der Beruf ist eine Spezialisierung des Controllers bzw. Controllerin.
Eine Projektcontrollerin überwacht den Fortschritt eines Projekts und ist für die Kostenplanung und -kontrolle zuständig. Entscheidend für den Erfolg der Arbeit der Projektcontrollerin ist, dass sie frühzeitig die Gefahr von Budgetüberschreitungen erkennt und entsprechende Maßnahmen einleitet. Zu Beginn des Projekts leitet sie aus den Projektzielen relevante Projektkennzahlen ab. Anschließend erfasst sie kontinuierlich die entsprechenden Messdaten und erarbeitet auf dieser Basis geeignete Steuerungsmaßnahmen. Darüber hinaus ist die Projektcontrollerin für die Überwachung und Analyse des Kostenverlaufs sowie die regelmäßige Durchführung von Restkostenabschätzungen zuständig. Zudem wirkt sie bei der Vergabe und Prüfung von Aufträgen und Angeboten mit.
Die Projektcontrollerin arbeitet eng mit dem Management und der Projektsteuerung zusammen. Als betriebswirtschaftliche Sparringspartnerin des Projektleiters gehören die Aufbereitung und Präsentation der Projektkennzahlen sowie die Erstellung von Zukunftsprognosen zu ihren Aufgaben. Auch der Monatsabschluss und weitere Reports werden von ihr verfasst.
Der Beruf des Projektcontrollers ist ein typischer Bürojob. Projektcontroller finden Arbeit in nahezu allen Wirtschaftsbereichen sowie in der öffentlichen Verwaltung. Besonders häufig sind sie in den typischen Projektgebieten, wie z.B. Immobilien, Industrieanlagen oder Anlagenbau angestellt.
Wer als Projektcontrollerin arbeiten möchte, muss den Beruf der Controllerin erlernen. Seit einiger Zeit handelt es sich bei dem Beruf der Controllerin um einen anerkannten Fortbildungsberuf. Wer als Controllerin tätig sein möchte, benötigt demnach entweder ein entsprechendes betriebswirtschaftliches Studium oder eine Weiterbildung als Controllerin. Um zur Weiterbildungsprüfung zugelassen zu werden, werden im Allgemeinen eine anerkannte Ausbildung, insbesondere im kaufmännischen oder verwaltenden Bereich, oder ein wirtschaftswissenschaftliches Studium sowie einschlägige Berufserfahrung vorausgesetzt. Wer den Abschluss erwirbt, darf sich „Geprüfte Controllerin“ nennen.
Ein Projektcontroller muss bei seiner Arbeit stets kritisch und objektiv vorgehen, um den Erfolg des Projekts zu gewährleisten und Schönfärberei zu verhindern. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Projektleitung ist ein gesundes Durchsetzungsvermögen nötig. Damit er als Partner auf Augenhöhe akzeptiert wird, sollten Kommunikationsstärke und Integrationsfähigkeit einhergehen mit sicherem Auftreten und Freude am Umgang mit Kontakten. Der Beruf erfordert außerdem ein gutes Zahlenverständnis sowie analytisches und konzeptionelles Denken. Kenntnisse im Bereich der Buchführung (Rechnungswesen), Betriebswirtschaftslehre und der Unternehmenskennzahlen sowie der Umgang mit den entsprechen EDV-Programmen gelten als unerlässlich. Aktuelle Entwicklungen in den Bereichen Wirtschaft, Recht und Controlling sind stets im Blick zu behalten.